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Zweiter Weltkrieg in Tunesien - Teil 1
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Abbildung: Mareth - Museum der Mareth-Linie - Gebäude des tunesischen Militärs
Das vom Tunesischen Verteidigungsministerium gegründete und unterhaltene Museum der Mareth-Linie (Musée de la ligne de Mareth) liegt direkt an der Straße Medenine - Gabes, kurz vor der Ortschaft Mareth. Es ist kein großes Museum, zeigt aber mit unterschiedlichen Medien den Ablauf der Schlacht von Mareth und die Bedeutung dieser Verteidigungslinie. Ferner gibt es eine Ausstellung der gängigsten damaligen Infanteriewaffen und auch auf dem Gelände des Museums wird Kriegsgerät aus den Tagen von Mareth präsentiert. Im Vorführraum wird ein Video gezeigt, welches sich mit dem Thema Mareth-Linie befaßt. Weiterhin interessant ist auch das weitläufige Außengelände im Wadi Zigzaou mit den Relikten aus dem Zweiten Weltkrieg.
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag von 09.00 - 18.00 Uhr
Montags geschlossen.
Abbildung: Mareth - Museum der Mareth-Linie - Geschütz und Denkmal im Wadi Zigzaou
Die ersten Stellungen, Bunkeranlagen und Schützengräben befinden sich gleich neben dem Museum. Ferner gibt es in der Nähe weitere interessante Gebäude aus dieser Zeit und auch diese können besichtigt werden. Wer sich für die Befestigungsanlagen interessiert, kann direkt vor Ort einen Führer mieten. Planen Sie schon mal einen Tag ein, oder verbinden Sie diese Tour mit einem Ausflug nach Matmata (siehe unten). Sicherlich ist diese Art von Tourismus nicht jedermanns Fall, deshalb rate ich zumindest davon ab, Kindern diese alten Kriegsschauplätze zu zeigen! [1]
Abbildung: Mareth - Museum der Mareth-Linie - Grafik der Mareth-Linie
Ähnlich wie auf dem europäischen Kriegsschauplatz hatten die Italiener in Nordafrika schwere Rückschläge gegen die Briten hinnehmen müssen. Eine italienische Offensive zum Ende des Jahres 1940 führte zur Vernichtung der eigenen Heere in Libyen. Der deutsche General Erwin Rommel bekam deshalb im Februar 1941 von Hitler den Befehl, mit einer kleinen Einheit nach Nordafrika aufzubrechen, um den erfolglosen Bündnispartner bei seiner Verteidigung zu unterstützen. Rommels Aufgabe war es, einige Panzerverbände in Tripolis zu sammeln, um mit diesen dann die italienische Verteidigung gegen eine geplante britische Offensive zu festigen. Die Italiener jedoch lagen moralisch am Boden und ihre Verteidigungsstellungen waren nur sporadisch gut aufgebaut. Rommel hielt eine defensive Haltung für völlig sinnlos, statt dessen wollte er angreifen. [1]
Abbildung: Mareth - Museum der Mareth-Linie - Militärmuseum
Der italienische General Gariboldi war von der Idee weniger begeistert, doch Rommels Ziel war es vorzupreschen und nicht abzuwarten. Am 31. März 1941 begann Rommel den Vormarsch auf eigene Faust. Die Engländer überlistete er bei seinem Angriff, in dem er alte LKWs in der Wüste Staub aufwirbeln ließ und somit eine riesige Panzergruppe vortäuschte. Sein Hauptvorstoß richtete sich auf Mersa Brega, um somit das Tor zu Cyrenaika (Libyen) aufzustoßen. Die Offensive führte zum Erfolg, so dass bald auch Bengasi besetzt werden konnten. Die italienische Generalität war entsetzt und die Briten geschockt. [1]
Abbildung: Mareth - Museum der Mareth-Linie - Militärfahrzeug
Mit einem solchen blitzartigen Vorstoß hatte niemand gerechnet. Am 10. April 1941 standen deutsche Panzer vor der ostlybischen Hafenstadt und Festung Tobruk, die kurz zuvor noch von den Italienern ausgebaut und dann beinahe kampflos geräumt wurde. Bis zum 13. April 1941 unternahm Rommel drei Angriffe auf die Festung, die jedoch alle fehlschlugen. Rommel musste vorerst die Eroberung Tobruks einstellen. Auch weitere Vorstöße konnten auf Grund von Versorgungsengpässen nicht durchgeführt werden, so dass die beiden verfeindeten Armeen in einen Stellungskrieg übergingen. [1]
Abbildung: Mareth - Museum der Mareth-Linie - Bunker im Wadi Zigzaou
