Berberdorf Takrouna
Berberdorf Takrouna
...schönes Café mit Außenterrasse...
Ausflug nach Zaghouan
Ganz gleich, von wo aus Sie diesen Ausflug starten- Hammamet, Nabeul, Port El Kantaoui, Sousse, Monastir - es ist in einem Tag zu schaffen und obendrein noch sehr entpannend. Zuerst wollen wir nach Enfidha, dann nach Takrouna, einem alten Berberdorf, weiter nach Zaghouan, dem Ort mit dem römischen Wassertempel, von da aus nach Le Fahs, wo der krönende Abschluß dieses Trips auf uns wartet: Thuburbo Majus! Wunderschön ist die ganze Gegend besonders im frühen März, wenn der Frühling auch hier Einzug gehalten hat. Das Grün der Felder, die vielen Blumen am Feld- oder Wegesrand, die weiten und schattigen Baumalleen und der während der Fahrt näher kommende Djebel Zaghouan machen die Fahrt zu einem eigenen Ereignis.
Enfidha
Der Ausflug wird auch von Reiseunternehmen angeboten, falls Sie keinen Wagen mieten wollen. Mit dem Mietwagen geht es früh um 08.00 Uhr Richtung Enfidha - über die Autobahn. In Enfidha ist heute der Wochenmarkt. Der Ort ist eine Kleinstadt und dazu ein Verkehrsknotenpunkt, von dem aus es unter anderem in Richtung Kairouan geht. Auf den ersten Blick gibt es hier nicht viel zu sehen. Für die, die die reiche Geschichte dieses Ortes und seiner Region kennen, erschließt sich ein breites Spektrum an Sehenswürdigkeiten in und um Enfidha. Als erstes der sehr sehenswerte Wochenmarkt am Sonntag und als zweites eine Kirche aus der Kolonialzeit, die in ein kleines Archäologisches Museum umgewandelt wurde.
Weiter geht es zum Berberdorf Takrouna.....!
Hinter dem Ortsausgang von Enfidha in Fahrtrichtung Takrouna liegt auf der linken Seite ein kleiner französischer und italienischer Friedhof. Hier haben vorwiegend ehemalige Gutsbesitzer, Landarbeiter und ihre Familien ihre letzte Ruhestätte gefunden. Sogar ein paar italienische Gräber sind zu finden, da neben den Franzosen ja auch Italiener und Malteser Land kaufen und bearbeiten durften. Der Friedhof ist in einem nicht guten Zustand. Etwa 800 Meter weiter in Fahrtrichtung liegt dann der französische Militärfriedhof (schon auf dem Gebiet des Ortes Takrouna), über den ich hier informiere. Eine Pause auf der Weiterfahrt legen wir hier ein und besichtigen den schön gestalteten Friedhof, von dem man einen schönen Blick auf das Berberdorf Takrouna hat, das im Zweiten Weltkrieg mitten im Kampfgeschehen der Alliierten und der Achsenmächte lag.
Berberdorf Takrouna
Takrouna ist ein kleines Dorf in der Region des tunesischen Sahel und befindet sich etwa vier Kilometer nordwestlich von Enfidha, in Fahrtrichtung Zaghouan. Das Dorf wurde auf einem etwa 200 Meter hohen Felsen hoch über der Ebene mit Blick auf das Mittelmeer und den Golf von Hammamet errichtet. Der Blick richtet sich von hier nach Nordosten, wo Hammamet zu sehen ist, weiter nach Süden, wo man Sousse und Hergla sehen kann und nach Norden, wo Zaghouan liegt. Takrouna ist berberischen Ursprungs und bezieht seinen heutigen Namen wahrscheinlich von einem Stamm, der im 8. Jahrhundert nach Andalusien (Spanien) auswanderte und sich in Ta Kurunna (Benadalid), einer bergigen Region um Malaga (Province de Malaga), unweit von Ronda (eine der berühmten weißen Städte mit maurischer Altstadt), niederließ.
Nach der Vertreibung der Mauren (besser gesagt Morisken - christlich getaufte Mauren) im Jahre 1609, siedelte eine Auswandererfamilie in diesem Dorf und gab ihm seinen Namen (Ta Kurunna - Takrouna). Heute leben noch insgesamt sechs Familien berberischen Ursprungs und eine Familie mit andalusischen Wurzeln in Takrouna. Sie leben von der Landwirtschaft, der Weberei von Berberteppichen und der Herstellung von Alltagsgegenständen aus der Alfa-Pflanze (Alfa-Gras), die im Gebiet der Ebene von Kairouan besonders gut wächst. Am unteren Teil des Berges und in der Ebene hinter Enfidha wohnen Menschen, die noch nicht so lange hier im Ort leben, im mittleren Bereich sind viele alte Häuser mit kleinen Höfen, die heute fast gänzlich verlassen wurden. Im oberen Bereich leben noch einige Berberfamilien, die auch handwerklich tätig sind- davon zeugen die Verkaufsgegenstände im Artisanat.
