Sie sind hier: Thignica (Ain Tounga)
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Abbildung: Ain Tounga - Antikes Thignica
In der näheren Umgebung der Stadt Teboursouk gibt es die Ruinen eines byzantinischen Forts aus der Zeit um Anfang des 6. Jahrhunderts n. Chr. zu besichtigen. Die Ruinen befinden sich direkt neben den Überresten der einstigen römischen Stadt Thignica. Bei den byzantinischen Ruinen handelt es sich um eine Festung, die aus den Steinen der römischen Siedlung erbaut worden ist und die größte Festung in Tunesien aus dieser Epoche darstellt. Das alles befindet sich heute im kleinen, noch kolonial geprägten Ort Ain Tounga, dessen Namen auf eine Quelle in der Umgebung hindeutet. Thignica lag einst an einer bedeutenden römischen Straße, die das antike Karthago mit der römischen Stadt Tebessa (heute in Algerien) verband.
Abbildung: Ain Tounga - Blick auf die Ruinen und das kleine Dorf
Ein Teil der Gebäude des Ortes stammt noch unverwechselbar aus der Protektoratszeit und wartet auf dringende Renovierung. Weiterhin gibt es wunderschöne Ausblicke auf das Tal des Qued Khalled mit seinen weiten Olivenhainen. Nicht weit entfernt (etwa 7 Kilometer) befinden sich südlich von Téboursouk die Ruinen des antiken Dougga (Thugga). Das Gelände der antiken Stadt Thignica (Provinz Africa Proconsularis) ist zwar nicht so groß und die Bauwerke nicht so gut restauriert wie die Ruinen von Dougga, dafür hat man hier aber Ruhe und kann seine Gedanken auf die Reise in längst vergangene Zeiten schicken.
Abbildung: Ain Tounga - Antikes Thignica - Tempelgebäude?
Während meiner Fahrt von Testour nach Teboursouk bemerke ich auf der linken Straßenseite mehrere umgestürzte antike Bauteile und wenige Minuten später erreiche ich schon einen kleineren Ort. Es handelt hier sich um die Ruinen von Thignica (Provinz Africa Proconsularis) im kleinen Ort Ain Tounga. Ich parke den Wagen und steige aus. Während ich einem kleinen Pfad folge, der sich durch die Ruinenteile hindurchwindet, bemerke ich, dass mir jemand folgt. Ich bleibe stehen und drehe mich um und stelle fest, es ist ein Mann, der jetzt auch sofort auf mich zukommt. Er stellt sich als Fremdenführer dieser Ruinenstätte vor und erklärt mir in englisch, wo ich mich befinde.
Abbildung: Ain Tounga - Ain Tounga (Thignica) - Amphitheater von Thignica
Abbildung: Ain Tounga - Ruinen einer Kirche
Das erste, was wir zwei zu Gesicht bekommen, sind die Ruinen der ehemaligen byzantinische Festung aus dem 6. Jahrhundert n. Chr., einem auch heute noch gewaltigen Bauwerk. Die Festung soll insgesamt 5 Tore gehabt haben, wovon eines noch in voller Göße vor uns steht. Die Mauern der Festung sind auch noch in einem guten Zustand. Es soll sich um die schönste Festung aus der byzantinischen Epoche in Tunesien handeln. Hinter der Festung liegen die römischen Ruinen von Thignica, die auch einen Besuch wert sind. Ein Marktplatz, ein Amphitheater, ein Theater und mehrere Thermen und eine Kirche.
Abbildung: Ain Tounga - Byzantinische Festung - Turm
Auch mein Guide versichert mir, dass dies das schönste byzantinische Bauwerk in ganz Tunesien sei. Ich will ihm das mal glauben, denn ein Stück vorwärts beginnt das römische Thignica, von dem wirklich nicht mehr viel erhalten ist. Das wenige, was ich erkannt habe, will ich hier auch beschreiben. Es ist festzustellen, das vor langer Zeit hier mal ein paar Bauwerke restauriert worden sind. Dazwischen liegen die Ruinen, bzw. das, was die Byzantiner beim Bau ihrer Festung übriggelassen haben. Schafe laufen zwischen Stelen mit Inschriften herum, der Frühling breitet sich zwischen den Steinen und freien Flächen mit einem wunderschönen Blumenband aus und ein paar dicke Olivenbäume geben dem Ganzen einen gewissen Zauber, der noch von dem wolkigen Himmel über mir unterstüzt wird.
Abbildung: Ain Tounga - ...antikes Thignica...
Zu besichtigen gibt es u.a. folgendes: Ein interessanter und breit angelegter Marktplatz mit davorstehendem Torbogen, ein Amphitheater, das an den Hang gebaut ist (wahrscheinlich aus dem 3. Jahrhundert n. Chr. - noch nicht ganz ausgegraben!), ein Odeon und die römischen Thermen, die kaum als solche zu erkennen sind. Weiterhin existiert noch ein Tempel mit fünf Säulen und in der Nähe der Thermen befinden sich die Ruinen einer byzantinischen Kirche. Alles in allem eine Besichtigung von etwa 45 Minuten- danach geht es weiter nach Teboursouk - dem einstigen römischen Thubursicum Bure.
Abbildung: Ain Tounga - Byzantinische Kirche
Teboursouk liegt im Nordwesten von Tunesien, etwa 103 Kilometer südwestlich von Tunis. Die Stadt hat etwa 16 000 Einwohner und erlebte ihre Blütezeit während der Kolonisation, wo sie unter dem französischen Protektorat im Jahre 1904 die Stadtrechte erhielt. In römischer Zeit unter dem Namen Thubursicum Bure gegründet, erlangte die Stadt allerdings erst unter der Herrschaft des byzantinischen Kaisers Justinian (ca. 565 - 578 n. Chr. ) ihre wahre Größe....
Weitere Informationen zur Stadt Teboursouk in Tunesien finden Sie hier....!
Abbildung: Teboursouk - Blick auf den Ort von der Umgehungsstraße
Ein guter Ausgangspunkt für individuelle Aufenthalte und somit für Wanderungen in der näheren Umgebung oder zum antiken Dougga ist das mit zwei Sternen ausgezeichnete Hotel Thugga. Hier im Hotelrestaurant können Sie auch essen und am Abend an der Bar den Tag ausklingen lassen. Der Ort Teboursouk ist nicht sehr groß. Die Häuser liegen an einem Hang und bei der Fahrt durch den Ort tauchen schon die ersten Hinweisschilder auf: Dougga (Thugga).
HOTEL THUGGA,
9040 TEBOURSOUK,
Telefon: (78) 46 57 13
Fax: (78) 46 58 00
Abbildung: Teboursouk - Impressionen