Chott el Djerid
Chott el Djerid
...endlose Weite... - Foto: Wikipedia (gemeinfrei)
Salzseen im Süden Tunesiens
Der größte Salzsee der Sahara ist das Chott el Djerid, das sich im Chott el Fejaj fortsetzt. Mit rund 7500 Quadratkilometern nimmt der Salzsee fast die 14fache Fläche des Bodensees ein! Die Chotts teilen das tunesische Staatsgebiet grob in den besiedelten Nordteil und den fast menschenleeren Südteil, der ungefähr genauso groß ist, jedoch auf vielen Karten nicht mehr erwähnt wird.
Salzgewinnung
Steht man in der Oase Tozeur am Westrand des Chott el Djerid, so ist der vermeintliche Süden Tunesiens, nämlich die Oasen, genaugenommen erst die Mitte des Landes. Aber es ist längst Gewohnheit geworden, die Bezeichnung Nord und Süd nur auf den besiedelten Raum zu beziehen. Das Salz des Sees wird als Speisesalz abgebaut. Schon in ca. 30 cm Tiefe stösst man auf Wasser und das ist auch der Grund, warum man abseits des Damms nicht fahren sollte - der Wagen oder das Motorrad würde einsinken. Auch zu Fuß sollte das Chott nicht durchquert werden - es besteht Lebensgefahr!
Etwa um die Mitte der 1980er Jahre errichtete die Armee eine asphaltierte Strasse auf einem Damm, so dass der Salzsee auch nach Regenfällen noch mit dem Auto passierbar ist. Am Rande des Sees sind 3,5 Millionen Dattelpalmen gepflanzt: Hier liegt die grösste und produktivste Oase Tunesiens, die sich über 40 Kilometer erstreckt. Sie wird von einem Stausee gespeist, der das Wasser der Bergoasen (Tamerza, Mides und Chebika) aufnimmt.
Fata Morgana
Auch Karl May kannte den Chott mit einer Länge von zirka 250 Kilometern. An manchen Stellen ist der ausgetrocknete See nur etwa 20 Kilometer breit. In der Antike wird der Chott el Djerid bereits vom Historiker Herodot (* 490/480 v. Chr.; † um 430/420 v. Chr.) erwähnt. Sobald die Temperatur über 30 Grad Celsius steigt, kann man mit etwas Glück eine Fata Morgana sehen, jene Luftspiegelungen, die wie der Sand zur Wüste gehören. Durch den Chott fährt man nach Tozeur, wo es die besten Datteln von Tunesien gibt. Die Oase Nefta liegt wenige Kilometer westlich von Tozeur und ist einer der letzten bewohnten Flecken, bevor es in das unwirtliche Gebiet der Sahara weitergeht.
Karl May
In meiner Jugend habe ich die Bücher dieses deutschen Schriftstellers verschlungen. Wer erinnert sich nicht gerne an Karl May (1842 - 1912), dessen Helden Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar hier am Chott el Djerid im Roman „Durch die Wüste“ lebensgefährliche Abenteuer überstehen mußten.
Hier ein kleine Leseprobe:
„Da, da endlich hatte ich festen Boden unter den Füßen, festen, breiten Boden, zwar auch nur Salz, aber es trug mich sicher. Zwei Schüsse krachten - Gott wollte, daß ich noch leben sollte; ich war gestolpert und niedergestürzt; die Kugeln pfiffen an mir vorüber. Ich trug mein Gewehr noch auf dem Rücken; es war ein Wunder, daß ich es nicht verloren hatte; aber ich dachte jetzt gar nicht an die Büchse, sondern warf mich gleich mit geballten Fäusten auf die Schurken. Sie erwarteten mich nicht einmal. Der Führer floh; der ältere der beiden wußte, daß er ohne Führer verloren sei, und folgte ihm augenblicklich; ich faßte nur den jüngeren. Er riß sich los und sprang davon; ich blieb hart hinter ihm. Ihm blendete die Angst und mir der Zorn die Augen; wir achteten nicht darauf, wohin unser Lauf führte - er stieß einen entsetzlichen, heiseren Schrei aus, und ich warf mich sofort zurück. Er verschwand unter dem salzigen Gischte, und ich stand kaum dreißig Zoll vor seinem heimtückischen Grabe“.
Soweit der Schriftsteller Karl May - Copyright © Kurzbiographie, Textauszug „Durch die Wüste“ und Fotos Karl May 1999 - 2018 by Karl-May-Gesellschaft e.V mit freundlicher Genehmigung der Karl-May-Gesellschaft e.V. in Radebeul bei Dresden.
Eine Kurzbiographie zum Buchautor Karl May finden Sie hier.....!
Oberfläche der Chotts
Chott el Djerid
Straße über den Damm zwischen Kebili und Tozeur - Foto: Wikipedia - Autor: Francesco Piraneo G. - Lizenz: s.u.
Je nach Jahreszeit finden sich kleinere oder größere Pfützen auf der Salzoberfläche. In seltenen Fällen kann er zu einem richtigen See anschwellen. Ist die Oberfläche weiß, so hatte es in der jüngsten Vergangenheit nicht geregnet. Ist die Oberfläche braun, so hat es geregnet. Dann sieht das Chott el Djerid unscheinbar und langweilig aus. Die über den Horizont hinausgehende Ebene irritiert etwas, denn solche ausgedehnten Ebenen kennt man als Mitteleuropäer nicht.
Am Rande der Salzwüste befinden sich die Oasen mit Millionen von Palmen: Kebili, Touzeur, Oase Nefta und Douz. Durch ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem konnte sich dort eine jahrtausendalte Siedlungstradition entwickeln. Die 100 Kilometer lange Straße durch den Chott el Djerid führt von Kebili nach Tozeur schnurgerade auf die Berge des Atlasgebirges zu. Tozeur ist die Provinzhauptstadt des Gebietes und ein großes Touristenzentrum mit einer etwa 1000 Hektar großen Oase.
TOP - HOTEL
Hotel Dar Cherait
Hotel & Museum Dar Cherait
Musem Dar Cheraït in Tozeur - Bildquelle: Wikipedia - Autor: Gorik - Lizenz s.u.
Das Hotel Dar Cherait bietet Wohnen, Kultur und Vergnügen für die ganze Familie. Ein Besuch im Kulturzentrum Dar Cherait ist ein Erlebnis: Sein Museum Les Trésors de Tunisie, das maurische Café, das Panoramarestaurant Cheherazade, der Nachtclub Folie Berbers und der Souk bieten für jeden etwas und sind in Tunesien einmalig. Das Museum zeigt eine atemberaubende Sammlung tunesischer und abendländischer Kostüme und Dekorationen. Der Märchenpark 1001 Nacht erzählt bei einem Spaziergang durch die Räume orientalische Geschichten wie die von Ali Baba und Scheherezade. Und im "Dar Zamen" (Zeithaus) wird man durch die 3000 jährige Geschichte Tunesiens geführt.
Adresse:
Dar Cherait Cultural and Tourist Centre
Route touristique 2200 Tozeur Tunisia
Telefon: (216 6) 452 100
Fax: (216 6) 452 329
E-Mail: darcherait@planet.tn
Website Hotel Dar Cherait
Quelleninformation:
Die Fotos "Chott el Djerid - Autor: Morcrette pascal" - "Teaserfoto: Chott el Djerid - Autor: Sami.benzid" - "Chott el Djerid - Straße über den Damm zwischen Kebili und Tozeur - Autor: Francesco Piraneo G." unterliegen der "Creative Commons" und "Attribution 3.0 Unported" Lizenz.