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Abbildung: Berberdorf Douiret - Blick auf die Moschee und die Bergspitze
Douiret liegt etwa 20 Kilometer von der südtunesischen Stadt Tataouine entfernt und hat mit seinem Ksar und den verlassenen Häusern eine irreale und faszinierende Ausstrahlung. Es ist eines der wenigen Dörfer, in dem noch berberisch gesprochen wird und in dem alte Überlierferungen und Bräuche konsequent gepflegt werden. Die Frauen stellen mit viel Geschicklichkeit Töpferwaren und Webarbeiten her. Dieses Kunsthandwerk wird im Stil der Berber ausgeübt und zeichnet sich durch seine sehr feinen Motive aus. Douiret kann über die Nationalstraße GP 19 von Tataouine in Richtung Remada, dann hinter dem Ksar Ouled Debbab rechts abbiegen, erreicht werden.
Abbildung: Berberdorf Douiret - Neu-Douiret
Unterwegs gibt es wie auch bei der Anfahrt von Chenini phantastische Ausblicke auf die Landschaft des Dahar-Gebirges. Der Gebirgszug erstreckt sich von der Region Matmata süd- und südostwärts über mehr als 100 Kilometer bis in die Gegend von Foum Tataouine. Die Ausläufer des Gebirges reichen nochmals etwa 100 Kilometer weiter bis hin zur libyschen Grenze. Interessant sind die Formen der Berge, zumeist schroff abfallende Tafelberge, die teils durch enge Schluchten, teils aber auch durch breite Täler unterbrochen sind. Hier und da lugt mal eine kleine Parzelle mit etwas Grün aus dem ansonsten ockerfarbigen Gelände hervor. Beim näherkommen stellt man fest, dass es sich um ein kleines bestelltes Feld handelt, wo z. B. Weizen angebaut wird.
Abbildung: Berberdorf Douiret - Höhlenwohnungen
Diese Parzellen liegen allesamt ziemlich verstreut in der Ebene oder zum Teil auch an den Bergabhängen in Terrassenform mit einem ausgeklügelten Bewässerungssystem. Niederschläge in dieser Gegend sind äußerst selten, Regen fällt nur sehr begrenzt, an etwa 15 bis 20 Tagen im Jahr, am ehesten in der Winterhälfte des Jahres und meist in Form von platzregenartigen Güssen. Damit das Wasser nicht einfach so die Hänge hinunter und später ins Tal fließt, haben die Berber auf kleinen Terrassen am Hang oder Bereichen im Tal Dämme gebaut, die das kostbare Nass festhalten. Denn mit dem Wasser wird auch kostbare Erde angespült, die jetzt vom Damm festgehalten wird. Die Dämme werden aus Erd- oder Steinwällen errichtet und Djessour genannt.
Abbildung: Berberdorf Douiret - Gutes Beispiel für eine bebaute Terrasse- im Vordergrund der Steinwall
Der Bereich hinter den Dämmen wird landwirtschaftlich genutzt und es werden Obst- und Olivenbäume, Gemüse, Korn und andere Pflanzen angebaut, die mit der durch die Djessour zurückgehaltenen Feuchtigkeit gut gedeihen. Einige typische, sehr gut erhaltene und nach wie vor bewirtschaftete Terrassenfelder findet man in der Region um Matmata und vereinzelt auch tiefer im Süden in der Gegend um Tataouine. Der Dahar ist bereits seit Jahrtausenden von verschiedenen Berberstämmen besiedelt, die sich hervorragend an das Leben in diesem öden Bergland angepasst und ihre Spuren in der Landschaft hinterlassen haben.
Abbildung: Berberdorf Douiret - Blick auf den Ort
Das alte Dorf Douiret mit den Höhlenwohnungen der Berber steht auf einem Felsvorsprung unterhalb des Bergsporns. Einst sollen hier bis zu 6 000 Menschen gelebt haben. Wer über genügend Zeit verfügt, parkt seinen Wagen unten im Tal und läuft die Straße hoch zum Dorf, um die Moschee (vor kurzem renoviert), eine Ölmühle und einige leere Berberwohnungen zu besichtigen. Die Ölmühle wird von einem Kamel in Gang gehalten und ist nur in der Zeit während der Olivenernte in Betrieb. Zwei bis drei Familien leben, arbeiten und wohnen noch hier und halten die Traditionen des Dorfes wach.