Im November griffen die Briten dann wieder an. Ihr Ziel war ein Entsatzversuch für die Festung Tobruk, der jedoch misslang. Am 26. November 1941 erfolgte ein zweiter Angriff, wobei der Besatzung von Tobruk nun endlich der Ausbruch aus dem Belagerungsring gelang. Am 7. Dezember 1941 zog sich das Deutsche Afrika-Korps zur Gazala-Linie zurück. Im Januar 1942 wurde Tobruk erneut von den Achsenmächten angegriffen. Die Armeen der Achsenmächte (Deutschland und Italien) hatten ihre alte Stärke wiedererlangt, da die britische Insel Malta (größter Stützpunkt der Engländer im Mittelmeer während des 2. Weltkriegs) von der deutschen Luftwaffe stark bombardiert wurde und somit der deutsche Nachschub ohne große Schwierigkeiten erfolgen konnte. [1]
Abbildung: Mareth - Museum der Mareth-Linie - Verteidigungslinie im Wadi Zigzaou
Am 26. Mai 1942 begann Rommel die Offensive Theseus mit dem Ziel, Tobruk zu erobern. Nach schweren Panzergefechten gelang es den Achsenmächten Bir Hacheim am 10. Juni 1942 einzunehmen, um dann den Vormarsch auf Tobruk einzuleiten. Rommel umging die britischen Stellungen südlich der Festung und griff dann mit einer Überraschungsoffensive an. Begleitet wurde der Vorstoß von Stuka-Kampfbombern, welche die feindlichen Linien sturmreif schossen und die britischen Kommunikationswege lahm legten. In der nachfolgenden Verwirrung konnten Rommels Panzer in die Stadt eindringen und sie am 20. Juni 1942 besetzen. Rommel wurde daraufhin zum Generalfeldmarschall befördert. [1]
Abbildung: Mareth - Museum der Mareth-Linie - Bunker der Verteigungslinie
Der weitere Vormarsch sollte nun durch Ägypten erfolgen. Die Stadt Alexandria sollte fallen und der Suezkanal besetzt werden. Kurz vor El Alamein hatten die Briten einen 65 kilometerlangen Verteidigungsgürtel aufgebaut. Im Süden der Linie lag die Katara-Senke, die nicht umgangen werden konnte. Die Offensive blieb stecken. Es kam sogar noch schlimmer, als der neue britische Befehlshaber Bernard Montgomery am 23. Oktober 1942 zum Gegenangriff startete. Alle Befehle Hitlers zum Halten der Stellungen waren umsonst. Das Afrika-Korps war zahlenmäßig unterlegen und musste den Rückzug antreten. Die Lage wurde vollends hoffnungslos als am 8. November 1942 amerikanische Truppen in Casablanca und Algier landeten und somit den Zwei-Fronten-Krieg einleiteten. Am 13. November 1942 fiel Tobruk wieder in britische Hand. [1]
Abbildung: Mareth - Museum der Mareth-Linie - Bunker der Verteidigungslinie
Abbildung: Mareth - Museum der Mareth-Linie - Impressionen
1943 blieb Rommel nur noch der Rückzug. Der entscheidende Faktor in Nordafrika war immer der Nachschub, den Rommel vergeblich forderte. Erst als alles zu spät war, trafen Truppen und Kriegsmaterial in Tunis ein, was aber nun den Alliierten in die Hände fiel. Am 23. Januar 1943 besetzten die Briten Tripolis. Im März und April wurden die Achsenmächte schließlich eingeschlossen. Lediglich an der Mareth-Linie wurde noch erbitterter Widerstand geleistet. Die britische 8. Armee begann am 17. Februar 1943 mit einem Angriff gegen die Mareth-Linie. Sie trafen wenig Opposition an. Am 8. März flog Rommel nach Deutschland, um mit Hitler über ein Ende der Kampfhandlungen zu sprechen. [1]
Abbildung: Toujane - Straße oberhalb des Talkessels - etwa 3 km östlich dieser Position war ein Gefechtsstand Rommels...
Hitler jedoch blieb starrköpfig und verweigerte dem Afrika-Korps den Rückzug auf das europäische Festland. Rommel sollte nicht wieder nach Tunesien zurückkehren- er bekam einen neuen Einsatzbefehl nach Nordfrankreich. Am 13. Mai 1943 mussten die Achsenmächte in Nordafrika - unter Rommels Nachfolger Generaloberst Hans-Jürgen von Arnim - kapitulieren. Am 10. Juli 1943 landeten die Alliierten in Sizilien, worauf der Große Faschistische Rat Mussolini größtes Versagen vorwarf. Der Duce wurde daraufhin auf Befehl des italienischen Königs verhaftet. Als neuer Ministerpräsident wurde Pietro Badoglio eingesetzt. Im März 1944 unterzeichnet er das Treuegelöbnis der Generalfeldmarschälle und übergibt es Hitler. [1]
Abbildung: Generalfeldmarschall Erwin Rommel - Erwin Rommel, 1942 - Foto: Wikipedia - Autor: Bundesarchiv, Bild 146-1985-013-07 / CC-BY-SA 3.0 - Lizenz: s.u.
