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Dougga (Thugga)

Abbildung: Dougga (Thugga) - Römisches Theater




Überblick



Thugga
(arab. "Dougga") ist eine der prachtvollsten römischen Ruinenstädte in Nordafrika. Die Stadt gehörte zur römischen Provinz Africa Proconsularis und liegt im nördlichen Teil von Tunesien. Dougga wurde schon 1997 in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen. Die Stadt liegt etwa 100 km südwestlich von Tunis und 7 km von der Kreishauptstadt Teboursouk entfernt. Die Ruinenstätte kann von der von Tunis nach Le Kef führenden Nationalstraße (GP 5) gut erreicht werden. Außerdem ist es als ehemaliger Bischofssitz ein Titularbistum der Katholischen Kirche.


Abbildung: Teboursouk - Ortseinfahrt



Weltkulturerbe


Momentan ist bereits der Bau einer Autobahn geplant und sogar schon begonnen worden. In wenigen Jahren wird es somit möglich sein, von Tunis aus die Ruinenstätte Dougga und die Stadt Le Kef in zweieinhalb Stunden zu erreichen. Die antike Stadt erhebt sich landschaftsbeherrschend am Hang eines Steilfelsens und ermöglicht so einen Blick über das wunderschöne grüne Tal des Oued Khaled.

Weitere Informationen zum Weltkulturerbe der UNESCO über die römische Ruinenstätte Dougga (Thugga) finden Sie hier....!


Abbildung: Dougga (Thugga) - ...das in den Fels gehauene antike Theater...

Geschichte


Thugga wurde nach den steilen Felsen (numidisch: tukka) benannt, die die Stadt im Norden abschließen. Der Ort wurde im 4. Jahrhundert v. Chr. als punische Stadt im Herrschaftsbereich Karthagos gegründet. Diodor erwähnt Thugga im Zusammenhang mit dem Eroberungszug des Griechen Agathokles von Syrakus im Jahr 305 v. Chr. Nach dem Untergang Karthagos 146 v. Chr. eroberte der numidische König Massinissa Thugga. Nach der Niederlage der Numider wurde Thugga 46 v. Chr. schließlich römisch.


Abbildung: Dougga (Thugga) - Kapitolstempel

Septimius Severus


Thugga war rechtlich zuerst abhängig von der römischen Kolonie Karthago. In dieser Zeit weist Thugga eine Doppelverfassung auf. Während die numidischen Einwohner Thuggas in einer civitas zusammengeschlossen waren, bildeten die römischen Bürger den pagus Thuggensis. Unter Kaiser Septimius Severus wurde Thugga municipium, 261 n. Chr. schließlich Kolonie. Auch zu Ehren dieses Kaisers ist in Dougga ein Monument errichtet worden, das leider nicht mehr gut erhalten ist. Nach einer Blütezeit im 3. Jahrhundert begann schon im 4. Jahrhundert ein stetiger Niedergang der Stadt, die wohl einen großen Teil ihrer Bedeutung an das benachbarte Thubursicum Bure (Teboursouk) abtrat.


Abbildung: Dougga (Thugga) - Blick vom sogenannten anonymen Tempel auf das Kapitol


Dougga map-fr

Karte des antiken Dougga - eingebunden über Commons Wikimedia

Byzantinische Zeit


Von 439 bis 533 gehörte Thugga zum Reich der Vandalen und wurde anschließend byzantinisch. Unter Justinian I. wurde auf dem Forum von Thugga eine Festung errichtet, von der Prokop in seiner Schrift "de aedificiis" berichtet. Prokop von Caesarea - ein prominenter byzantinischer Gelehrter aus Palästina - lebte von 500 n. Chr. - 565? n. Chr.. Er begleitete den berühmten byzantinischen Feldherrn Belisarius auf seinen Feldzügen im Auftrag des byzantinischen Kaisers und berichtete hierüber. Er wurde zum wichtigsten Historiker des 6. Jahrhunderts und er gilt allgemein als der letzte große Historiker der Antike. Die Schriften von Prokop sind heute die wichtigsten Informationsquellen zur Herrschaft des oströmischen Kaisers Justinian I.


Abbildung: Dougga (Thugga) - Forum des antiken Thugga


Prokop war der Autor einer 8-bändigen Geschichte über die Kriege von Kaiser Justinian I.. Es handelt sich hier im wesentlichen um eine Lobrede auf Justinians öffentliche Arbeiten im gesamten byzantinischen Reich. In der Folgezeit verlor Thugga seine städtische Bedeutung ganz und lebte als arabisches Dorf fort, bis das Dorf um die Mitte des 20. Jahrhunderts umgesiedelt wurde (Nouvelle Dougga), um archäologische Ausgrabungen zu ermöglichen. Heute wird das antike Thugga von Archäologen des tunesischen Denkmalamtes in Kooperation mit den Universitäten Bordeaux und Freiburg im Breisgau erforscht.


