Zisternen von La Malga
Überblick
Eine weitere Sehenswürdigkeit in Karthago sind die römischen Zisternen von La Malga. Viele Besucher, die einen Ausflug nach Tunis buchen, kommen hier vorbei oder legen eine Mittagsrast im nahe gelegenen Restaurant Le Phenix de Carthage ein. Das Restaurant ist auf Reisegruppen spezialisiert, die hier bei einem kurzen Aufenthalt das Mittagessen einnehmen. Meist geht es so schnell, das man vergißt, die direkt neben der Gaststätte liegenden Zisternen näher in Augenschein zu nehmen. Der Busfahrer hupt schon und die nächste Station dieses Ausflugs ist meistens Sidi Bou Said. Der Besuch von Karthago mit einem Mietwagen ist sicherlich von Vorteil, man hat einfach mehr Zeit.
Brunnen
Seit der Zeit der ersten Besiedelung durch die Punier im alten Karthago gab es Brunnen auch auf dem Byrsa-Hügel. Sie waren meist ein paar Meter tief und konnten mehrere tausend Liter Wasser fassen. Auf diese Weise wurde das kostbare Regenwasser aufgefangen und gespeichert. Für die später wieder neu aufgebaute Stadt durch die Römer mit ihren Thermen und öffentlichen Brunnen und Wasserspielen reichte diese Methode natürlich nicht aus. So kam man auf die Idee, das Wasser von weit entfernten Quellen hier nach Karthago zu leiten und in unterirdischen Kavernen zu speichern, um einen langfristigen Bedarf zu sichern. Damit war sichergestellt, das im Fall eines Angriffs den Verteidigern und Bewohnern der Stadt Wasser aus den Speichern von La Malga zur Verfügung stand und somit auch eine Belagerung für eine bestimmte Zeit durchzuhalten war.
Zisternen
Die heutigen Überreste der Zisternen von La Malga befinden sich nordwestlich des Byrsa-Hügels. Von den einst einundzwanzig großen Speichern sind heute noch fünfzehn sehr gut erhalten. Insgesamt beläuft sich die Fläche des Areals mit den Zisternen auf etwa 14 000 Qudratmeter. Die einzelnen Zisternen waren im Inneren verputzt (römischer Estrich) und von der Südseite über einen Vorbau zugänglich. Über jeder einzelnen Zisterne befand sich ein Tonnengewölbe, das Reservoir war etwa 98 Meter lang, 7,50 Meter breit und etwa zwischen vier und fünf Meter tief. Die maximale Speicherkapazität soll fast 50 000 Kubikmeter betragen haben und somit wären diese Zisternen die größten Wasserreservoire aus der römischen Zeit. Die Überreste der Zisternen sind bemerkenswert gut erhalten und stellen eine Sehenswürdigkeit dar, die man nicht verpassen sollte.
Aquädukt von Zaghouan nach Tunis
Man nimmt an, dass die Zisternen von La Malga früher entstanden sind als der Aquädukt von Zaghouan nach Tunis, wahrscheinlich bereits in der zweiten Hälfte des ersten Jahrhunderts. Zu sehen sind die Reste dieses monumentalen Bauwerks im südlichen Bereich der Zisternen, wo er einst endete und das kostbare Nass in die Wasserreservoirs eingeleitet wurde. Dieses Bauwerk stammt aus der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts n. Chr., wobei das Zusammenspiel zwischen Aquädukt und Reservoir und die Weiterleitung bis nach Karthago und zu den Antoninus-Pius-Thermen wissenschaftlich noch nicht erforscht ist. Die Länge des Aquädukts von Zaghouan nach Tunis wird mit 90 Kilometer beziffert und zuzüglich aller Nebeneinleitungen (von anderen Quellen) werden sogar 132 Kilometer erreicht.
Ein großer Teil der 90 Kilometer langen Reise des Wassers von der Quellfassung im Zaghouaner Wassertempel bis nach Tunis verlief ebenerdig (gemauerter Aufsatz) durch relativ flaches Gebiet, wobei lediglich 17 Kilometer, bedingt durch den Verlauf durch Hügel und Täler, über kunstvoll gefertigte Mauerbögen, in deren inneren der zementierte Wasserkanal verlief und das Wasser bis nach Karthago transportierte. Eine weitere Quelle befand sich etwa 50 Kilometer südwestlich von Zaghouan in der Region von Jouggar.
Auch hier soll es ein Quellheiligtum gegeben haben, von dem aber heute keine Spuren mehr zu finden sind. Die Einleitung des Wassers in den Hauptaquädukt erfolgte hier bei der Ortschaft Moghrane. Insgesamt beläuft sich somit die Länge des Wassersystems auf etwa 130 Kilometer. Die römischen Wasserleitungen waren lange Zeit aktiv, nur unterbrochen vom Einfall der Vandalen, der Rückeroberung des Gebietes durch die oströmischen Truppen (Byzanz) und durch den Einfall der Araber in der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts n. Christus.