Beim Vormarsch der Alliierten in der Normandie im Juli 1944 wird Generalfeldmarschall Erwin Rommel bei einem Tieffliegerangriff in der Nähe von Caen schwer verwundet. Nach dem Attentat vom 20. Juli wird Rommel aus Kreisen der Wehrmachtsführung der Beteiligung am Widerstand beschuldigt. Im August 1944 kehrt er auf Genesungsurlaub in sein Haus nach Herrlingen (bei Ulm) zurück. Am 7. Oktober 1944 bekommt Rommel den Befehl, sich in Berlin beim Oberkommando der Wehrmacht (OKW) zu melden, um sich vor dem berüchtigten Volksgerichtshof zu verantworten. Mit Verweis auf seinen gesundheitlichen Zustand lehnt er ab. Eine Woche später, am 14. Oktober 1944, überbringen zwei Generäle im Auftrag des OKW Rommel in Herrlingen die Anschuldigung, an der Attentatsplanung beteiligt gewesen zu sein. Im Beisein der beiden Generale tötet Erwin Rommel sich mit einer Giftkapsel. Am 18. Oktober 1944 wird sein Leichnam mit einem großen Staatsakt in Ulm beigesetzt. [1]
Abbildung: Tunesien - 2. Weltkrieg - Grab von Generalfeldmarschall Erwin Rommel in Herrlingen, Blaustein, Baden-Württemberg - Bildquelle: Wikipedia - Autor: Tatjana8047 - Lizenz s.u.
Wer eine Reise ins Innere Südtunesiens unternimmt kann vieles entdecken: Den üppigen Charme der Oasen, die wilde Kargheit von Wüste und Bergen, die vorzeitliche Ursprünglichkeit der Höhlendörfer von Matmata und Haddej, die pittoreske Lage der Bergdörfer wie Toujane und Ksar Hallouf und die Einfachheit der Dörfer in der Ebene wie Tounine und Beni Zelten. Unvergeßlich bleiben Wandersafaris mit Geländewagen, Mountain-Bike- und Fahrradtouren über den Salzsee Chott El Djerid, den schon Karl May so lebendig beschrieb und an dessen Südrand schließlich die Sahara beginnt. Im Rahmen der Förderung des Sahara-Tourismus wird der Süden verstärkt in das touristische Angebot aufgenommen. In der Nähe der Oasen wurden Hotels mit Tennisplätzen, Swimmingpools, Reitclubs und Freizeiteinrichtungen gebaut.
Abbildung: Toujane - Bildmitte links: Blick auf den Ksar von Toujane, der heutzutage fast unbewohnt ist...
Wenn Sie in Djerba oder der Oase Zarzis Urlaub machen, ist dieser Ausflugtipp sicherlich nicht uninteressant: Ein kleiner Trip durch Südtunesien mit der Besichtigung der Ghorfas in Medenine, danach folgt Metameur, ein altes Berberdorf, das auch im 2. Weltkrieg zum Kriegsschauplatz gehörte. Hier bekommt man einen ersten Eindruck von der einfachen Schönheit eines Berberdorfes. Alternativ folgt nun der Ausflug nach Matmata über die GP 104. Die kleine Stadt Toujane wird hierbei berührt, deren Lage in der Bergwelt Südtunesiens wohl einzigartig ist!
Abbildung: Metameur - ...ehemaliges Berberdorf...
Inmitten dieser Bergwelt, 40 Kilometer südlich der Küstenstadt Gabes und etwa 87 Kilometer südwestlich von Djerba, liegt das Höhlendorf Matmata. Hier spielt sich das Leben weitgehend unterirdisch ab. Zum Schutz vor Hitze, Kälte und Sandstürmen haben die Matmati-Berber eine auf der ganzen Welt einzigartige Wohn-Architektur entwickelt: Unterirdische „Wohnkrater“ mit Wohnräumen, Vorratskammern und sogar Ställe für Kleintiere. Die in den weichen Lehmboden gegrabenen Höhlen gruppieren sich in ein oder zwei Etagen um einen offenen Innenhof.
Abbildung: Matmata - Südtunesien - Höhlenwohnung in Matmata
Man betritt sie durch einen tunnelartigen Gang oder - sportlicher - anhand von Strickleitern. Zwar sind viele der früheren Bewohner inzwischen in moderne Siedlungen am Fuß der Berge gezogen, aber einige kleinere Troglodytengemeinden (Troglodyten = Höhlen-Bewohner) leben noch heute dort wie vor hunderten von Jahren. Sie zeigen Fremden für ein Trinkgeld gerne ihre Wohngrotten, wo Getreide gemahlen, Fladenbrot gebacken und Olivenöl gepreßt wurde. Man kann sogar stilecht in einem Höhlenhotel in Matmata übernachten.
Weitere Informationen zum Höhlendorf Matmata in Tunesien finden Sie hier....!
Abbildung: Matmata - Höhlenwohnung - Impressionen aus Südtunesien
1.: Die Informationen zum Afrikafeldzug basieren auf dem Artikel Afrikafeldzug vom 16.11.2011 aus der deutschsprachigen freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Die Fotos "Erwin Rommel, 1942 - Autor: Bundesarchiv, Bild 146-1985-013-07 / CC-BY-SA 3.0" - "Grab von Generalfeldmarschall Erwin Rommel in Herrlingen, Blaustein, Baden-Württemberg - Autor: Tatjana8047" unterliegen der "Creative Commons" und "Attribution 3.0 Unported" Lizenz, die ich hiermit weitergebe und unter deren Bedingungen diese Dateien veröffentlicht werden.
Abbildung: Info -