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Pheradi Majus (Sidi Kehlifa)

Abbildung: Pheradi Majus - Stadttor - Bab Fradis




...alte römische Straße...



Heute sind wir auf einer Besichtigungstour in südlicher Richtung von Hammamet aus gestartet. Wir wollen Port El Kantaoui und Sousse einen Besuch abstatten. Unsere Fahrt führt uns in Richtung Hammamet-Yasmine. Weiter nach Bouficha, einem kleinen unscheinbaren Ort, dessen Bedeutung in der letzten Zeit durch den Ausbau des touristischen Zentrums von Hammamet - Yasmine stark zugenommen hat. Durch die Fertigstellung und Inbetriebnahme des neuen Großflughafens Enfidha Hammamet International profitieren die Orte in der nächsten Umgebung nur minimal- die Vorteile kommen dem Tourismus zugute und der Entlastung des Verkehrs im Großraum Monastir/Sousse. (Anmerkung: Der Flughafen wurde bereits im Jahr 2009 eröffnet)


Abbildung: Bouficha - Brücke - Römische Brücke


Größere Kartenansicht


Wer sich das ganze mal aus der Nähe anschauen möchte, fährt nach Takrouna, einem kleine Berberdorf unweit von Enfidha. Vom höchsten Punkt dieses Dorfes kann man, wenn sich der Blick nach Osten wendet, die gesamte Küstenebene übersehen und damit den Standplatz des Großflughafens. Für die Touristen in Nordtunesien sicherlich eine Bereicherung, für die Natur in dieser Gegend ein Verlust. Kurz hinter Bouficha sind wir dann auf diese Brücke gestoßen, die einst Teil des riesigen Straßennetzes im Römischen Reich war. Hinter der Brücke führt die Straße - immer noch schön gepflastert - in Olivenhaine. Weiter haben wir diesen Weg nicht verfolgt. Auf alten Karten ist dieser Weg nicht eingetragen aber ich vermute, dass diese Straße u.a. bis nach Pheradi Majus führt, unserem heutigen Etappenziel. Dieser Ort lag in der antiken Zeit an der Hauptverbindung zwischen Karthago und Hadrumetum (Sousse).


Abbildung: Bouficha - Römische Brücke

Sidi Khelifa


Um nach Pheradi Majus zu gelangen, zweigen wir von der Nationalstraße 1 bei Ain Errahma nach rechts in Richtung Sidi Khelifa ab. Sidi Khelifa ist ein ländlich gelegenes Dorf und besitzt neben einer Moscheee mit Minarett auch ein Mausoleum des gleichnamigen Schutzheiligen, das im 19. Jahrhundert errichtet wurde. Das Dorf liegt direkt neben einer alten Ruinenstätte: Pheradi Majus. Die sichtbaren Ausgrabungen zeigen die Überreste aus dem zweiten und dritten Jahrhundert n. Chr., wovon besonders der Torbogen (Bab Fradis), die Thermen und das antike Forum von Interesse sind. Etwa in der Mitte des Dorfes zweigt eine kleine Stichstraße nach links in Richtung der Ausgrabungsstätte ab, wo Sie vor dem Eingang auch einen Parkplatz finden.


Abbildung: Sidi Khelifa - ...kleines Dorf in der Nähe der Ausgrabungsstätte Pheradi Majus....

Abbildung: Pheradi Majus - Bereich der Thermen

Pheradi Majus


Pheradi Majus
, auch das große Pheradi genannt, liegt in einer Ebene mit zwei Hügeln, genauer gesagt, zwischen zwei Hügeln. Ein kleiner Bach durchfließt das kleine Tal und mündet im Forum dieser antiken Stadt. Das Markenzeichen dieser Stadt ist das von weitem sichtbare und rekonstruierte Tor - auf arabisch "Bab Fradis" genannt - das diese Stätte wirklich majestätisch krönt. Den ersten Blick werfen wir auf den schön gestalteten Eingangsbereich dieses Besichtigungspunktes. Nachdem wir den Eintritt bezahlt haben, spazieren wir langsam am Torbogen vorbei zum Forum mit zwei Plätzen, einem heute noch erkennbaren Markt, einem Tempel, dem Kapitol und einer Schola.


Abbildung: Pheradi Majus - ...modifizierter Plan von Pheradi Majus nach einer Information am Haupteingang der archäologischen Stätte

Namensfindung


Diese Ruinenstätte wird auch Sidi Kehlifa (Sidi Kahlifa) genannt und war in alten Zeiten über die Verbindungsstraße Karthago - Hadrumetum (Sousse), heute die GP1 zwischen Tunis und Sousse, leicht erreichbar. Der alte Stadtname Pheradi Majus war lange umstritten. Eine Zeit lang glaubte man, Sidi Kahlifa sei die Stadt Aphrodisium (nicht zu verwechseln mit der Stadt Aphrodisias im Westen der heutigen Türkei), die nach dem alexandrinischen Geographen Ptolemäus zwischen Siagu (heute Bir Bouregba bei Hammamet) und Hadrumetum gelegen haben soll. Erst bei den Ausgrabungen im Jahr 1926, die der französische Archäologe L. Poinssot durchführte, fand man im Forum eine lateinische Inschrift, die in Zusammenhang mit dem heutigen Namen gebracht wurde.


