Römisches Tunesien
Römische Spuren
Tunesiens hügeliges Inland ist touristisch weniger erschlossen, und doch finden sich hier einige der bedeutendsten römischen Hinterlassenschaften der Welt. Die Karte (kann vergrößert werden...) gibt einen Überblick über die Provinzen Roms im späten IV. Jahrhundert. Karthago war einst das Zentrum eines mächtigen Reiches, zu dem der größte Teil Nordafrikas, der Süden der Iberischen Halbinsel, Sardinien und Teile Siziliens gehörten. Die Konfrontation mit dem Römischen Reich führte zu den drei Punischen Kriegen (seit 264 v. Chr.), die 146 v. Chr. mit der Zerstörung Karthagos endeten.
Provinz Africa Proconsularis
Die Römer gründeten daraufhin die Provinz Africa. Im 5. Jahrhundert nach Christus drang der germanische Stamm der Vandalen in die Provinz ein und behielt für rund ein Jahrhundert dort die Macht, bevor Rom (Ostrom - Byzanz) wieder zum Zuge kam. Neben Utica, Bulla Regia, Makhtar, Oudna, Chimtou und Thuburbo Majus ist Dougga die wohl eindrucksvollste Ausgrabungsstätte des Landes. Dougga war ursprünglich eine numidische Siedlung, die im römischen Geiste erweitert wurde, als sich Rom an die Befriedung des tunesischen Hinterlands machte.
Die nebenstehende Abbildung zeigt eine Übersicht der römischen Städte im Bereich des heutigen Tunesien- einem Teil der Provinz Africa Proconsularis.
Ab dem 2. Jahrhundert n. Chr. zeigten die Römer mit Tempeln und einem Forum ihren wachsenden Einfluss; Dougga erblühte im 3. Jahrhundert zu einer wohlhabenden und wirtschaftlich wichtigen Stadt. Bei einer Besichtigung der Ausgrabungen sollte man sich Zeit nehmen und seinen Fantasien freien Lauf lassen. Die antike Stadt Dougga liegt etwa 600 Meter über dem Meeresspiegel auf einem Plateau. Der Besuch lohnt schon allein wegen des grandiosen Panoramas über die grüngelben Felder des Tals des Oued Khalled.
Karthago
Von dem alten Karthago der Punier ist heute leider nicht mehr viel zu sehen. Lediglich Le Tophet - die älteste punische Kultstätte in Karthago - und der punische Kriegshafen sind zu besichtigen. Der Tophet (Sanctuaire Punique) war Begräbnisplatz und heiligster Ort Karthagos, wo der Sage nach Elissa gelandet sein soll. Zu sehen gibt es weiterhin die römischen Thermen, die Kaiser Antoninus Pius im zweiten Jahrhundert für seine afrikanische Metropole errichten ließ. Die Ruinen der Thermen beeindrucken vor allem durch ihre Kolossalität: Ein größeres Badehaus als dieses hier gab es tatsächlich nur noch in Rom selbst. Ein Modell zeigt die Thermen, wie sie ursprünglich ausgesehen haben. Die Anlage bestand aus einem gigantischen, mit Schrägdach versehenen mehrstöckigen Gebäude. Geblieben sind davon nur die massiven Unterbauten mit ihren mächtigen Torbögen, deren Funktion im einzelnen für den Laien kaum noch erkennbar sind. Einzelne wieder aufgestellte Säulen veranschaulichen dabei die ursprüngliche Höhe dieser Gebäudekonstruktion.
Mehr zu den Sehenswürdigkeiten in Karthago in Tunis finden Sie hier....!
Römischer Aquädukt
In den südlichen Randgebieten der Hauptstadt Tunis liegt das Städtchen Hammam-Lif, ein gewachsener Ort, gegründet von Ali Bey II. im 18. Jahrhundert aus der Dynastie der Husainiden. Der Ort besitzt einen schönen Strand und wird im Süden vom Djebel Boukornine (Nationalpark - einem Berg mit zwei Gipfeln) überragt. Dieser Teil des Landes wird oft auch als „grünes Tunesien“ gepriesen, doch auch die Gegend um Mornag, Khelidia, Soliman und überhaupt das Gebiet des Cap Bon ist wunderschön. Die Gegend ist sehr abwechslungsreich und besteht aus Hügeln, Bergen, kleineren Wäldern und fruchtbaren Ebenen. Das Wetter hier ist auch im Sommer etwas kühler als im Süden. Auf der Fahrt von Tunis in südwestlicher Richtung kommen Sie an den Resten des ehemaligen römischen Aquädukts vorbei, der in alten Zeiten die Wasserversorgung von Karthago sicherstellte.
Weitere Informationen zu den Zisternen von La Malga bei Karthago in Tunis finden Sie hier....!