Allerdings wurden die Wasserleitungen nach abklingen dieser Ereignisse jedesmal wieder instand gesetzt. Ab dem 16. Jahrhundert verfiel die Anlage und die Steine wurden für andere Zwecke genutzt. 1859 erhielt ein französischer Ingenieur den Auftrag, die Wasserleitung zu restaurieren, um Tunis mit Wasser zu versorgen. Während die meisten ebenerdigen Leitungen wiederverwendet werden konnten, wurde anstelle der Leitung auf Pfeilern, die meistens vollständig zerstört waren, moderne Druckwasserleitungen verlegt. Seit der Inbetriebnahme 1862 wird die Leitung verwendet und liefert heute im Durchschnitt 12 000 Kubikmeter Wasser im Winter und 3 000 Kubikmeter im Sommer [1].
Aquädukt bei Oudna und Mohammedia
Auf der Fahrt von Thuburbo Majus nach Oudna (Oudhna) und Khelidia (Khlidia) sehen wir rechts neben der Straße die Überreste der einstigen Wasserversorgung aus der Zeit des römischen Kaisers Hadrian. Der Aquädukt versorgte die stetig wachsende Stadt Karthago mit Trinkwasser von der Bergquelle in Zaghouan. Das was wir heute hier sehen ist teilweise zerstört aber im Bereich von Oudna und Mohammedia noch sehr gut erhalten und wird sogar gerade restauriert. Das Foto rechts zeigt Reste des Aquädukts in der Nähe von Zaghouan. Aufgrund ihrer Größe sind diese Bauwerke auch heute noch sehr sehenswert.
Weitere Informationen zum Aquädukt bei Oudna und Mohammedia finden Sie hier....!
Nationalmuseum von Karthago
Die Ausstellung enthält unter anderem punische und römische Überreste sowie einen reizenden kleinen Garten, der als archäologischer Park angelegt ist. Das Museum hat vier große Hauptabteilungen: Eine prähistorische, eine punische, eine römische und eine frühchristliche Abteilung. Wer sich für die Geschichte Karthagos interessiert, wird hier sicherlich auf seine Kosten kommen. Das Museum finden Sie neben der Kathedrale von Karthago.
Weitere Informationen zum Nationalmuseum von Karthago auf dem Byrsa-Hügel finden Sie hier....!
Kathedrale von Karthago
Auf dem Byrsa-Hügel liegt die Kathedrale des Heiligen Louis. Die Kirche wurde 1890 von der französischen Protektoratsmacht an der Stelle errichtet, die als Ort des Grabes von Ludwig IX. (Beiname: Ludwig der Heilige) angenommen wird. Dieser starb 1270 in Karthago im Laufe des siebten Kreuzzuges. Bis etwa 1965 war die größte Kirche Nordafrikas Sitz des Erzbischofs von Karthago, heute dient sie nur noch als Kulturzentrum. In dem ehemaligen Kloster der Weißen Väter neben der Kathedrale befindet sich heute das sehr sehenswerte archäologische Nationalmuseum von Karthago.
Weitere Informationen zur Kathedrale von Karthago auf dem Byrsa-Hügel finden Sie hier......!
Byrsa-Hügel
Eine Besichtigung wird Sie sicherlich auch zum Byrsa-Hügel führen. Spätestens dann, wenn Sie die Kathedrale von Karthago sehen, können Sie sicher sein, ihren Fuß auf diesen Hügel gesetzt zu haben. Zuerst wird Ihnen die wunderschöne Aussicht von dieser Stelle auffallen: Sie blicken über die Bucht von Tunis bis zur Halbinsel Cap Bon. Weiterhin sehen Sie das in einem gleißenden Licht eingetauchte Tunis mit den Vororten La Goulette und Le Kram....
Weitere Informationen zum Byrsa-Hügel in Karthago, einem Vorort von Tunis, sehen Sie hier....!
