Moscheen in der Medina
Überblick
Zu den über 700 erhaltenswerten Bauten der Medina von Tunis gehören auch die Moscheen, Zaouias, Medersen und Koranschulen. Einige der Moscheen beinhalten die Grabbauten von Heiligen Männern als Einzelbau auf dem Areal des religiösen Gebäudes. Auch einige Mausoleen sind dort zu finden. Nicht alle Herrscher haben sich ihr Grabdenkmal in der Tourbet El Bey gewünscht. Die größte und schönste aller Moscheen ist sicherlich die Olivenbaummoschee- Ez-Zitouna. Weitere Moscheen in diesem Bereich sind: die Ksar Moschee, die Kasbah Moschee, die Hammouda Pacha Moschee und die Sidi Youssef Moschee.
Ksar Moschee
In der Rue de Chateau und damit in der Medina von Tunis befindet sich die Ksar Moschee (Jemaâ Al Ksar), erkennbar an ihrem strengen äußeren Architekturstil. Die Gläubigen, die diese Moschee besuchen, gehören zum sogenannten hanafititischen Ritus. Die Hanafiten sind eine der vier Rechtsschulen des sunnitischen Islams. Diese Moschee liegt in der näheren Umgebung des Dar Hussein und des Bab Menara. Das Gebäude stammt aus dem frühen 12. Jahrhundert und besitzt ein sehenswertes Minarett. Einst war es eine königliche Moschee, die wahrscheinlich während der Herrschaft von Ahmed Ibn Kourassane (1100 - 1128) entstanden ist. Nach der Eroberung von Tunis durch die Türken erfuhr das Gebäude während der langen Regierungszeit der Osmanen vielseitige Veränderungen. Das Minarett im maurischen Stil wurde mit Marmor und Terrakotta geschmückt und stammt aus dem Jahr 1647/48. Die östliche Fassade wurde im fatimidischen Stil errichtet.
Kasbah Moschee
In der Rue du 2. Mars 1934 - am Place de la Kasbah - liegt die Kasbah Moschee schon etwas außerhalb der Medina von Tunis. Die Moschee ist eines der vielen historischen Monumente der Stadt Tunis und lag vorher innerhalb der Stadtmauern in unmittelbarer Nähe der Kasbah von Tunis. Nach dem Abriss der ehemaligen Gebäude der Kasbah verblieb einzig die Moschee am Platz der Kasbah erhalten. Die Moschee wurde errichtet in der Regierungszeit der Hafsiden-Dynastie etwa um 1230. Wie die meisten historischen Gebäude steht auch die Kasbah Moschee unter Denkmalschutz. Das Gebäude besitzt ein weithin sichtbares, schönes Minarett, das im andalusischen Stil errichtet wurde.
Hammouda Pacha Moschee
Die Hammouda Pascha Moschee befindet sich in der Rue de la Kasbah/Ecke Rue Sidi Ben Arous in der Medina von Tunis. Zum Gebäudekomplex gehört auch das gleichnamige Mausoleum des hier bestatteten Herrschers (Hammuda al-Husain auch Hammouda Bey 1782 – 1814 genannt). Die Moschee wurde unter der türkischen Herrschaft während der Regierungszeit von Muhammad I. 1631 – 1662 etwa um 1655 errichtet. Die Dachkonstruktion des Minaretts ist achteckig- ähnlich wie bei der Sidi Youssef Moschee. Die Dekoration des Gebäudes im maurisch/andalusischem Stil ist sehr anziehend.
Das Mausoleum ist schon von weitem erkennbar an seinem pyramidenförmigen Dach mit grünen Ziegeln. Im Innenhof befindet sich eine hufeisenförmige Säulenarkade, deren Bögen im oberen Teil dezent in schwarzer und weißer Farbe gehalten sind. Auch die unterschiedlichen Eingänge, Fenster und Nischen sind in gleichem Muster ausgeführt. Zum Teil stützen Säulen mit korinthischen Kapitellen die Fenster- und Türenkonstruktionen. Der türkische Einfluss in der Architektur der Moschee, des Minaretts und des Mausoleums ist deutlich spürbar.
Sidi Youssef Moschee
Im Bereich des Dar El Bey und des Hospitals Aziza Othmana liegt die Sidi Youssef Moschee. Wie die Hammouda Pacha Moschee hat auch die Sidi Youssef Moschee ein achteckiges geschmücktes Minarett. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurden die Souks von Tunis unter der osmanischen Herrschaft erweitert. Nun wollten die neuen Machthaber, deren politische Position sich weitgehend stabilisiert hatte, eine eigene Moschee, nach dem hanafitischen Ritus haben. Der Bauherr war Youssef Dey (1610 - 1637), ein Sohn von Uthmann Dey (1598 - 1610). An der Errichtung der Sidi Youssef Moschee waren die besten Kunsthandwerker des Landes beteiligt.
