El Hamma - Thermalkurort
Überblick
Der Ort El Hamma, auch El Hamma de l'Arad genannt, weil sich die Oase in der Arad-Ebene befindet, ist eine Ortschaft im Westen der Stadt Gabés. Die Stadt liegt im südlichen Tunesien und gehört zum Gouvernorat Gabès. Der Ortsname stammt von dem Wort Hammam, was soviel wie Bad (Dampfbad) bedeutet, da sich in der Nähe natürliche artesische Quellaustritte befinden. Die Kleinstadt ist nicht zu verwechsln mit der Siedlung El Hamma al Djerid - eine kleine Gruppe von Oasensiedlungen im tunesischen Gouvernorat Tozeur nördlich der Stadt Tozeur - im Bereich des Bled el Djerid.
Lage
El Hamma liegt etwa 30 Kilometer westlich der Oasenstadt Gabés an der Hauptstraße (RN 16) zwischen Gabés und Kébili. Der Ort befindet sich an den östlichen Ausläufern des Djebel Tebaga. Die Grünzonen der eigentlichen Oase befinden sich in den nördlichen Stadtteilen. Ursprünglich siedelten hier Nomaden des Stammes Beni Zid. In der Umgebung der Stadt El Hamma befinden sich ausgedehnte Anlagen mit Dattelpalmen, die für einen Teil der Bevölkerung eine Einkommensquelle bieten. Heute leben hier etwa 35 000 Menschen. Die Wasserquellen der Oase El Hamma bilden das größte Grundwasserreservoir zwischen dem Chott el Fedjadj und der Stadt Gabès.
Quellen
Bereits in der Antike waren die heißen Quellen des Ortes bekannt. Schon die Römer nutzten die heilende Wirkung und gaben dem Ort den Namen Aquae Tacapitanae. Das Wasser tritt in Form artesischer Thermalquellen von selbst aus und besitzt eine Temperatur von 45° Celsius. Die Quellen sind gering schwefelhaltig. Die Oase verfügt über insgesamt vier Quellen, deren Namen mit Ain El Bordj, Ain Cheriya, Ain Sghaïer und Ain Abdelkader angegeben werden. Die Quelle Ain Sghaïer (Privateigentum) ist die jüngste Quelle und besteht erst seit 1989. Das Wasser wird hier aus einer Tiefe von etwa 35 Meter an die Oberfläche gepumpt.
Geschichte
Verschiedene arabische Schriftsteller und Gelehrte erwähnten die Quellen von El Hamma. Unter ihnen war El Bekri, der schon im 11. Jahrhundert hiervon berichtete und der Reisende und Historiker Ibn Battuta aus Marokko. Im 16. Jahrhundert beschrieb Hassan Ben Mohamed El Wazzan Ezzayati die Quellen von "Gabes Hammam"- wie der Ort auch noch bezeichnet wird. Seine detailierten Aufzeichnungen beschreiben die geographische Lage der Quellen und den Zustand ihrer damaligen Nutzung. Im 18. Jahrhundert begannen westliche Schriftsteller und Forscher sich für El Hamma zu interessiern. Zuerst berichtete der Engländer Shaw im Jahre 1743 über die "klaren und transparenten Quellen von El Hamma".
Im Jahr 1816 bedauerte der Arzt Dr. Frank den Zustand der Bäder. Er verwies auf mehrere etwa 12 Fuß (4 m) breite Becken, die fast quadratisch angeordnet und mit einer Steinbank unter der Wasseroberfläche für die Bequemlichkeit ausgestattet waren. Er fügte hinzu, dass eines der Bäder als "Badewanne für Aussätzige" genutzt wurde. Zum Ende des 19. Jahrhunderts bemerkte der französische Archäologe Charles Tissot in seinen Aufzeichnungen: "Nur ein Haufen von Trümmern riesiger Becken- aus Stein- und Marmorblöcken gebaut". Er erkennt die Baureste als antike Badeanlage. Weitere Wissenschaftler kommen später zu dem gleichen Ergebnis. Später entdeckt man, dass die Dörfer rund um die Bäder teilweise mit antiken Steinen errichtet wurden, die aus den Quellorten stammten.
Mohamed Daghbagi (1885 - 1924)
Mohamed Daghbagi war ein tunesischer Widerstandskämpfer, dessen Heimatstadt El Hamma ihn durch dieses Denkmal an einem öffentlichen Platz ehrt. Geboren wurde Mohammed Daghbagi 1885 in El Hamma, der Stadt mit den heißen Thermalquellen. Nach der Schlacht von Dhibat im Jahr 1915 zwischen den Truppen der Protektoratsmacht Frankreich und tunesischen Widerstandskämpfern musste er zeitweilig das Land verlassen. Er zeichnete sich aus durch die Konstituierung einer bewaffneten Gruppe, die ab 1920 den Kampf in vielen Auseinandersetzungen weiterführte. Danach lebte er einige Zeit in Lybiens Hauptstadt Tripolis, wo er 1922 von den Italienern verhaftet und den Franzosen in Tunesien übergeben wurde. Mohamed Daghbagi wurde am 1. März 1924 in seiner Geburtsstadt El Hamma hingerichtet.
Gabes
Schon die Phönizier siedelten in Gabés. Unter den Römern hieß die Stadt Tacapae. Heute wird sie Gabés genannt und ist eine Meeresoase. So genannt wegen der Nähe zum Meer und sie ist auch die einzigste dieser Art im ganzen Land. Die Stadt selbst hat industriellen Charakter und man sieht es ihr auch an - es ist nicht unbedingt eine schöne Stadt. Ein Ausflug mit einer Kutsche (oder auch zu Fuß) bringt Sie auf andere Gedanken und in die sehr sehenswerte Oase hinein. Die Kutschen halten am Busbahnhof (Parkplatz der Louagen) und warten....
Weitere Informationen zur Stadt Gabés in Tunesien finden Sie hier....!
Quellennachweis:
Die Fotos "El Hamma; Ortsausgang; Zentraler Platz in El Hamma; (3 Fotos) - Autor: M. Dhifallah" - "Rathaus von El Hamma; Statue Mohamed Daghbaji; Statue von Momamed Ali El Hammi; (3 Fotos) - Autor: Citizen59" stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
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