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Abbildung: Enfidha - Archäologisches Museum - Ehemalige katholische Kirche (Église Saint-Augustin) der französischen Siedler in Enfidha - jetzt Archäologisches Museum
Ein Gebäude mitten in der Kleinstadt Enfidha fällt sofort auf. Es ist die ehemalige katholische Kirche der französischen Siedler von Enfidaville. Nicht nur der Kirchturm sondern auch die ganze Anlage rund um die Kirche, umstanden von Palmen und umgeben von Häusern aus der Kolonialzeit sind schon etwas besonderes. Die Kirche und der Garten wurden in ein Archäologisches Museum umgewandelt. Die hier im Außenbereich ausgestellten Stelen und Skulpturen stammen in der Mehrzahl aus Uppenna, einer römisch-byzantinischen Ruinenstätte in der Nähe der Kleinstadt Chegarnia nördlich von Enfidha.
Abbildung: Enfidha - Archäologisches Museum - Archäologisches Museum Enfidha - Außenbereich des Museums
Etwa 7 Kilometer nördlich von Enfidha (Enfidaville) liegt Henchir Fraga, das alte Uppenna, mit den Ruinen einer großen Byzantinischen Festung und einer dreischiffigen Bischofskirche. Hier wurden Mosaike mit Epitaphen verschiedener Bischöfe und Märtyrer gefunden. Seit 1967 ist Uppenna wieder ein römisch-katholisches Titular-Bistum, dem ein Bischof vorsteht. Säulen, Mosaike, Stelen und andere Fundgegenstände verschiedener Ausgrabungskampagnen sind im Archäologischen Museum von Enfidha im Innen- und Außenbereich zu sehen.
Weitere Informationen zum antiken Uppenna in der Nähe von Enfidha finden Sie hier....!
Abbildung: Chegarnia - Blick auf das antike Uppenna - Reste der byzantinischen Festung
Im Garten des Archäologischen Museums von Enfidha befindet sich die nebenstehend abgebildete Stele, deren derzeitiger Zustand eine vollständige Übersetzung der Inschrift nicht zuläßt.
Die (lesbare) Inschrift in lateinischer Sprache lautet:
IMP(ERATORI) CAES(ARI) FLAVIO
VALERIO
CONSTANTINO PIO
FEL(ICI) INVICTO AUG(USTO)
PONTIFICI MAX(IMO)
TRIB(UNICIA) POTESTATE
COL(?) VPPENNA DEVOTA
NVMINI MAIESTATIQ(VE)
EIVS
DD (= decreto decurionum?) PP (= pecunia publica?)
Abbildung: Enfidha - Archäologisches Museum - Archäologisches Museum Enfida - Stele im Außenbereich des Museums
Übersetzung:
Dem Imperator Caesar Flavius Valerius Constantinus Pius Felix, dem unbesiegten Augustus, Pontifex Maximus, Inhaber der tribunizischen Gewalt, seinem göttlichen Wesen und seiner Majestät hat die ergebene Kolonie (?) Uppenna (diesen Stein gewidmet) - Auf Beschluss des Zehnmännerkollegiums - Aus der öffentlichen Kasse.
Bei dem Herrscher handelt es sich um Konstantin den Großen. Flavius Valerius Constantinus wurde geboren zwischen 272 und 285 in Naissus, Moesia Prima. Konstantin war von 306 bis 337 römischer Kaiser. Allein, das heißt ohne Mitherrscher oder Konkurrenten, herrschte er jedoch erst ab 324. Er verstarb am 22. Mai 337 in Anchyrona, einer Vorstadt von Nikomedia, das heutige İzmit in der Türkei (am Marmarameer - nähe Istanbul).
Abbildung: Enfidha - Archäologisches Museum - Archäologisches Museum - Gartenbereich
Bei der Kirche handelt es sich um eine im Jahr 1907 erbaute und eingeweihte Kirche, deren Namensgeber der heilige Augustinus - ein bedeutender Kirchenlehrer - war. Bis zum Abzug der europäischen Siedler diente diese Kirche der katholischen Gemeinde von Enfidaville als Gotteshaus. Nach der Profanierung durch den Vatikan im Jahre 1964 im Rahmen einer Vereinbarung zwischen Tunesien und dem Kirchenstaat wurde die Kirche in ein Museum umgewandelt. Mittlerweile befindet sich in der Kirche eine reiche Sammlung von Mosaiken, von heidnischen Stelen e.t.c. und eine Sammlung römischer Keramik aus der Stadt und Nekropole der Region Ain Garci.
