Midoun & El May
Insel Djerba - Midoun
Übersicht
Midoun heißt die zweitgrößte Stadt auf der Insel Djerba. Die Stadt hat etwa 50 000 Einwohner, wobei auch die Landbevölkerung mitgezählt wurde. Der Ort liegt im Nordosten der Insel Djerba, etwa 15 Kilometer von der Hauptstadt Houmk-Souk entfernt inmitten von Dattel- und Obsthainen. Typisch für die Stadt sind festungsähnliche Wohnananlagen, die durch dicke Mauern von der Straße abgeschirmt sind. Im Mittelpunkt von Midoun befindet sich der Place Meninx, auf dem die regelmäßigen Wochenmärkte stattfinden.
Museum
Unter diesem Platz befindet sich heute noch eine sehr sehenswerte Ölmühle (Maasera), die man an ihrer kleinen weißen Kuppel erkennt. Hier finden Sie das Museum für landwirtschaftliche Geräte und Ölpressen. Durch Busse ist Midoun mit Houmt Souk und der gesamten Hotelzone verbunden. Midoun war in alten Zeiten ein Umschlagsplatz für Sklaven aus Afrika. Sie wurden durch die Sahara bis nach Djerba gebracht und von Midoun aus nach Nord- oder Mitteltunesien verkauft. Noch heute leben in der Stadt einige dunkelhäutige Nachkommen derjenigen Sklaven, die direkt in Midoun neue Herren gefunden hatten.
Tradition
Am Dienstagnachmittag in jeder Woche findet in Midoun am Place de l'Indépendance die sogenannte Berberhochzeit statt. Eine Gruppe dunkelhäutiger Musiker zieht mit Trommeln, Flöten und anderen arabischen Musikinstrumenten über den Platz gefolgt von der Braut, die in einer auf einem Dromedar befestigten Sänfte ihrem Bräutigam zugeführt wird. Danach gibt es noch ein paar wilde Reiterspiele zu sehen. Vier Kilometer nördlich, an der Straße nach Houmt Souk auf der linken Seite, liegt die Fadhloun-Moschee. Sie wird gegenwärtig nicht mehr für Gebete und Gottesdienste genutzt und kann auch von Nichtmuslimen besichtigt werden. Hier handelt es sich um eine ehemalige Ibaditen-Moschee.
Midoun
Das auf halbem Weg zwischen den Hotelzonen Plage de la Sèguia und Plage de Sidi Mahrès gelegene Dorf Midoun hat in den letzten 20 Jahren eine Riesenentwicklung hinter sich: vom kleinen Ort zur touristisch entwickelten Kleinstadt. Der Ort liegt in einer der fruchtbarsten Regionen von Djerba und ist von Obst- und Dattelhainen umgeben. Mittelpunkt des Ortes ist der belebte Marktplatz- Markttag ist der Freitag. Ganz in der Nähe sind zwei empfehlenswerte Cafès. Lohnenswert ist ein Ausflug von hier nach dem kleinen Ort Mahboubine mit der sehenswerten Moschee El Kateb. Der ungewöhnliche Bau stammt aus dem Beginn des vorigen Jahrhunderts und ist eine verkleinerte Kopie der Hagia Sophia in Istanbul.
Midoun heute
In Midoun gibt es eine kleine Fußgängerzone mit Restaurants, Cafés und kleinen Supermärkten. Auf dem großen Marktplatz findet jede Woche am Freitag der große Markt statt, auf dem einheimische Kunst, Souvenirs, Lebensmittel wie Obst und Fisch, Sonnenbrillen und andere Produkte angepriesen werden. Durch die Nähe zur Hotelzone der Insel gilt Midoun als Touristenstadt; zu Marktzeiten drängen sich deshalb auch viele Urlauber durch die engen Gassen. Die Straßen und Plätze sind in sehr modernem Zustand. Weiterhin finden sich hier zwei schöne Moscheen, die von außen besichtigt werden können.
El May
El May ist ein kleiner Ort auf der Insel Djerba, liegt ziemlich genau in der Mitte der Insel und hat etwa 4 500 Einwohmer. Wichtige Hauptverkehrsstraßen kreuzen sich hier wie die C 209, die von Midoun nach Ajim zum Fährhafen führt und die C 117, die von Houmt Souk nach El Kantara und damit zum Römerdamm führt. El May ist eigentlich als ein kleines Dorf zu bezeichnen, so beschaulich geht es hier zu. Der Name des Ortes soll von einem Berberstamm herrühren. Das besondere in El May ist die Moschee des Ortes. Sie wurde festungsartig gebaut, mit gewaltigen Stützpfeilern an den Seiten und im türkischen Stil, allerdings mit einem kleinen Minarett errichtet. Es handelt sich um die Ibaditenmoschee Umm el Turkia (Türkische Mutter), die im 16. Jahrhundert gebaut wurde.
Ibaditen
Die Ibaditen sind der einzig übrig gebliebene Zweig der Charidschiten, einer frühen Glaubensrichtung des Islams, und folgen einer eigenen, von Dschabir ibn Zaid gegründeten Rechtsschule. Einer ihrer Führer war Abdallah ibn Ibad, der auch als Namensgeber diente. Die meisten Ibaditen leben heute im Oman. Der Oman ist das einzige Land, in dem sie, mit 75%, die Mehrheit der Bevölkerung bilden. Außerdem gibt es noch kleinere Gemeinschaften in Nord- und Westafrika, die Djerba-Ibaditen in Tunesien, die Djebel-Nafusa-Ibaditen und Zuwara-Ibaditen in Libyen und die Sansibar-Ibaditen in Tansania [1]. Eine Besichtigung von Innen ist leider für Nichtmuslime verboten. Ansonsten ist hier am Samstag der Markttag, zu dem auch die Bewohner der umliegenden kleinen Orte gerne kommen.
1: Textquelle Ibaditen: Wikipedia - GNU-Lizenz [34 KB]
Park Djerba Explore
Weitere Attraktionen im Umfeld von Midoun und den Hotelzonen ist der sogenannte "Park Djerba Explore" am Cap Taguermess, wo auch der bekannte Leuchtturm zu finden ist. Der Park besteht aus aus dem Lalla Hadria-Museum, dem Djerba Heritage und der Insel der Krokodile- dem Hauptanziehungspunkt dieser ständigen Ausstellung. Im Lalla Hadria-Museum führt sie eine kleine Reise durch 15 Säle in die mehr als tausendjährige Geschichte des Orients - von Persien bis Andalusien und von Tunis bis Timbuktu. Kunst, Kultur und Geschichte werden anhand von Miniaturen und Arabesken, sakralen Gegenständen, Kalligraphien, wertvollen Gewändern und kunstvoll gestalteten Keramiken erklärt. In einem traditionellen Dorf wird die Vergangenheit wieder zum Leben erweckt: Eine unterirdische Ölmühle, eine Weberei, der Brennofen und die Trockenkammer eines Töpfers, ein Kamel, das Wasser aus einem Brunnen fördert und vieles mehr. Kurzum: eine lebendige Schau von Gebräuchen und Handwerken auf der Insel Djerba.
Auf etwa 20 000 Quadratmetern zwischen Papyrus und Bananenstauden und Palmen baden etwa 400 Krokodile in verschiedenen Becken und im tropischen Gewächshaus. Es ist die größte Krokodilfarm im Mittelmeerraum!