Houmt Souk
Insel Djerba - Houmt Souk
Marhala in Djerba - Internationale Jugendherberge
Überblick
Die Hauptstadt Djerbas, Houmt Souk - was so viel heißt wie Marktviertel - lebte als letzte Station einer bedeutenden Karawanenstraße seit jeher vom Handel. Früher waren es Gold, Elfenbein oder Sklaven. Heute werden Teppiche, Gewürze und Schmuck angeboten. In den engen, verwinkelten Gassen des Souks mischen sich Düfte von getrockneten Kräutern und Gewürzen mit dem Aroma von Leder und Teppichen. Ein paar Schritte weiter türmen sich neben glitzerndem Schmuck und Chilischoten kunstvolle Töpferwaren.
Geschichte
Der Name Houmt Souk bedeutet wörtlich: "Markt-Nachbarschaft". Es ist die Hauptstadt der Insel Djerba in Tunesien und ein beliebtes Touristenziel. Am stärksten frequentiert ist die Stadt während des Wochenmarktes am Freitag. Die Stadt Houmt Souk ist bekannt für ihren traditionellen Souk (Markt) und die Festung Bordj el-Kebir. Die Stadt befindet sich in etwa 20 Kilometer Entfernung von Ajim (Fährstadt) und 22 km von El Kantara (Djerba), wo der Römerdamm beginnt. Die Einwohnerzahl von Houmt Souk liegt bei etwa 65 000 Personen- den Einzugsbereich der Stadt mitgerechnet. Houmt Souk wurde an der Stelle der römischen Stadt Gerba oder Girba errichtet und zwar zu Ehren von zwei römischen Kaisern: Trebonianus Gallus und seinem Sohn Volusianus (251 - 253 n. Chr.).
Französisches Protektorat
Der Name der Insel Djerba soll vom Namen der einstigen römischen Stadt (Gerba o. Girba) abgeleitet worden sein. Vor den Römern lebten schon Numider, Phönizier und Karthager hier und danach Araber, Spanier und Türken. Houmt Souk war im Mittelalter einst eine berüchtigte Piratenhochburg und ein Sammelplatz für den Verkauf von Sklaven aus Schwarzafrika. Französische Soldaten besetzten am 28. Juli 1881 die Stadt und gründeten eine zivile Verwaltung.
Während des französischen Protektorats (1881 - 1956) wurde die Insel in zwölf Sheikhats aufgeteilt. Zur Sicherstellung der Wasserversorgung ließen die Franzosen einen Brunnen (Bir Erroumi) graben, der 767 Meter tief sein soll. Im Jahr 1956 - dem Jahr der tunesischen Unabhängigkeit - wurde Houmt Souk die Hauptstadt von Djerba. Weiterhin bauten die Franzosen auch eine Kirche in Houmt Souk. Sie besteht noch heute und befindet sich unweit der Moschee für die Türken. Die Stadt befindet sich an der Nordküste der Insel Djerba.
Gottesdienstzeiten in der Katholischen Kirche in Houmt Souk:
Wöchentlich Sonntags um 9.00 Uhr deutschsprachiger Gottesdienst und um 10.00 Uhr ein weiterer Gottesdienst.
Die Stadt gliedert sich in mehrere Stadtteile, von denen die drei wichtigsten Taourit, Boumellel und Hara El Kebira sind. Das Klima der Stadt gilt als gemäßigt, weil immer mit einer leichten Brise vom Meer her zu rechnen ist. Der architektonische Charakter der Stadt unterscheidet sich stark vom Rest der Insel. Es gibt sowohl moderne Häuser als auch einen neueren Architektur-Stil, in dem der Hof aus Platzgründen fehlt. Die Stadt Houmt Souk verfügt über mehrere kleine Straßen im Zentrum, die durch Arkaden verbunden sind und in direkter Nachbarschaft zu mehreren kleinen und überschaubaren Souks liegen. Dies gibt der "Altstadt" einen gewissen Charme, dem sich insbesondere die Touristen nicht entziehen können. Auch ein neuer Zentralmarkt wurde eingerichtet.
Fondouks
Ein wertvolles Erbe der Geschichte dieser Stadt sind die sogenannten Fondouks. Hier handelt es sich um ehemalige Quartiere, in denen auswärtige Händler mit ihren Tieren und Waren unterkommen konnten, ähnlich wie in den Karawansereien des Orients. Die Gebäude sind oft mehrere Jahrhunderte alt und wurden alle im gleichen Baustil errichtet. Mehrstöckige Häuser gruppieren sich um einen großen Innenhof und enthielten im Erdgeschoß auch einige kleine Warenhäuser.
Der gesamte Komplex wurde durch eine schwere verschließbare Tür abgesichert. Der Zugang zum ersten Stock erfolgte über eine einzige Treppe und ermöglichte das aufsuchen der Schlaf-, Geschäfts- oder Vorratsräume. Einige dieser Gebäude können heute noch besichtigt werden (Marhala Touring Club), da sie in Hotels und Jugendherbergen umgewandelt wurden- andere verfallen derweil.
Bordj el-Kebir
Das Bordj el-Kebir in Houmt Souk auf der Insel Djerba ist eine Burg oder Festung, die im Mittelalter errichtet wurde. Um 1284 besetzt Admiral Roger de Loria im Auftrag des Königs von Aragon (Spanien) Djerba und errichtet die Festung Bordj el Kebir bei Houmt Souk. Die Festung wechselt mehrmals ihre Besitzer und wird von den jeweiligen Inhabern verstärkt bzw. weiter ausgebaut.....
Weitere Informationen zur Festung Bordj el-Kebir in Houmt Souk finden Sie hier....!
Fischmarkt
Interessant ist morgens der Fischmarkt von Homt Souk in einer Ecke des Marktes. Hier treffen sich die Djerbis um bei der morgendlichen Versteigerung frischen Fisch für ihre Angehörigen zu besorgen. Hier auf dem Fischmarkt erfüllt aufgeregtes Stimmengewirr die Luft und die Gerüche des Marktes tun ein übriges. Wie vor 100 Jahren wird hier der Fisch nicht gekauft, sondern versteigert. Auf einer Schnur aufgereiht wird der frisch gefangene Fisch den Bietern zur Schau gestellt. Die nährstoffreichen Gewässer um Djerba sind sehr ertragreich. Vor allem Tintenfisch wird vor der Küste gefangen - mit Hilfe von kleinen Tontöpfen. Fischer legen die ungewöhnlichen Fallen ins Meer und warten. Sie brauchen nur noch die Tontöpfe aus dem Meer zu holen, in denen sich die Tintenfische zurückgezogen haben.