Abbildung: Dougga (Thugga) - Blick auf das Kapitol

Theater


Das erste Monument einer antiken Stadt, auf das man gewöhnlich trifft, ist das Theater. Dieses hier in Dougga (Thugga) ist die Stiftung eines wohlhabenden Bürgers der antiken Stadt. Es wurde etwa um 188 n. Chr. erbaut. Der Zuschauerraum ist amphitheatralisch in einem Halbkreis angeordnet (Cavea) und besitzt insgesamt 19 Reihen. Das Theater konnte einst 3500 Zuschauer fassen. Im unteren Bereich der Cavea gab es mehrere Plätze für Ehrengäste. Gegenüber der Cavea ist das Bühnenhaus zu finden mit einer hervorragenden Akustik. Von den oberen Rängen kann man die schöne Aussicht ins Tal genießen. Der Blick schweift über die gesamte Fläche der antiken Stadt bis zum Numidischen Mausoleum und weit darüber hinaus.


Abbildung: Dougga (Thugga) - Römisches Theater - Cavea

Dougga-Festival


Das Theater von Dougga wurde aufwendig renoviert und ist heute jährlich zwischen Juli und August spektakulärer Schauplatz des Dougga-Festivals, bei dem unter Flutlicht vorrangig klassische Dramen - u.a. von der Comédie Française - gespielt werden. Die antike Stadt erhob sich landschaftsbeherrschend am Hang eines Steilfelsens oberhalb des Oued Khaled. Durch dieses fruchtbare Tal führte in der Antike einst die wichtige Ost-West-Straße von Karthago nach Theveste, dem heutigen Tebessa in Algerien.


Abbildung: Dougga (Thugga) - Anonymer Tempel - Dar Laccheb

Libysch-Punisches Mausoleum


Das libysch-punische Mausoleum ist das einzige erhaltene numidisch-punische Monument in Tunesien. Es wurde im 2. Jahrhundert v. Chr. für den Numiderfürsten Ataban errichtet. Das Gebäude ist 21 Meter hoch und mit hellenistischen und orientalischen Elementen geschmückt. Die libysch-punische Inschrift ist heute im Britischen Museum in London zu sehen.


Abbildung: Dougga (Thugga) - Libysch-Punisches Mausoleum

Monumente


Zu den Stiftungen von Bauten und Monumenten zählen etwa: die Pflasterung des Forums (unter Tiberius, 36/37 n. Chr.); den Bau des Macellums (unter Claudius, 54 n. Chr.); die Stiftung mehrerer Tempel, die allerdings zum Teil nur aus den Inschriften bekannt und noch nicht identifiziert sind. Ab dem 2. Jahrhundert n. Chr. zeigten die Römer mit Tempeln und einem Forum ihren wachsenden Einfluss; Dougga erblühte im 3. Jahrhundert zu einer wohlhabenden und wirtschaftlich wichtigen Stadt. Planen sie viel Zeit für eine Besichtigung dieser wohl schönsten tunesischen Ruinenstätte ein.


Abbildung: Dougga (Thugga) - Odeon von Thugga

Licinius Thermen


Die als Licinius Thermen bekannten Bäder in Dougga (Thugga) waren die Winterthermen dieser Stadt und sollen um 260. n. Chr. errichtet worden sein. Wie bei allen römischen Bädern üblich verfügten auch diese Thermen über einen Eingangsbereich, von dem Mauerreste darauf hindeuten, das die Wände mit Marmor verkleidet waren. Weitere Räume sind das Frigidarium, das Tepidarium (Kalt- und Warmbaderaum) und das Caldarium, wo man in heißerem Wasser baden konnte. Latrinen werden auch in der Nähe gewesen sein sowie ein Schwitzraum ebenso dazugehörte.


Abbildung: Dougga (Thugga) - Licinius Thermen

Triumphbogen des Kaisers Severus Alexander


Das nebenstehende Bild zeigt den Triumphbogen des Severus Alexander - einst Römischer Kaiser - geb. 208 in Arca Caesarea (Libanon) und gestorben im März 235. Severus Alexander war von 222 bis zu seinem Tod römischer Kaiser. Als Kaiser wurde er Marcus Aurelius Severus Alexander genannt. Er war der letzte Kaiser aus der Dynastie der Severer, die mit ihm ausstarb. Als Dreizehnjähriger wurde er zum Caesar erhoben und damit zum Nachfolger bestimmt und schon im folgenden Jahr trat er die Herrschaft an. Zeit seines Lebens stand er unter dem dominierenden Einfluss seiner Mutter Julia Mamaea, die die eigentliche Herrscherin war.


