Matmata
Matmata - Höhlenwohnung
Impressionen aus Südtunesien
Überblick
Die Gegend mit den Höhlenwohnungen im Dahar-Gebirge wird allgemein Matmata genannt und liegt in einer von der Sonne verbrannten Trichterlandschaft, die einen atemberaubenden Eindruck bietet. Die Bewohner leben in Höhlenwohnungen, die zum Teil in die Bergwände hinein gebaut wurden. Im Winter warm und im Sommer angenehm kühl bieten sie ihren Bewohnern einen hervorragenden Schutz in einer menschenfeindlichen Umgebung. Die Landschaft Matmatas besteht aus stark verwitterten kegelförmigen Hügeln, die von engen Schluchten durchzogen werden, in denen hier und da ein paar Oliven- und Feigenbäume wachsen.
Filmkulisse
Tunesien, und besonders der Süden des Landes, dienten viele Male als Kulisse für Hollywood-Filme. Unter anderem wurden hier Teile der Star Wars-Trilogie (Krieg der Sterne) gedreht. Die US-amerikanischen Regisseure und Produzenten George Lucas und Steven Spielberg haben diese Landschaft für ihre berühmten Filme "Krieg der Sterne" und für den Film "Indiana Jones" als Drehort verwendet. Ein unterirdisches Hotel in einer Mondlandschaft, Höhlensiedlungen tief im Berg und wie gigantische Honigwaben anmutende Häuser in uralten steinernen Getreidesilos sind nur einige der faszinierenden Sehenswürdigkeiten, die man im Süden von Tunesien besuchen kann. Weitere Informationen - es gibt speziell geführte Touren zu den verschiedenen Drehorten dieser Filme - sind in den Fremdenverkehrbüros erhältlich oder fragen Sie einfach ihre Reiseleitung.
Bevölkerung
Wer nach Tunesien fährt, ohne die Matmatas zu besichtigen, der versäumt die Gelegenheit, eine auf der ganzen Welt einzigartige Architektur kennenzulernen: die troglodytischen Wohnungen (Matmatas). Die Matmatas, die sich aus mehreren Dörfern zusammensetzen, sind eigentlich die Bezeichnung für Berberstämme, die sich vor langer Zeit in diese ungewöhnliche Gegend zurückgezogen haben. Auch heute noch werden die Dörfer in den Berghängen von teilweise arabisierten Berbern bewohnt. Andere Bewohner dieser Gegend leben in unterirdischen, in Tälern eingebetteten Behausungen.
Architektur
Südlich von Gabes erheben sich ganz unerwartet ockerfarbene, kahle Berge, die bis zu 700 Meter Höhe erreichen. Wir befinden uns im Dahar-Gebirge, einem Kalksteinmassiv in Südtunesien. Kegelförmige Hügel werden von engen Schluchten, in denen Öl- und Feigenbäume, Gerste und einige wenige Palmen wachsen, tief durchtrennt. Eine arbeitsame Bevölkerung lebt in den Dörfern, die man mit ungeübten Auge nicht von den Kratern unterscheiden kann, in denen sich aber die Behausungen verbergen und die eine wahre Mondlandschaft bilden. Diese unsichtbaren Dörfer setzen sich aus mehreren troglodytischen Behausungen unter der Erde zusammen. Eine Erde, die dem Mondboden gleicht, übersät mit riesigen Kratern.
Speicher
Tatsächlich ist jeder Krater (Trichter) ein Haus. Ein Tunnel ermöglicht den Zugang zu einer Art Innenhof mit Brunnen, der wie ein kreisförmiger Trichter aussieht. Er befindet sich an den Abhängen eines Hügels und um den herum Wohn- und Vorratsräume für die Bewohner angelegt sind. In den tonhaltigen Wänden des "Patio" befinden sich grob ausgehöhlte Nischen, die als Wohnräume, Vorratskammern und Gemeinschaftsräume dienen. Die Räume in der oberen Etage, die oft nur mit Hilfe eines Seils, einer Leiter oder von Stufen in der Wand erreichbar sind, werden als Speicher verwendet. Man schüttet das Getreide von außen - oberhalb - durch einen schmalen Schacht hinein.
Klima
Die einzelnen miteinander nicht verbundenen Nischen sind beachtenswert klimatisiert: Im Sommer bieten sie bei Außentemperaturen von 40 ° Celsius wohltuende Kühle, im Winter sind sie angenehm temperiert. Matmata, das nur 48 Kilometer vom Meer entfernt auf einer Seehöhe von 400 Metern liegt, besitzt eine reine, trockene Luft. Seine Bewohner leben lange und bei bester Gesundheit. Wenn auch Matmata als Prototyp des troglodytischen Dorfes angesehen wird, so gibt es doch im Umkreis von mehreren Kilometern andere unterirdische Dörfer desselben Typus, die vielleicht sogar noch "ursprünglicher" sind. Beste Zeiten für einen Aufenthalt in Matmata sind die Monate März und April für diejenigen, die auch das Umland per Pedes erkunden wollen.
