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Abbildung: Kelibia - Cap Bon - Ruinen des römischen Clupea
Nördlich der Stadt Kelibia, aber unterhalb der Festung und in deren Sichtweite liegen die römischen Ruinen des einstigen Municipium Clupea. Die wichtigsten Artefakte dieser archäologischen Stätte befinden sich im Bardo-Museum in Tunis und einige Teile sind auch im Museum von Nabeul zu besichtigen. Heute zu sehen sind u.a. die Grundmauern einiger römischer Häuser und ein kleiner Tempel, dessen Säulen wieder aufgestellt wurden. Der Bereich ist in mehrere Abschnitte unterteilt, die nicht alle zugänglich sind.
Abbildung: Kelibia - Cap Bon - Ruinen des römischen Clupea
Kelibia - das einstige römische Clupea - liegt an der Ostspitze des Cap Bon und wurde vermutlich einst als punischer Hafen (Aspis - 5. Jhdt v. Chr.) gegründet. Der griechische Geograph Strabon erwähnt in seinem XVII. Buch die Lage von Clupea - damals Aspis - wobei er die Landzunge (das heutige Cap Bon) als zerklüftet bezeichnet, mit dem Namen Hermaea, auf der sich eine Stadt gleichen Namens befinden soll. Sodann erwähnt er die Stadt Neapolis, dann Cape Taphitis, auf einem Hügel namens Aspis, der ähnlich wie ein antikes Schild aussah, am gleichen Ort, wo Agathokles, Tyrann von Sizilien, sein Heer sammelte, um seinen Feldzug gegen Karthago durchzuführen [1].
1. Quelle: Strabon Geographie, Siebzehntes Buch;
Abbildung: Kelibia - Cap Bon - Ruinen des römischen Clupea
Strabon (lateinisch Strabo) wurde im Jahr 63 v. Chr. in Amaseia in Pontus (Römische Provinz "Bithynia et Pontus" - Kleinasien) geboren und war ein griechischer Geschichtsschreiber und bedeutender Geograph. Er starb etwa um 23. n. Chr., wobei sein Sterbeort bis heute unbekannt ist. Die Bedeutung des Ortes lag vor allem in der strategischen Lage, denn vom 77 Meter hohen Festungshügel ließ sich die Durchfahrt zwischen östlichem und westlichem Mittelmeer gut beherrschen.
Hierunter finden Sie eine Weltkarte nach Strabon...!
Abbildung: Strabon (63 v. Chr. - 23 n. Chr.) - Bildquelle: Wikipedia (gemeinfrei)
Die Stadt wurde unter dem Namen Clypea (Clupea) durch den Tyrannen Agathokles von Syrakus (Sizilien) gegründet. Nach der gescheiterten Invasion in Nordafrika zog er sich wieder nach Sizilien zurück. Im Jahr 256 v. Chr. - nach dem Sieg der römischen Seestreitkräfte in der Schlacht am Kap Ecnomus (Sizilien) - setzte der römische Feldherr Marcus Atilius Regulus mit seiner Flotte von Sizilien zum Cap Bon über. Er lagerte hier und traf seine Vorbereitungen zum Angriff gegen die Karthager. Nach Anfangserfolgen gegen die Karthager wurde sein Heer vernichtend geschlagen und die wenigen überlebenden Soldaten flüchteten nach Italien zurück. Marcus Atilius Regulus wurde gefangengenommen und verstarb in Afrika. Nun bauten die Karthager ihre Vorrangstellung in diesem Gebiet zum Schutz der Stadt Karthago aus und die Stadt am Fuße des Festungshügels gelangte zu Reichtum und Wohlstand.
Abbildung: Kelibia - Cap Bon - Ruinen des römischen Clupea
Im Dritten Punischen Krieg (148 v. Chr.), der letzten Auseinandersetzung zwischen Römern und Karthagern, belagerte der römische Konsul Lucius Calpurnius Piso Caesoninus die Stadt Clupea, musste sich aber aufgrund des starken Widerstands der Verteidiger zurückziehen. Etwa um 45 v. Chr. - unter Julius Cäsar (100 - 44 v. Chr.) - erhielt Clupea den Status einer Kolonie (clupea colonia). Laut Plinius dem Älteren wird Clupea anschließend eine freie Stadt mit einem Hafen, der aufgrund seiner Position an der Nordküste Afrikas gegenüber Sizilien der römischen Flotte Schutz bot und gut erreichbar war.