Abbildung: Dougga (Thugga) - Triumphbogen des Kaisers Severus Alexander

Tempel der Juno Caelestis


Der Tempel der Juno Caelestis in Dougga (Thugga) wurde zwischen 222 und 235 n. Chr. von Julius Gabinius und der Julia Gabinia Venusta gestiftet. Die römische Göttin Juno Caelestis hat Ähnlichkeit mit der punischen Göttin Tanit. Der Tempel der Juno Caelestis ist umgeben von einer Reihe Säulen, die in einem Halbrund um den Tempel angeordnet sind und zum Teil noch stehen. Umgeben ist der Bereich von einer hohen Mauer und ein breiter gefaßter Weg führt durch den Tempelbereich. Der Tempel befindet sich schon außerhalb der Stadt Thugga. Das Wasserbecken für die Reinigung lag einst auf der östlichen Seite des Tempels.

Auf der nördlichen Seite des Tempels sieht man eine Apsis, die wahrscheinlich von einer Byzantinischen Kirche stammt, die in diesen Bereich hineingebaut wurde.


Abbildung: Dougga (Thugga) - Tempel der Juno Caelestis

Öffnungszeiten:


Die einzelnen Bauwerke sind mit kleinen im Boden eingelassenen Informationstafeln gekennzeichnet. Genießen Sie die wundervolle Aussicht von hier oben und erfrischen Sie sich in der kleinen Caféteria im Eingangsbereich.

Öffnungszeiten:

Winter: Dienstag - Sonntag von 08.30 Uhr bis 17.30 Uhr;

Sommer: Dienstag - Sonntag von 8.00 - 19.00 Uhr;

Montags geschlossen!


Abbildung: Dougga (Thugga) - Fußboden mit Mosaiken in den Thermen

Agbia (Agbiensis)


Die römisch-byzantinische Ruinenstätte Agbia (arab.: Ain Hedja) liegt unweit des Ortes Nouvelle Dougga etwa 15 Kilometer von Dougga entfernt im Gouvernorat Beja. Der Ort gehört verwaltungstechnisch zum Bezirk der Stadt Teboursouk. In diesen neuen Ort wurden seinerzeit (um 1900) die ehemaligen Bewohner von Dougga umgesiedelt, die auf dem Areal der einstigen römischen Stadt Thugga wohnten und dort in einem kleinen Dorf lebten. Die Umsiedlung durch die französische Protektoratsverwaltung diente dem Zweck, die antike Stätte weitesgehend zu erhalten und weiter zu erforschen. Agbia lag in der Antike in der Provinz Africa proconsularis direkt an der Via Numidica - einer Straße von Karthago nach Theveste, die durch die Tabula Peutingeriana (aus dem 3. Jahrhundert) und durch römische Meilensteine belegt ist. Agbia, auch Agbiensis genannt, erlangte erst sehr spät den Status eines Municipiums (wahrscheinlich gegen Ende des 3. Jahrhunderts).

Agbia ist ein Titularbistum der römisch-katholischen Kirche. Dies wird auf einen untergegangenen Bischofssitz in der gleichnamigen antiken Stadt zurückgeführt, der in der römischen Provinz Africa proconsularis lag. Der Bischofssitz war einst der Kirchenprovinz Karthago zugeordnet. Es sind Ruinen der Stadt aus römischer und byzantinischer Zeit erhalten, u.a. eine große Festung aus byzantinischer Zeit.


Abbildung: Agbia - Byzantinische Festung Agbia in der Nähe von Dougga - Foto: Uwe Bigalke

Weitere antike Orte:





Hotel Les Pins und Residence Venus


Das Hotel Les Pins und Residence Venus ist eine moderne Touristen - Herberge in der schönen Stadt El Kef. Zum Hotel gehört auch das gleichnamige Restaurant Venus, womit auch für Ihr leibliches Wohl gesorgt wäre. Das Hotel bietet sich für individuelle Aufenthalte zur Erkundung der umliegenden Gegend mit seinen Naturschönheiten und den antiken Ausgrabungsstätten an. Der Ort El Kef liegt an einer Bergflanke in ca. 700 - 850 m Höhe in pittoresker Lage. Der Flughafen von Tunis ist 168 km (Airport Tunis- Carthage) und der von Tabarka 150 km entfernt (Airport Tabarka).


Abbildung: El Kef - Hotel Les Pins und Residence Venus


Adresse:

HOTEL LES PINS & RESIDENCE VENUS

El Kef - Tunesien

A l'entrée Nord du Kef

Avenue de l'Environnement

Telefon: (216 )78 204 300 - 78 204 021 - 78 200 752 - 78 200 753

Fax: (216) 78 202 411

E-mail: info@hotel-lespins.com

Website: Hotel Les Pins & Residence Venus


Abbildung: El Kef - Hotel Les Pins und Residence Venus

Quelleninformation:


Die Informationen zur Geschichte von Dougga basieren auf dem Artikel Thugga aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB] für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren aufgeführt.

Die Informationen zur antiken Stadt Agbia und zur Via Numidica basieren auf dem Bericht von Uwe Bigalke, den Sie hier abrufen können.


Abbildung: Info -

Bilder aus Dougga





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