Matmata heute
Kurz vor Erreichen des Ortes befindet sich auf der linken Seite eine kleine Anhöhe, die zum Halte- und Aussichtspunkt ausgebaut wurde und von dem man einen schönen Blick auf das Umland von Matmata werfen kann. Matmata heute ist natürlich ein touristischer Ort, der viel hat über sich ergehen lassen müssen. Immer noch wird der Ort vielfach von Touristen angesteuert, doch ist dies nicht überall gern gesehen. Man sollte im Zusammenhang bei einer Besichtigung sehr zurückhaltend vorgehen. Busse mit Touristen werden grundsätzlich nur in Gruppen durch das Dorf geführt. Es gibt zwei Restaurants, die aber vorwiegend auf große Gruppen eingerichtet sind.
Auch mehrere Hotels sind im Ort entstanden: Matmata Hotel, Le Diar el Barbar, Marhala Hotel und das Hotel Sidi Driss. Etwa die Hälfte der ursprünglich 700 Räume und Wohnungen in und um Matmata sind heute noch bewohnt. Insgesamt leben in der Region etwa 5000 Menschen in den Erdhäusern. Der neue Ort - Nouvelle Matmata - der etwa 15 Kiliometer von Matmata entfernt ist, wird aber mittlerweile von vielen Matmati-Berbern als neuer Wohnort angenommen und wächst ständig. Hier wird gerade die Verbindungsstraße zwischen Nouvelle Matmata und Tounine über Beni Zelten ausgebaut.
Hotel Matmata
In der Ortsmitte von Matmata befindet sich das gleichnamige Hotel, umgeben von einigen Höhlenwohnungen, die zu Gästezimmern ausgebaut wurden und die über einen gewissen Komfort verfügen. So hat jedes Zimmer ein Bad mit Dusche und Toilette. Die Zimmer liegen an der Öffnung eines Trichters und sind durch einen unterirdischen Gang mit den anderen Einrichtungen des Hotels wie z.B. dem Restaurant, der Lobby, der Bar und der Rezeption verbunden. Das Hotel verfügt über einen Swimmingpool, der während meines Besuchs im März gerade gereinigt wurde. Das Essen im Restaurant war gut und empfehlenswert.
Die Bedienung im Restaurant und an der Bar war freundlich und hilfsbereit. Das Hotel eignet sich für Reisegruppen und für Individualreisende, die die nähere Umgebung kennenlernen möchten. Am Abend kann man bei einem Spaziergang durch das Dorf die anderen Lokalitäten kennenlernen und die vielen Sterne am Nachthimmel beobachten. Wanderungen in die Nachbardörfer mit einem Führer bieten sich an und sorgen für Abwechslung. Alles in allem kann man es hier schon ein paar Tage aushalten.
TOP - HOTEL
Hotel Sangho Privilege Tataouine
Ein interessantes und sehenswertes Hotel in Tataouine ist das Hotel Sangho Privilege Tataouine. Das Hotel liegt am Fuße eines Berges mitten in einem kleinen Tal etwa 3 Kilometer von Tataouine entfernt. Die Farben der Gebäude des Hotels sind ocker wie die Landschaft, in die das Hotel eingebettet ist. Die Zimmer gruppieren sich um einen Swimmingpool, der angesichts der Nähe zur Wüste wie ein Teil des Garten Eden anmutet. Um das Hotel herum wurde ein kleiner Park angelegt.
Hotel Sangho Privilege Tataouine
Ein Rundgang durch die Hotellobby macht deutlich, dass man sich in einem Traditionshotel befindet. Das dokumentieren auch zahlreiche alte Fotos an den Wänden, die u. a. Szenen aus dem Zweiten Weltkrieg - Schauplatz Tunesien - zeigen. Auch die Fremdenlegion und die Machthaber während der Protektoratszeit werden abgebildet. Das Hotel ist ein sehr guter Ausgangspunkt für Besuche der umliegenden Berberdörfer und für eine Tour zur Oase Ksar Ghilane. Ein schöner und ruhiger Platz- auch zum entspannen nach den Besichtigungen.
Adresse:
SANGHO PRIVILEGE TATAOUINE
3200 Tataouine - Tunisie
Telefon: (216) 75 860 102
Fax: (216) 75 862 177
Website: HOTEL SANGHO PRIVILEGE TATAOUINE