Bulla Regia
Von Tabarka über die GP 17 in Richtung Jendouba geht es heute über Ain Draham zu den römischen Ruinen der Stadt Bulla Regia. Unterwegs genießen wir die wunderbare, grüne Landschaft Nordtunesiens. Kurz vor der Kreuzung mit der GP 59 in Richtung Jendouba zweigt links eine Straße ab, die zu den antiken Ruinen von Bulla Regia führt (...ist ausgeschildert). Die bedeutende Ausgrabungsstätte geht auf eine punische Gründung im 3. Jahrhundert v. Chr. zurück. Sie war Teil des numidischen Reiches und erlebte unter Rom eine Blütezeit. Die Untergeschosse der römischen Villen lagen vorzugsweise im Souterrain zum Schutz vor Sandstürmen und extremen Temperaturen....
Mehr zu den Sehenswürdigkeiten in Bulla Regia im Nordwesten von Tunesien finden Sie hier....!
Chemtou (Simitthus)
Vom antiken Simitthus (Colonia Julia Augusta Numidica Simitthus) sind einige Überreste wie das Theater, Zisternen, Reste eines Aquädukts, das Amphitheater sowie die Thermen erhalten geblieben. Am 27. November 1997 wurde in Chemtou mit deutscher Unterstützung das archäologische Museum eröffnet, das 30 Jahre Ausgrabungsarbeit zusammenfaßt. Ein paar Jahre zuvor (1993) wurde in Chemtou ein bedeutender Fund gemacht. Bei Ausgrabungen entdeckten Archäologen einen antiken Goldschatz: 1647 Münzen, geprägt mit dem Bildnis des römischen Kaisers Augustus.
Mehr zu den Sehenswürdigkeiten in Chemtou (Simitthus) in Nordwest-Tunesien finden Sie hier....!
Utica
Utica war in der Antike die älteste phönizische Stadt in Nordafrika, gelegen an der Mündung des Bagradas (heute Medjerda) im heutigen Tunesien. Mit Karthago war Utica abwechselnd verbündet und verfeindet. Im Dritten Punischen Krieg kämpfte es an der Seite Roms. In der römischen Provinz Africa hatte es den Rang einer freien Stadt mit gewissen Sonderrechten und war Provinzhauptstadt bis 43 v. Chr.. Im Jahre 46 v. Chr. starb dort Cato der Jüngere "Uticensis" nach der Schlacht von Thapsus durch Selbstmord....
Mehr zu den Sehenswürdigkeiten in Utica in Nordtunesien finden Sie hier...!
Thuburbo Majus
Von Hammamet aus fahren wir am frühen Morgen mit dem Mietwagen in das ca. 50 km entfernte Städtchen El Fahs, dessen Ausgrabungsstätten Thuburbo Majus in ihrer Bedeutung meist gleich nach Dougga genannt werden. Auch wenn der Ort - dessen Reichtum sich vor allem auf dem Handel zwischen dem Landesinneren und den Küstenstädten gründete - mit der Regierungszeit Augustus ab 27 v. Chr. immer stärker in das römische Interessengeflecht geriet, so konnte sich hier das punische Element am längsten halten. Das Bardo-Museum hat dem künstlerischen Erbe der Stadt einen eigenen Saal gewidmet, wo neben der umfangreichen Mosaikensammlung auch der überdimensionale Jupiterkopf aus dem Kapitol bewundert werden kann.
Mehr zu den Sehenswürdigkeiten in Thuburbo Majus in Nordtunesien finden Sie hier....!
Dougga (Thugga)
Von Tabarka starteten wir am frühen Morgen und nehmen unsere Fahrt auf über die GP 17 bis zur Abzweigung Le Kef und von dort nach links zur GP 5 Richtung Dougga, der bedeutendsten Ruinenstätte Tunesiens (von Tunis aus direkt über die GP 5). Die Stadt wird bereits im Jahre 310 v. Chr. erwähnt und war eine numidische Gründung. Nach der Zerstörung Karthagos durch die Römer 146 v. Chr. flüchteten dessen Bewohner nach Dougga, das auch "Tunesisches Pompeji" genannt wird. Sie sehen das Theater, das Forum und Kapitol, mehrere Tempel, die Thermen der Zyklopen, den Triumphbogen des Septimius Severus und das numidisch-punische Mausoleum. Vielleicht haben Sie sogar die Möglichkeit, die aktuellen Ausgrabungen des Archäologischen Institutes Freiburg zu besichtigen.....
Mehr zu den Sehenswürdigkeiten des antiken Thugga (Dougga) in Tunesien finden Sie hier....!