Abbildung: Kelibia - Cap Bon - Ruinen des römischen Clupea
Clupea gehörte als Municipium zur römischen Provinz Africa proconsularis. Die Ruinen der antiken Stadt liegen unterhalb des Hügels nicht weit vom Meer entfernt. Innerhalb der Mauern der Burg von Keliba sollen sich noch Überreste einer römischen Festung erhalten haben. Auch einige Teile der Docks und des Piers aus der römischen Zeit Zeit sollen bis heute erhalten sein. Der französische Archäologe Ernest Charles François Babelon (1854 - 1924) führte 1883 zusammen mit seinem Freund Salomon Reinach Ausgrabungen in Nordafrika durch. U.a. kamen sie auch nach Kelibia, wo nach einem Bericht Babelons während der Kampagne Hafen- und Zisternenreste zum Vorschein kamen und die Ruinen einer antiken Akropolis.
Abbildung: Kelibia - Cap Bon - Ruinen des römischen Clupea
Die militärische Bedeutung der Festung von Kelibia entstammt ihrer strategischen Lage im Mittelmeer. In der Antike war der Hafen ein sicheres Ziel und lag in der Nahe der Häfen von Sizilien und Malta. Die Halbinsel Cap Bon trennt zwei wichtige Becken des Meeres- zum einen den Golf von Tunis (seinerzeit Golf von Karthago) und zum anderen den Golf von Hammamet. Im Falle von Konflikten konnte man von diesem Punkt schnell militärische Hilfe leisten oder Nachschub von Sizilen erhalten. So war der Hafen von Clupea in der römischen Zeit ein sicherer Ankerplatz für die römische Flotte. Die Zitadelle von Kelibia garantierte zeitweise....
Informationen zur Festung von Kelibia Teil I. und Festung von Kelibia Teil II. führen Sie durch die Geschichte dieses bedeutenden Bauwerks.
Abbildung: Kelibia - Festung - Turm an der Nordwestecke der Festung
Das punische Ausgrabungsgelände von Kerkouane auf der tunesischen Halbinsel Cap Bon gehört zu den archäologisch wichtigsten Stätten von Nordafrika. Die Ruinenstätte ist im Jahr 1985 von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen worden. Bei Kerkouane soll es sich um die vermutlich einzige erhaltene rein punische Stadt handeln. Sehr früh schon - während des Ersten Punischen Krieges - wurde die Stadt zerstört....
Weitere Informationen zur Ruinenstätte Kerkouane auf der Halbinsel Cap Bon in Tunesien finden Sie hier....!
Abbildung: Cap Bon - Kerkouane - Punische Ausgrabungsstätte
Das Heilbad Korbous ist wohl einer der malerischsten Orte auf der Halbinsel Cap Bon. Die bereits von den Römern genutzten heißen Quellen von Korbous dienen auch heute noch dazu, so manche Beschwerden der Großstädter aus Tunis und Umgebung zu lindern und zu heilen. Das kleine Örtchen ist wegen seiner Lage am Meer auch bei den Touristen sehr beliebt und deshalb auch ein häufig frequentiertes Ausflugsziel. Kurzum: Korbous ist ein mit Heilbädern und Hotels ausgestatteter Kurort zur Behandlung vieler Leiden und soll Frauen mit Kinderwunsch unterstützen....
Weitere Informationen zum Heilbad Korbous in Nordtunesien finden Sie hier....!
Abbildung: Cap Bon - Korbous - ...Ansicht der alten Badeanlagen des Kurortes...
Die Informationen zur Geschichte von Kelibia basieren auf dem Artikel Kelibia vom 03.10.2011 aus der französischsprachigen freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Die Zahlen zur Bevölkerungsstruktur des Gouvernorats Nabeul stammen vom Institut Nationale de la Statistique Tunisie.
Charles Tissot, Géographie comparée de la province romaine d’Afrique (Paris 1884–1888); Archive Org - abgerufen am 28. Juni 2013
Abbildung: Info -