Abbildung: Enfidha - Archäologisches Museum - ...ehemalige katholische Kirche (Église Saint-Augustin) der französischen Siedler in Enfidha
Enfidha stand einst im Mittelpunkt einer reichen landwirtschaftlichen Region, die seit der Antike wohlhabend war. Daher stammen auch die vielen ländlich gelegenen römischen- und byzantinischen Bauten in dieser Gegend (Bauernhöfe, Villen, Festungen, Grabbauten, Kapellen, Kirchen, Basiliken usw.), die wertvolle Informationen über diese Zeiten, insbesondere die der christlichen Zeitrechnung liefern. Die Fundstücke aus dieser Zeit sind in den Gärten des Museums und in der ehemaligen Kirche und heutigen Kulturstätte selbst ausgestellt. Hervorzuheben sind die Mosaiken aus dem V. und VI. Jahrhundert n. Chr. und die Grabsteine teilweise aus dieser Zeit oder früher.
Abbildung: Enfidha - Archäologisches Museum - Gartenbereich der ehemaligen katholischen Kirche der französischen Siedler in Enfidha - jetzt Archäologisches Museum
Die Mehrzahl der Mosaiken haben eine dreigliedrige Struktur durch eine Krone und ein Kreuz oder Monogramm an der Spitze, ein Feld in der Mitte und einer epigraphischen Dekoration. Durch den Reichtum ihrer Epitaphien stellen diese Funde ein wichtiges Zeugnis der frühchristlichen Geschichte in dieser Region und in Tunesien dar.
Archäologisches Museum Enfidha
Öffnungszeiten:
Dienstag - Sonntag von 16.09. - 31.03.: 09.30 - 16.30 Uhr
vom 01.04. - 15.09.: 09.00 - 13.00 Uhr und 15.00 - 18.00 Uhr
Montags geschlossen
Eintritt 5 Dinar
Es ist ein WC vorhanden und ein kleiner Shop mit Kiosk
Abbildung: Enfidha - Archäologisches Museum - ...archäologische Objekte im Garten des Museums...
Teile der Fußböden und Wände in der ehemaligen katholischen Kirche (Église Saint-Augustin) sind heute mit den schönsten Mosaiken verziert. Einige der hier ausgestellten Artefakte stammen aus einem Dorf in der Nähe von Enfidha. Der Ort heißt Henchir Chegarnia und gemeint sind die Ruinen der einstigen römischen Stadt Uppenna. Als ein weiterer Fundort wird Sidi Abich genannt, hier sollen weitere Kirchenreste gefunden worden sein. Auf dem Hügel des Djebel ech Chegarnia wurde eine Festung aus byzantinischer Zeit gefunden....
Weitere Informationen zum antiken Uppenna in der Nähe von Enfidha finden Sie hier....!
Abbildung: Chegarnia - Blick auf das antike Uppenna - Byzantinische Festung
Wie bereits im Vorfeld erwähnt, präsentiert das kleine Archäologische Museum in Enfidha auch einige Funde aus Ain Garci und Umgebung. Der kleine Ort ist am besten über Enfidavillé zu erreichen, dazu fährt man in Richtung Takrouna und biegt kurz hinter dem französischen Militärfriedhof nach links auf die C 132 (geradeaus geht es nach Takrouna). Nach etwa 10 Kilometern ist Ain Garci erreicht, ein eher bescheidenes kleines Dorf, unscheinbar auf dem ersten Blick und wenig einladend....
Weitere Informationen zum einstigen römischen Quellort Ain Garci in Nordtunesien finden Sie hier....!
Abbildung: Ain Garci - ...antiker Ort...
Die Informationen zum Archäologischen Museum von Enfidha basieren auf dem Artikel Musée d'Enfidha vom 09.02.2011 aus der französischsprachigen freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Abbildung: Info -