Weitere antike Orte:
- Ghar el-Kebir- Römische Steinbrüche (Cap Bon)
- Kerkouane - Punische Stadt (Cap Bon)
- Korbous - schon in der Römerzeit bekannte Heilquellen
- Römische Brücke - bei Bouficha
- Djebel Oust - Römische Thermen (Hammam Oust)
- Taparura - punisch-römische Stadt südlich von Sfax
- Ausgrabungen in Thaenae (Thyna) bei Sfax
- Römisches Capsa - Gafsa
- Thélepte - antike römische Stadt (Colonia) bei Feriana
- El Kantara und Meninx - Insel Djerba
- Puta Pallene - Naoura bei Zarzis
- Antikes Cilium - Kassérine
- Uppenna - Byzantinische Ruinenstätte bei Enfidha
- Ain Garci - Römischer Quellort und Nekropole bei Enfidha
- Bibae - Römisch-byzantinische Ruinenstätte (beim Berberdorf Jeradou)
- Agbia - Römisch-byzantinische Ruinenstätte (bei Nouvelle Dougga)
- Neapolis - Nabeul
- Abthugni - antike Stadt bei Zaghouan
- Nymphäum (Wassertempel) in Zaghouan
- Abthugni - antike Stadt in Nordafrika südlich von Zaghouan
- Römisch-byzantinische Ruinen bei Oued Ez Zit
- Oudhna - Römischer Aquädukt
- Zisternen von La Malga in Tunis - Karthago
- Curubis - Römische Ruinenstätte bei Korba (Cap Bon)
- Horrea Caelia bei Hergla
- Aspis Kelibia (Cap Bon)
Quellennachweis:
1.: Spätere Verwendung der römischen Wasserleitungen - Artikel der Wikipedia - Aquädukt von Zaghouan - Instandsetzung ab 1859!
TOP - HOTEL
Hotel The Residence Tunis
Dieses im maurisch-andalusischen Stil erbaute, geschmackvolle Hotel bietet Luxus pur in altehrwürdiger Umgebung. Es vereinigt harmonisch die vergangene Pracht mit der Modernität. Das Hotel liegt direkt an der weitgeschwungenen Bucht mit feinsandigem Strand. Dieses führende Hotel an der Nordküste Tunesiens ist Mitglied der renommierten Hotelgruppe „THE LEADING HOTEL OF THE WORLD“. In der lichtdurchfluteten Empfangshalle zieht sich eine Wasserrinne hin zum plätschernden Springbrunnen, und der Blick schweift durch eine immense Fensterfront hinaus in den blühenden Garten – Erinnerung an den Generalife, das Lustschloss der maurischen Könige in Granada, werden wach. Weite und Licht setzen sich fort in den spärlich, aber auserlesen möblierten Aufenthaltsräumen. In den von Säulen und Bögen eingefassten Sitzecken ist die Intimsphäre gewahrt. Über 300 Angestellte sind für das Wohl der maximal 400 Gäste besorgt.
Hotel The Residence Tunis
170 komfortabel und geschmackvoll eingerichtete Zimmer, Bad mit Fön, separater Dusche und WC, Balkon, Radio/TV, Telefon, Minibar, Safe. Kleiner Balkon. 24 Stunden Roomservice, Superiorzimmer mit Meersicht. Die Gäste verpflegen sich à la carte, sei es im Restaurant L’Olivier, das mediterrane Küche, vor allem Fisch und Krustentiere, bietet, oder im „Le Bai“, wo eine asiatische Küchenbrigade exquisite chinesische Gerichte zubereitet. Dieses für Tunesien einzige chinesische Restaurant zieht auch viele Gäste von auswärts an. An warmen Sommerabenden wird im Poolside-Grill serviert. Und nach einem genüsslichen Essen lädt das Café Maure zu einem Thé de menthe, oder zu einem starken türkischen Kaffee oder auch zum Rauchen der Wasserpfeife ein. Eingerichtet wurde es nach dem Vorbild des legendären maurischen Café des Nattes in Sidi Bou Said, das heute noch erhalten ist.
Hotel The Residence Tunis
Das Hotel ist direkt mit dem Thalassozentrum verbunden. Das Meerwasser wird aus 1000 Meter Entfernung von der Küste hereingepumpt und aufgewärmt, der Algenschlamm aus der Bretagne eingeführt. Massagen, Algenpackungen und Sprudelbäder sind weitere, den französischen Normen entsprechende Kuranwendungen; ärztliche Betreuung ist rund um die Uhr gewährleistet. Hoteleigene Tennisplätze und der nahe Golfplatz laden zu weiterer Aktivität ein. In den Thermes Marins de Carthage sind die 3500qm großen, luxuriösen Meerwasserthermen untergebracht. Ihre Architektur mit den Säulen, Innenhöfen, Löwenköpfen und Lichtspielen erinnert an die Hammams des Orients und die Bäder des alten Roms.
Das Hotel The Residence Tunis hat mehrere Auszeichnungen erhalten. Darunter u.a. die Auszeichnung: „The Best Beach Resorts In The World“ Forbes (im Jahr 2003)
Adresse:
THE RESIDENCE TUNIS - HOTEL
Les côtes de Carthage - BP 697
2070 La Marsa /Tunesien
Telefon: +216 71 - 910 101
Fax : +216 70 - 243 640
E-Mail: residence.tun@gnet.tn
Website: Hotel The Residence Tunis