Sie sind hier: Grombalia
Zurück zu: Nordtunesien
Allgemein:
Sitemap
Links
Linktipps
Kontakt
Impressum
Datenschutz
Haftungsausschluss
Abbildung: Grombalia - ...das Haus stammt aus der Protektoratszeit und war die ehemalige Bürgermeisterei...
Die Kleinstadt Grombalia ist von den aus Spanien geflüchteten Mauren (Andalusier) im 17. Jahrhundert gegründet worden. Der Ort liegt im Nordosten von Tunesien inmitten einer Region mit Obst- und Gemüsegärten und vielen Weinbergen. Grombalia gehört verwaltungstechnisch zum Gouvernorat Nabeul und hat seit der letzten Volkszählung (2004) 18 856 Einwohner [1]. Einst lebte hier eine große italienische Bevölkerungsgruppe, die sich während der französischen Protektoratszeit hier ansiedelte. Jedes Jahr im September gibt es hier ein Weinfest. Von Grombalia - ganz in der Nähe liegt der 1977 angelegte deutsche Soldatenfriedhof "Bordj Cedria" - gelangt man über die Autobahn wieder zurück nach Tunis (etwa 35 Kilometer).
Abbildung: Grombalia - Postkartenansicht von Grombalia aus dem frühen 20. Jahrhundert - Bürgermeisterei - Bildquelle: Wikipedia (gemeinfrei)
Grombalia wird begrenzt von den Dörfern Semmech und Nouel im Norden, im Osten von Nianou, im Westen von der Autobahn und im Süden vom kleinen Städtchen Turki. Die Kleinstadt gehört geographisch zur Halbinsel Cap Bon und ist 35 km von der Hauptstadt Tunis entfernt. Durch die Stadt führt die GP 1 nach Süden in Richtung Hammamet und in nordwestlicher Richtung nach Tunis. Die Stadt erstreckt sich in der als besonders fruchtbar bekannten Grombalia-Ebene. Sie zeichnet sich durch ihre ertragreichen Böden, dem angenehmen Klima und der üppigen Niederschläge (zwischen 450 und 500 mm Niederschlag pro Jahr) aus. Auf einer Gesamtfläche von ca. 3500 Hektar wird Wein angebaut.
Abbildung: Grombalia - Wachturm
Auch Obst wird angebaut und es gibt Olivenplantagen. In der Protektoratszeit gab es neben einer Minderheit von französischen Siedlern eine große italienische Kolonie. Das belegt auch heute noch der ehemalige katholische Friedhof am nördlichen Stadtrand. Umschlossen ist die Begräbnisstätte von einer hohen Mauer und sieht heute ziemlich verlassen aus. Ich betrete den Friedhof und schaue mir die Grabmäler an, die mich in ihrer Bauweise an Friedhöfe in Italien - und hier besonders an Bari - erinnern.
Abbildung: Grombalia - Ehemaliger katholischer Friedhof der italienischen und französischen Siedler in Grombalia und Umgebung
Es sind einzelne Grabdenkmäler, die irgendwann einmal für Generationen von Familien errichtet worden sind und in der kurzen Zeit ihrer Existenz nie ganz belegt waren. Bei einigen Grabstätten sind die Schächte eingebrochen und man kann bis tief auf den Boden schauen und links und rechts die einzelnen Grabkammern sehen. Zum Teil sind Sargreste zu sehen und auch der Blick auf die Gebeine in einigen Gräbern ist so möglich. Ich war erstaunt, wie tief diese Grabschächte einmal angelegt worden sind. Über dem Friedhof liegt ein eigentümlicher Brandgeruch, den ich erst wieder verliere, als ich diese Stätte verlasse.
Abbildung: Grombalia - Katholischer Friedhof
Ansonsten sind die Grabdenkmäler noch mit den Namen der hier bestatteten Familien gekennzeichnet. Einige Familiennamen sind zahlreich und tauchen mehrfach auf den verschiedenen Grabstätten auf. Sicherlich war dies eine große Familie. Auch hier überwiegt die Anzahl der italienischen Kolonisten. Aufgefallen ist mir, dass viele italienische Siedler von der vor der tunesischen Küste liegenden Insel Pantelleria stammen. Auch aus Sizilien stammen viele Kolonisten, die einst sicherlich mit großen Hoffnungen nach Grombalia gekommen sind.
Abbildung: Grombalia - Katholischer Friedhof in Grombalia
Bekannt ist das Weinfestival - Festival de la Vigne - in Grombalia. Die auch als Hauptstadt der Weinberge bekannte Stadt feierte im Jahr 2008 vom 23. - 30. August zum neunundvierzigsten Mal das Fest des Weines. Auf der internationalen Konferenz "Weinrebe" in Rom am 30. Oktober 1987 wurde Grombalia der Titel "Internationale Stadt der Rebe" verliehen. Die Gesamtfläche des Weinanbaus in dieser Stadt beträgt 3530 Hektar.
