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Abbildung: Djebel Oust - Eingangstor zum Kurzentrum Hammam Oust
Der kleine Ort Djebel Oust ist etwa 30 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Tunis platziert. Er liegt in einem zum Teil landwirtschaftlich genutzten Gebiet und wird eingegrenzt von einer kleinen Industriezone im Ort selbst und einem Zement- und Betonwerk einige Kilometer südlich des Ortes. Djebel Oust gehört zum Gouvernorat Zaghouan und besitzt etwa 3800 Einwohner. Im Zentrum dieses Gebiets liegt der kleine Ort mit einem wunderschönen Bahnhof, einer Schule und einer Moschee mit schönem Minarett. Außerhalb des Ortes, in 1500 Meter Entfernung, liegt das Kurzentrum Hammam Oust auf einem großen Gelände mit den Thermalbadanlagen. Hammam el Oust gehört zu den drei wichtigsten Kurorten in Tunesien.
Abbildung: Djebel Oust - Bahnhof von Djebel Oust (Cheylus)
Neben Hammam el Oust ist das der Kurort Hammam Bourguiba im Nordwesten von Tunesien und der jetzt unter privater Leitung stehende Badeort Korbous auf der Halbinsel Cap Bon. Lange Zeit dümpelte die Entwicklung des Kurortes Hammam el Oust - die heißen und heilenden Quellen liegen außerhalb von Djebel Oust - so vor sich hin. Mittlerweile ist aus dem ehemals vernachlässigten Bad ein moderner Kurbetrieb geworden, zu dem zwei Hotels (Hotel Les Thermes), die Bade- und Thermalanlagen und mehrere Patientengebäude gehören.
Abbildung: Djebel Oust - Moschee - Ortsmitte
Das Thermalbad nutzt die schon seit der Römerzeit bekannten heißen Quellen, die hier mit etwa 55 Grad warmen Wasser aus dem Boden kommen. Immense Investitionen waren erforderlich, um die alten Anlagen an neuzeitliche Erfordernisse anzupassen. Ganz in der Nähe - auf dem Gelände von Hammam Oust - liegen die Ruinen der einstigen römischen Thermen. In den römischen Bädern sind auch noch einige Mosaike sehr gut erhalten. Der antike Name dieser römischen Stätte ist bis heute unbekannt. Der Zutritt zu dieser antiken Stätte ist nicht erlaubt und wird von einem Wärter kontrolliert!
Abbildung: Djebel Oust - Antike Badeanlagen
Abbildung: Djebel Oust - ...römische Ruinen in Djebel Oust - Foto: Wikipedia (Public domain)
Die Badeanlagen von Hammam el Oust schmiegen sich an einen bewaldeten Bergrücken, von dessen Spitze man eine gute Aussicht bis nach Tunis hat. Erkrankungen des Bewegungsapparates wie Arthrose, Arthritis und andere Krankheiten werden hier behandelt. Das Bad liegt an der C 133, deren Verlängerung in die C 134 übergeht, der Straße nach El Fahs. Nördlich von El Fahs befinden sich die Ruinen der einstigen römischen Stadt Thuburbo Majus, dessen Gründung 27 v. Chr. auf Kaiser Augustus zurückgeht. Thuburbo Majus und Hammam Oust sind etwa 15 Kilometer voneinander entfernt. In etwa 2 Kilometer Entfernung von Djebel Oust führte der Aquädukt von Zaghouan bis Karthago an dem Ort vorbei.
Abbildung: Djebel Oust - Römische Thermen
Wahrscheinlich wurde der Quellort mit Frischwasser von Zaghouan versorgt. Weiter verlief die Wasserleitung zunächst bis nach Oudna (Uhtina) und von hier weiter bis nach Karthago. Laut Wikipedia bedeutet Aquädukt (aus dem lateinischen) Wasserleitung (von aqua = Wasser + ductus = Führung, Leitung; wörtl. übersetzt also „Wasserführung“). Die ältesten Aquädukte in der historischen Überlieferung werden Ramses dem Großen, Semiramis und dem König Salomo zugeschrieben. Am bekanntesten sind die Aquädukte der Römer, da sie oft auf gewölbten Bogenstellungen geführt wurden und zu den bedeutendsten Bauwerken der Antike gehören.
Abbildung: Oudna (Uthina) - Römische Wasserleitung bei Oudna - im Hintergrund der neue Ort Oudna
Die Leitungen der Römer bestanden aus Holz, Blei oder Leder, meist waren es jedoch Steinkanäle. Die in die einzelnen Häuser führenden Leitungen waren, wie Ausgrabungen in Pompeji ergaben, gewöhnlich aus Blei. Einige Aquädukte hatten mehrere Stockwerke und in jedem floss Wasser einer anderen Quelle. Da das Wasser stetig weiterfließen musste, wurden die Aquädukte so gebaut, dass sie ein stetiges leichtes Gefälle aufwiesen. Dies wurde durch frühere Architekten genauestens ausgemessen. So betrug das Gefälle nach Vitruvius mindestens 0,5%.
Abbildung: Djebel Oust - ...heutige Kur- und Badeanlagen...
Die Besonderheit des Kurbades Hammam el Oust sind daher die antiken Ruinen der römischen Thermen, die bereits im Jahre 1862 entdeckt wurden. Die erste Erforschung fand 1907 statt- danach geriet die Ruinenstätte wieder in Vergessenheit. 1955 wurden die archäologischen Arbeiten wieder aufgenommen und das Ergebnis sind die heute noch sichtbaren Reste römischer Thermen, eines Tempels und mehrerer Zisternen. Die Stätte hat noch keinen Namen und zur Zeit arbeitet ein tunesisch-französisches Team von Archäologen an der Erforschung dieser alten Kultstätte. Diese archäologische Stätte hat enorme Ausmaße, was auf dem Luftbild von Hammam el Oust (Google) deutlich sichtbar ist.
Abbildung: Djebel Oust - Römische Thermen
Die Informationen zum Aquädukt basieren auf dem Artikel Aquädukt vom 11.11.2010 und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Abbildung: Info -