Abbildung: Berberdorf Douiret - ...im Inneren einer verlassenen Berberwohnung....
Früher war Douiret ein Ksar- ein befestigter Kornspeicher. Die Lage des Dorfes auf oder an einem Hügel diente früher dem Schutz der Bewohner vor arabischen Stoßtrupps. Douiret war eine wichtige Station zwischen der Meeresoase Gabès und der libyschen Oase Ghadames im Süden. Zwischen diesen Orten pendelten regelmäßig große Karawanen durch die Wüste und brachten außer Handelsgütern auch Sklaven mit, die von Douiret aus nach Djerba gebracht wurden, um sie hier gewinnbringend zu veräußern.
Das Video auf YouTube zeigt Impressionen aus dem Dahargebirge....!
Abbildung: Berberdorf Douiret - Impressionen
Im Jahre 1882 wurde Douiret vorübergehend durch die Protektoratsmacht Frankreich als Zentrum für ihre militärische Verwaltungsbehörde im südlichen Teil von Tunesien gewählt, bevor es zugunsten von Tataouine aufgegeben wurde. Mittlerweile sind viele der ehemaligen Bewohner ausgewandert oder in das neue Dorf ins Tal gezogen. Junge Leute zieht es vorwiegend in die tunesische Hauptstadt. Ganz einsam ist es aber trotzdem nicht in Douiret- die wenigen verbliebenen Familien renovieren und restaurieren liebevoll ihre Häuser und auch ein Hotel wurde vor etwa zehn Jahren eröffnet. Das schönste Foto von Douiret macht man am besten von der Rückseite, denn dann sieht das Dorf wirklich aus wie eine Festung zwischen Himmel und Erde. Leider hatte ich diese Erkenntnis nach meinem Besuch von Douiret...!
Abbildung: Berberdorf Douiret - Impressionen
Von Tataouine führt eine etwa 12 Kilometer lange Straße direkt zum Berberdorf Chenini. Unterwegs gibt es phantastische Ausblicke auf die Landschaft des Dahar-Gebirges. Hier und da lugt mal eine kleine Parzelle mit etwas Grün aus dem ansonsten ockerfarbigen Gelände hervor. Beim näherkommen stellt man fest, dass es sich um ein kleines bestelltes Feld handelt, wo z. B. Weizen angebaut wird. Diese Parzellen liegen allesamt ziemlich verstreut in der Ebene oder zum Teil auch an den Bergabhängen....
Weitere Informationen zum Berberdorf Chenini in Südtunesien finden Sie hier....!
Abbildung: Berberdorf Chenini - ...Berberdorf auf dem Bergkegel...
Abbildung: Tataouine - Hotel Sangho - Südtunesien - Hotel Sangho Privilege Tataouine
Ein interessantes und sehenswertes Hotel in Tataouine ist das Hotel Sangho Privilege Tataouine. Das Hotel liegt am Fuße eines Berges mitten in einem kleinen Tal etwa 3 Kilometer von Tataouine entfernt. Die Farben der Gebäude des Hotels sind ocker wie die Landschaft, in die das Hotel eingebettet ist. Die Zimmer gruppieren sich um einen Swimmingpool, der angesichts der Nähe zur Wüste wie ein Teil des Garten Eden anmutet. Um das Hotel herum wurde ein kleiner Park angelegt.
Abbildung: Tataouine - Hotel Sangho - Hotel Sangho Privilege Tataouine
Ein Rundgang durch die Hotellobby macht deutlich, dass man sich in einem Traditionshotel befindet. Das dokumentieren auch zahlreiche alte Fotos an den Wänden, die u. a. Szenen aus dem Zweiten Weltkrieg - Schauplatz Tunesien - zeigen. Auch die Fremdenlegion und die Machthaber während der Protektoratszeit werden abgebildet. Das Hotel ist ein sehr guter Ausgangspunkt für Besuche der umliegenden Berberdörfer und für eine Tour zur Oase Ksar Ghilane. Ein schöner und ruhiger Platz- auch zum entspannen nach den Besichtigungen.
Adresse:
SANGHO PRIVILEGE TATAOUINE
3200 Tataouine - Tunisie
Telefon: (216) 75 860 102
Fax: (216) 75 862 177
Website: HOTEL SANGHO PRIVILEGE TATAOUINE
Abbildung: Tataouine - Hotel Sangho - Hotel Sangho Privilege Tataouine