Im Übergang zum höchsten Bereich befindet sich das Mausoleum von Sidi abd el Kader, einem Bau aus dem späten 13. Jahrhundert. Auf dem Hügel des Dorfes thront auf der höchsten Stellen das Le Rocher bleu (der blaue Felsen) - ein wirklich empfehlenswertes Café und Museum. In den Räumen des Dar Gmach sind einige Bilder von Ali Bellagha ausgestellt sowie viele typische Einrichtungsgegenstände der Berber- darunter viele Stücke der Familie Gmach. Der Maler Ali Bellagha initiierte das Museum Dar Gmach im Dorf Takrouna. In den geschmackvoll gestalteten Räumen kann man wundervoll sitzen und bei einem Getränk entspannen. Zur wärmeren Jahreszeit lockt die schöne Terrasse vor dem Haus, hier Platz zu nehmen und den leichten, fast ständig wehenden Wind zur Abkühlung zu nutzen. Hier auf der höchsten Erhebung des Felsens werden Sie mit einer geradezu unbeschreiblichen Aussicht auf die tunesische Landschaft belohnt [1].
Takrouna heute
Takrouna, ein Berberdorf auf einem hohen Felsen - einem Vorläufer des Atlasgebirges - ist das nächste Ziel unseres Ausfluges. Das eigentliche, lebendige Dorf Takrouna liegt heute größtenteils unterhalb des Felsens, auf den nun eine holprige Autopiste (Vorsicht: nicht bis ganz oben!) führt. Am besten parken Sie unterhalb des Ortes und gehen den Rest zu Fuß. Mittlerweile ist ein Rundweg eingerichtet worden, der unterhalb des höchsten Felsen beginnt und über eine Treppenanlage zum Bergsporn führt. In der Umgebung gibt es mindestens zwei weitere Berberdörfer, die sich allerdings allesamt voneinander unterscheiden. Was man bei der Fernsicht auf Takrouna schon von weitem als hervorstechenden Punkt des Bergdorfes, das heute nur noch von wenigen bewohnt wird, gesehen hat, war die schneeweiße Moschee mit ihrem Minarett und das Mausoleum mit der schönen grünen Kuppel.
Takrounas Gassen verlaufen auf teils unbehauenen Fels (im oberen Teil), nichts als die schmalen Streifen, die man zwischen den aus bräunlichem Stein errichteten kleinen, alten Häuschen frei gelassen hat. Und als sei das alles nicht schon sicher genug, haben die Dorfbewohner um ihr Felsplateau herum auch noch eine Mauer errichtet, über die man nun hinunter auf die bebauten Felder im Tal, einen großen Friedhof und weiter bis zur Küste und zum neuen Flughafen Enfidha sieht. Leise weht der Wind von der Küste herüber und bei klarem Himmel hat man von der Terrasse des Cafés hoch oben über allen Häusern einen fantastischen Blick bis zur Ostküste Tunesiens.
Ortsmitte
Der Mittelpunkt von Takrouna - falls der Begriff auf den Ort zutreffen sollte - war früher eine etwas größere freie Fläche, die heute überdacht und in zwei Häuser integriert ist und ein sehenswertes Café beheimatet. Das Café auf der Spitze des Hügels ist sehr geschmackvoll eingerichtet und die im Sommer zahlreichen Besucher können sich in hellen und freundlichen Räumen entspannen und erfrischen. Hier gibt es, neben freundlicher Bedienung, den besten Türkischen Mokka (mit Orangenblütenwasser aromatisiert), den ich jemals in Tunesien getrunken habe. In den Räumen befindet sich eine Dauerausstellung mit schönen, berberischen Gergenständen, von denen manche sicher schon Raritäten sind. Dies ist ein empfehlenswerter Ausflug, der auch als Tagesausflug mit Enfidha und dem Friguia Tierpark kombiniert werden kann.
Berberdorf Zriba
Schon sehr lange habe ich das Berberdorf Zriba Tunisien in der Nähe von Zaghouan gesucht und jetzt im März 2013 habe ich den Weg zum Dorf endlich gefunden. Ein Teil des Weges führt durch das ehemalige Bergwerksgebiet, wo sich eine Halde befindet und die technischen Hinterlassenschaften der Firmen, die diese Minen ausgebeutet haben. Danach führt der Weg durch ein spärlich besiedeltes Gebiet und nach und nach wird die Straße zusehends schlechter. Man sollte hier auf tiefe Schlaglöcher achten und diese am besten umfahren. Stetig steigt nun die Straße an und führt in teils sehr engen Serpentinen zum Berberdorf Zriba hinauf....
Weitere Informationen zum Berberdorf Zriba in Nordtunesien finden Sie hier....
Berberdorf Jeradou
Vom Hauptplatz zweigen verschiedenen Straßen und kleine Gassen ab. Nach dem Cafébesuch haben wir uns dann im Ort etwas umgesehen. Es gibt hier eine Moschee mit schönem Minarett, eine Zaouia (Zawiya), eine islamische Schule, auch mit einem etwas kleineren Minarett und einem Teil, der von einer Kuppel bedeckt ist, wie das Grab von einem islamischen Heiligen. Je kleiner die Gassen werden, um so mehr sollte man auf die Privatsphäre der Bewohner achten. Jeradous Bewohner sind nett, unaufdringlich und ruhig. Man wird hier nicht belästigt und das haben wir selbst heute noch dankbar in Erinnerung. Der Ort hat einige schöne Aussichten zu bieten auf das Umland und wir hoffen, das es noch lange so erhalten bleibt.
Weitere Informationen zum Berberdorf Jeradou in Nordtunesien finden Sie hier....!
Quellennachweis:
Info
1.: Die Informationen zum Berberdorf Takrouna basieren auf dem Artikel Takrouna aus der französichsprachigen Wikipedia, zuletzt abgerufen am 28.04.2014!