Abbildung: Pheradi Majus - ...Teile des Forums...


Auf der Spitze des bewaldeten Hügel mit Blick auf die Ausgrabungsstätte stand einst ein Tempel der Venus. Die Byzantiner verwandelten diesen Tempel in eine kleine Festung in der byzantinischen Epoche. Von dort geht der Blick bis zur Ostküste und bis zu den südlichen Ausläufern der Dorsale. Rund um den einst bewaldeten Hügel kann man den Spuren der Siedlungen folgen, die einst hier errichtet wurden und durch den Schutz der Festung bis ins frühe Mittelalter Bestand hatten. Die seit mindestens dem 2. Jahrhundert v. Chr. bestehende Stadt wurde erst im 12. Jahrhundert n. Chr. aufgegeben.


Abbildung: Pheradi Majus - Byzantinische Festung auf den Grundmauern eines Tempels der Venus

Abbildung: Pheradi Majus - Impressionen der Ausgrabungsstätte

Römische Kolonie


Sie stieg unter Kaiser Marc-Aurel (161 - 180) zum lateinischen Municipium auf und wurde zur römischen Kolonie am Ende des 2. Jahrhundert oder Anfang des 3. Jahrhundert. Zu dieser Zeit wurde die Stadt mit ihren bedeutendsten Monumenten ausgestattet: der Tempel des heiligen Hügels (lange Zeit nur für eine byzantinische Festung gehalten) und insbesondere das Forum samt seinen Hauptdenkmälern aus der Mitte des 2. Jahrhundert n. Chr.. Ein schönes Tor, das zu Unrecht für einen Triumphbogen gehalten wurde, kündigt das Forum an. Dieses Tor bietet Zugang zu den wichtigsten Monumenten der Stadt: ein Nymphäum (öffentliches Brunnenhaus), Verwaltungsbezirk mit Kurie (örtlicher Senatssitz) und andere Monumente, darunter die zivile Basilika (Gerichtshalle) und ein unbekanntes Monument.


Abbildung: Pheradi Majus - ...die noch gut erhaltenen Thermen...


Um das Forum liegen der Marktplatz mit Portikus, einem Hof und kleinen Geschäften. Daneben befindet sich das unbekannte Monument von dem angenommen wird, es handelt sich hier um die Schola. Als Hauptbau dieses Stadtbezirks gilt das Kapitol mit seinen drei Nischen, die für die Kultstatuen von Jupiter, Juno und Minerva bestimmt waren. In einiger Entfernung (vor dem Torbogen) liegen die öffentlichen Bäder; sie gehören zu den Hauptattraktionen dieser sehr interessanten Stätte.


Abbildung: Pheradi Majus - Bab Fradis


Ein Spaziergang im Frühling - unsere Besuchszeit in dieser Stadt - ist ein weiterer interessanter Aspekt und bringt uns die heimische Planzenwelt etwas näher, von denen wir viele Arten gar nicht benennen können. Weil wir sie nicht kennen....

Alles in allem ein schöner Besuch, der uns viel Zeit gekostet hat, weil wir ja ursprünglich bis nach Sousse wollten. Aber die Stadt ist ja auch nicht aus der Welt!


Abbildung: Pheradi Majus - Impressionen

Weitere antike Orte:




TOP - HOTEL


Abbildung: Kairouan - Hotel La Kasbah - Vorderansicht



Hotel La Kasbah


Das Hotel La Kasbah liegt im Herzen der heiligen Stadt Kairouan zentral im tradionellen Viertel. Das Hotel ist luxuriös ausgestattet und verwöhnt Sie u.a. mit einer wundervollen Aussicht über die Altstadt von Kairouan. Die Innenausstattung ist geprägt durch Einflüsse arabisch- islamischer Architektur. Es liegt in einem alten ehemaligen Sultanspalast - der vollkommen renoviert wurde - und ist von außen kaum als Hotel erkennbar. Viele Elemente des alten Palastes sind erhalten geblieben und tragen dazu bei, den Charme des Gebäudes wieder auferstehen zu lassen. Mehrere exellente Restaurants verwöhnen auch den anspruchvollsten Gast. Fazit: Ein Fünf-Sterne Romantic-Hotel der Spitzenklasse!


Abbildung: Kairouan - Hotel La Kasbah - Innenseite des Palastes



Adresse:

HOTEL LA KASBAH

Avenue Ibn El Jazzar-Cité la mosquée

3100 Kairouan - Tunesien

Telefon: +216 77.23.73.01 / 77.23.06.89

Fax: +216 77.23.73.02

E-Mail: kasbah.kairouan@goldenyasmin.com

Website: Hotel La Kasbah


Abbildung: Kairouan - Hotel La Kasbah - Swimmingpool

Fotos aus Pheradi Majus





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