Abbildung: Grombalia - Innenstadt - Stadt auf der Halbinsel Cap Bon
Das Haus der Kultur in Grombalia organisiert kulturelle Veranstaltungen wie das "Festival der Marionetten". Die Stadt hat auch ein international bekanntes Basketballteam - das Dalia Grombalia - die in 2006 die Tunesische Meisterschaft gewannen. Weiter gibt es eine eigene Fußballmannschaft, Grombalia Sport und ein Tischtennisteam mit dem bezeichnenden Namen "Goldene Traube". Die Stadt Grombalia ist die Partnerstadt der italienischen Stadt Cisterna di Latina in Italien.
Abbildung: Grombalia - Ehemalige Bürgermeisterei in Grombalia
Abbildung: Grombalia - Hauptstraße von Grombalia (um 1920) - Foto: Wikipedia (gemeinfrei)
Nicht weit entfernt von Grombalia - in der Nähe des Ortes Bou Arkoub - liegt die römische Ruinenstätte Aïn Tébournouk - das antike Tubernuc. In alten Zeiten gab es hier eine Quelle, die die Römer sicherlich für ihre Zwecke genutzt haben und wahrscheinlich auch Bäder hier errichtet hatten. Die Ausgrabungsstätte erstreckt sich über ein großes Areal und es gibt einiges zu sehen, was von Interesse ist. So gibt es einen Damm, der die in Regenzeiten anfallenden Niederschläge aufstaut....
Weitere Informationen zur Ruinenstätte Tubernuc beim Dorf Aïn Tébournouk finden Sie hier....!
Abbildung: Aïn Tébournouk (Tubernuc) - Tor mit Blick zum Forum
Die Stadt Soliman ist ein Ort auf der fruchtbaren Halbinsel Cap Bon und befindet sich im Südwesten dieses Territoriums. Verwaltungsmäßig gehört die Stadt zum Gouvernorat Nabeul und besitzt etwa 29 000 Einwohner. Soliman ist etwa 30 Kilometer von der Hauptstadt Tunis entfernt und 40 Kilometer von der Gouvernoratsstadt Nabeul. Südöstlich der Stadt befinden sich die Orte Menzel Bouzelfa und Beni Khalled und 12 Kilometer südlich die Stadt Grombalia. Im Norden der Kleinstadt befindet sich der Golf von Tunis- hier gibt es den bekannten Soliman-Plage (Strand)....
Weitere Informationen zur andalusisch geprägten Kleinstadt Soliman in Nordtunesien finden Sie hier....!
Abbildung: Soliman - Cap Bon - ...andalusisches Dekor...
Das kleine Städtchen Mornag befindet sich im Norden von Tunesien unweit von Tunis. Es gehört zum Gouvernorate Ben Arous und hat etwa 6000 Einwohner. Die meisten von ihnen arbeiten in der Landwirtschaft und der Weinproduktion. Mornag gehört weitläufig zum grünen Gürtel der Hauptstadt und besitzt einen fruchtbaren Boden. Hier wird Gemüse und Obst erzeugt und nicht zuletzt auch Wein angebaut. Die Stadt liegt an der Westseite des schützenden Gebirges des Djebel Boukornine. Die Weinfelder von Mornag sind weit über die Landesgrenzen bekannt....
Weitere Informationen zur Weinanbaustadt Mornag in Nord-Tunesien finden Sie hier....!
Abbildung: Mornag - Moschee - Mornag - neben Grombalia und Bou Agroub Zentrum des Weinanbaus in Nordtunesien
Die Provinzhauptstadt der Region Cap Bon ist Nabeul, gleichzeitig zweitwichtigste Töpferstadt in Tunesien. Neben dem Handwerk hat diese Stadt auch feine Sandstrände und schöne Hotels zu bieten. Sie zählt heute mit ihren handwerklichen und industriellen Betrieben zu den wichtigsten Städten des Landes. Am bekanntesten wurde sie durch die Töpferkunst, die noch auf römische Ursprünge zurückgeht und von den im Mittelalter....
Weitere Informationen zur Töpferstadt Nabeul in Tunesien finden Sie hier.....!
Abbildung: Nabeul - Medina - Pferdekutsche wartet auf Gäste...
Die Abbildung (Grombalia - Bâtiment du contrôle civile) stammt aus der Medienkategorie Grombalia und steht unter der GNU-Lizenz [34 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
1.: Die Zahlen zur Bevölkerungsstruktur des Gouvernorats Nabeul stammen vom Institut Nationale de la Statistique Tunisie.
Abbildung: Info -