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Abbildung: Tunis - Karthago - Ehemaliges Kloster der Weißen Väter
Die Kathedrale von Karthago (Kathedrale St. Louis) wurde 1890 auf dem alten Akropolis-Hügel - eigentlich besser bekannt unter Byrsa-Hügel - der Stadt Karthago errichtet. Gegründet wurde sie durch eine Initiative des acht Jahre zuvor zum Kardinal erhobenen Charles Martial Allemand Lavigerie. Der Kardinal wurde am 31. Oktober 1825 in Huire bei Bayonne (Frankreich) geboren und enstammte einer Beamtenfamilie. Er verstarb am 25. November 1892 in Algier (Algerien), wo er auch das Amt eines Erzbischofs von Algier bekleidete. Sein Grab fand er in der von ihm erbauten Kathedrale von Karthago.
Abbildung: Tunis - Kathedrale von Karthago - ...heute Kulturzentrum Akropolium...
Während des Siebten Kreuzzuges landete der französische König Ludwig IX. (Beiname: Ludwig der Heilige) am 18. Juli 1270 in Karthago und sah sich sofort einer starken arabischen Armee unter der Leitung des Kalifen El Mostancir ausgesetzt. Louis wartete auf seinen Bruder Charles d`Anjou, der Truppennachschub aus Sizilien bringen sollte. Während dieser Zeit infizierte sich der König aund verstarb am 25. August 1270 an den Folgen einer Ruhrepidemie, die schon zahlreiche Opfer unter den Kreuzfahrern gefordert hatte.
Abbildung: Tunis - Karthago - Ehemaliges Kloster der Weißen Väter - Grab Ludwig des Heiligen?
Sein Bruder errichtete auf dem Plateau von Karthago eine Kirche. Die fleischlichen Überreste wurden von seinem Bruder Karl, dem Herzog von Anjou, König von Sizilien, zur Kathedrale von Monreale überführt, wo sie bestattet wurden. Der andere Teil der der französischen Ritter zog in einem Trauermarsch über Italien nach Frankreich zurück- im Gepäck die Knochen des verstorbenen Königs. Nach der Ankunft in Paris am 22. Mai 1271 wurden die sterblichen Überreste des Königs in der Abtei von Saint-Denis bestattet. In späteren Jahren gelangten die in Monreale in Sizilien bestatteten Reliquien in das Eigentum des Kardinal Lavigerie, der sie in der neuerbauten Kathedrale St. Louis auf dem Byrsa-Hügel in Karthago beisetzte.
Abbildung: Tunis - Karthago - Ehemaliges Kloster der Weißen Väter - Grab Ludwig des Heiligen?
Anderen Informationen zufolge soll das Grab Ludwigs des Heiligen (Ludwig IX.) auf dem ehemaligen Klostergelände der Weißen Väter zu finden sein, wo auch der Platz der ersten Kirche zu finden ist (noch hinter dem Bereich der Kathedrale und des Klosters), die hier auf dem Byrsa-Hügel errichtet wurde. Dieser Bereich ist gekennzeichnet durch ein Grabmal, dessen oberer Bereich durch eine Rundung markiert ist, und auf dessen Grabplatte der König in liegender Position mit Schwert dargestellt wird. In der linken oberen Ecke des Grabmals sind die Reichsinsignien Frankreichs zu sehen. Nach Abzug der Ordensgemeinschaft (Anfang der 1960er Jahre) aus Tunesien ist hier an diesem Platz das Nationalmuseum von Karthago entstanden.
Abbildung: Tunis - Karthago - Reichsinsignien Frankreichs am Grabdenkmal Ludwig des Heiligen IX.
Kardinal Charles Martial Allemand Lavigerie bekleidete viele Ämter innerhalb der römisch-katholischen Kirche. Sein Wirken in Nordafrika wird stets unvergessen bleiben. So setzte er sich schon frühzeitig für eine Bekämpfung und Ächtung des bis zu diesem Zeitpunkt immer noch florierenden Sklavenhandels ein. Er ist auch der Gründer der Ordensgemeinschaft der Weißen Väter, die auf dem Byrsa-Hügel - neben der Kathedrale - ein Kloster errichteten.
Abbildung: Tunis - Karthago - Kardinal Charles Martial Allemand Lavigerie (1825 - 1892) - Bildquelle: Wikipedia (Public domain)
Die Weißen Väter (französisch: Pères Blancs) - eigentlich Gesellschaft der Missionare von Afrika (französisch: Société des missionaires d'Afrique) - sind eine römisch-katholische Ordensgemeinschaft. Die Gemeinschaft von Brüdern und Priestern wurde 1868 vom damaligen Erzbischof von Algier und späteren Kardinal Charles Martial Allemand Lavigerie für die Afrikamission gegründet, der bis 1892 auch Generaloberer war. Die Mitglieder sollten sich in Sprache und Kleidung den Menschen anpassen, ihre Kultur respektieren und eine bodenständige Kirche aufbauen.
Abbildung: Tunis - Karthago - Ehemaliges Kloster der Weißen Väter
Ihr Name leitet sich von ihrem Ordensgewand (weiße, nordafrikanische Gandura und Burnus) ab. Weil „weiß“ oft mit der Kennzeichnung der Hautfarbe verwechselt wurde, wird die Bezeichnung „Afrikamissionare“ bevorzugt. Das erste Generalkapitel wählte 1848 die Form eines Klerikalinstituts, deren Mitglieder sich durch einen Eid zur lebenslangen Missionsarbeit verpflichten. Die Weißen Väter wurden 1885 vorläufig und 1908 endgültig vom Heiligen Stuhl bestätigt.
Abbildung: Tunis - Karthago - Ehemaliges Kloster der Weißen Väter
1874 wurde der Gemeinschaft die Kirche St. Anna in Jerusalem übertragen. Die Missionare begannen ihre Missionstätigkeit in Algerien und 1875 in Tunesien. Der Versuch, auf dem Landweg durch die Sahara das heutige Mali zu erreichen, schlug 1876 fehl, weil drei Missionare von den Tuareg ermordet wurden. 1878 konnten Missionsstationen in Ostafrika und 1894 in Französisch-Sudan (heute Mali, Burkina Faso und Guinea) errichtet werden. 1874 wurden Niederlassungen in Frankreich, 1884 in Belgien, 1894 in Deutschland und 1901 in Kanada gegründet. [1]
Abbildung: Tunis - Karthago - Ehemaliges Kloster der Weißen Väter
Auf dem Byrsa-Hügel liegt die Kathedrale des Heiligen Louis. Die Kirche wurde 1890 von der französischen Protektoratsmacht an der Stelle errichtet, die als Ort des Grabes von Ludwig IX. (Beiname: Ludwig der Heilige) angenommen wird. Dieser starb 1270 in Karthago im Laufe des siebten Kreuzzuges. Bis etwa 1965 war die größte Kirche Nordafrikas Sitz des Erzbischofs von Karthago, heute dient sie noch als Kulturzentrum - Akropolium. In dem ehemaligen Kloster der Weißen Väter neben der Kathedrale befindet sich heute das sehr sehenswerte archäologische Nationalmuseum von Karthago.
Weitere Informationen zur Kathedrale von Karthago auf dem Byrsa-Hügel finden Sie hier......!
Abbildung: Tunis - Kathedrale von Karthago - ...im Vordergrind der archäologische Park des Nationalmuseums...
1.: Die Informationen zur Ordensgemeinschaft der Weißen Väter basieren auf dem Artikel Weiße Väter (Stand vom 30.01.2008) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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