Dieser Bau setzte neue Maßstäbe in der Architektur der Moscheen. Gaben früher Moscheen mit Vierkantminaretten den Ton an, so ist es ab dieser Zeit ein schmales Achteckminarett, umgeben von einem kleinen Hof. Die Moschee wurde etwa um 1616 errichtet. Später kam das Mausoleum von Youssef Dey und seiner Familie dazu. Beide Sehenswürdigkeiten können nur von außen besichtigt werden. Youssef Dey hat auch die türkischen Basare in der Medina errichtet: der Souk El Trouk, der Souk El Birka (Sklaven-Markt) und der Souk El Béchamkia gehören dazu.
Zaouïa Sidi Ben Arous
In der Rue Sidi Ben Arous liegt die gleichnamige Zaouia, ein Mausoleum des Heiligen Sidi Ben Arous. Das Gebäude im Herzen der Medina von Tunis steht an der Stelle, wo früher ein Fondouk den aus Marokko zurückgekehrten Heiligen Sidi Ben Arous beherbergte. Die Herberge wurde im Jahre 1437 während der Herrschaft der Hafsiden gebaut und dann im Jahre 1654 durch den Bey Hammouda Pacha überarbeitet. Der Eingang führt in einen gepflasterten Hof, der von einer Säulengalerie umgeben ist. Die Zaouia lehnt sich an das Mausoleum des Hammouda Pacha und besteht aus dem Grabraum und einem kleinen Gebetsraum auf der rechten Seite, der für islamische Gläubige zugänglich ist. Die Zaouia des Sidi Ben Arous ist ein historisches Denkmal in der Medina von Tunis.
Place de la Kasbah
Wer in Tunis schon einmal einen Parkplatz in der Nähe der Medina gesucht hat, weiß, wie schwierig dies ist. Der große Platz vor der Medina - Place du Gouvernement - würde sich dafür eigentlich hervorragend anbieten, wenn auf diesem Platz oder an seinen Rändern nicht so viele öffentliche Gebäude stehen würden, deren Schutz und Sicherheit vorrangig sind. Dazu kommt der im Osten dieses Platzes sich neu öffnende Place de la Kasbah....
Weitere Informationen zum Place de la Kasbah in Tunis finden Sie hier....!
Moschee Djamaa Ez- Zitouna
Die Olivenbaummoschee (Djamaa Ez-Zitouna) wird Sie bei ihren Ausflügen durch die Souks von Tunis begleiten - dient sie doch aufgrund ihrer Größe als wichtiger Markierungspunkt innerhalb der Kasbah. Die Grosse Moschee, die auch Ez-Zitouna (Olivenbaummoschee) genannt wird, liegt inmitten der Altstadt und ist das größte und ehrwürdigste Heiligtum in Tunis. Ihr Gründungsdatum geht auf die Entstehungszeit der Stadt selbst zurück (698).
Weitere Informationen zur Olivenbaum-Moschee in der Altstadt von Tunis finden Sie hier....!
Medina von Tunis
Das heutige Tunis ist gegen Ende des 7. Jahrhunderts auf einem schmalen Streifen Land zwischen zwei Seen (Lac de Tunis und Sebkha Séjoumi) entstanden. Möglicherweise befand sich an dieser Stelle bereits eine kleine Ansiedlung, vielleicht ein Bauernmarkt, ein Knotenpunkt der großen Karawanenstraßen Afrikas. Der siegreiche, arabische Feldherr Hassan Ibn Nooman wählte diesen Ort, um zunächst eine Moschee - die Olivenbaummoschee Ez-Zitouna (hier handelt es sich um eine mündliche Überlieferung - es ist nicht gesichert, dass die Moschee Ez-Zitouna zu diesem Zeitpunkt gebaut wurde.) - und später eine Stadt zu errichten.....
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Mausoleum Tourbet El Bey
Das Mausoleum Tourbet El Bey ist die letzte Ruhestätte der Beys von Tunis und teilweise auch ihrer Familien. Sie finden das Gebäude in der gleichnamigen Straße Rue Tourbet El Bey. Das Bauwerk, ein Mausoleum husseinitischer Fürsten, reicht bis in die Zeit Ali Pacha's II. (1758 - 1782) zurück und ist das größte Gebäude dieser Art in Tunis. Die äußeren Fassaden aus gelblichen Sandstein zieren Wandpfeiler und Gesims....
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