El Kef (Le Kef)
Die Stadt El Kef liegt im Nordosten von Tunesien, ca. 175 km von Tunis entfernt und 40 km östlich der Grenze zu Algerien. Der erste bewohnte Platz war in der Nähe der Grotten von Sidi Mansour am Djebel Dyrf. Es gibt auch noch Überreste einer Mégalith-Kultur zu sehen, was einige Dolmen aus dieser Zeit bezeugen. Neueste Entdeckungen im Herzen der Stadt El Kef - u.a. keramische Funde - weisen auf eine sehr frühe Besiedlung im Zusammenhang mit landwirtschaftlichen Aktivitäten hin (Wadi EL Aïn). Der Einfluß Karthagos ist seit dem Beginn des 5. Jahrhunderts v. Chr. nachgewiesen und auch die Römer haben in der Stadt ihre Spuren hinterlassen....
Mehr zu den Sehenswürdigkeiten in El Kef (Le Kef) in Nordwesttunesien finden Sie hier....!
Oudna (Uthina)
Viele Sehenswürdigkeiten und Hinterlassenschaften aus römischer Zeit in Tunesien befinden sich noch unter Wüstensand oder wie hier im Fall Oudhna (Uthina) unter Feldspat - die Bezeichnung des Bodens in dieser Gegend. Man schätzt, das ca. 65 % antiker Ruinen oder Bauwerke in diesem Land noch unter der Erde schlummern. Die Lage der antiken Plätze ist zwar bekannt, aber es fehlen die Mittel zum ausgraben, restaurieren und erhalten. Tunesien ist mit diesen Kosten einfach überfordert. So auch hier in Oudhna, wo vor ein paar Jahren mit der Erforschung und Restaurierung dieser einstigen römischen Stadt begonnen wurde.
Mehr zu den Sehenswürdigkeiten in Oudhna (Uthina) in Tunesien finden Sie hier....!
Sbeitla (Sufetula)
Schon von weitem erkennbar ist der prächtige Prunkbogen des römischen Kaisers Diokletian. Er zeugt von der früheren Größe des ehemaligen Sufetulas, die einst eine bedeutende Stadt während der Römerzeit war. Die Ruinen stammen allesamt aus dem 1. Jahrhundert unserer Zeitrechnung und sind über ein riesiges Gelände verstreut. Einige Tempel sind noch sehr gut erhalten. Hinter dem Triumphbogen sieht man die drei Tempel der Minerva, der Juno und des Jupiter, die wie durch ein Wunder der Zerstörung entgangen sind.
Mehr zu den Sehenswürdigkeiten in Sbeitla in Mitteltunesien finden Sie hier....!
El Djem
Wer sich in Sousse, Monastir, Port El Kantaoui, Hammamet, Mahdia oder Skanes aufhält, sollte unbedingt einen Ausflug zu dem als besterhaltenen geltenden Amphitheater außerhalb von Italien machen. Das Amphitheater von El Djem wurde um 230 n. Chr. gebaut und hatte Platz für über 30 000 Zuschauer. Leider wurde der Bau nie vollendet. Im sehenswerten Museum von El Djem gibt es schöne römische Mosaike zu bewundern....
Mehr zu den Sehenswürdigkeiten in El Djem in Mitteltunesien finden Sie hier....!
Gigthis (Giktis)
Die Ruinen der einst wichtigen Hafenstadt Gigthis erstrecken sich über eine Fläche von 130 Hektar und zeigen die Spuren eines großen Tempels (Podest, Kolonnen, Treppe), des Forums von Kaiser Hadrian, der Thermalbäder sowie der Mole des Hafens. Die Stadt wurde im 1. Jahrhundert v. Chr. gegründet. Weiterhin besteht die Möglichkeit, im kleinen Archäologischen Museum von Zarzis Ausgrabungsfunde von Gigthis zu besichtigen....
Öffnungszeiten: Dienstags - Sonntags von 8.30 - 17.30 Uhr. Adresse: Sur la route de Zarzis, Oase Zarzis - Telefon: 75471496.
Mehr zum antiken Gigthis im Süden von Tunesien finden Sie hier....!
Pupput
Es ist relativ wenig, was über die Geschichte der Stadt Pupput bisher bekannt ist. Inschriften, die am Ort der Ausgrabung an Objekten gefunden worden sind, geben Zeugniss darüber, wie alt die Stadt ist und wann die einzelnen Häuser und Denkmäler etwa entstanden sind. Ausgrabungen, die vor etwa 32 Jahren begannen, sind vom Tunesischen Institut National d'Archeologie et d'Art (INAA) durchgeführt worden. Zur Zeit des Kaisers Antoninus Pius (Erbauer der Thermen von Karthago - Regierungszeit 138 - 161 n. Chr.) war Pupput ein kleiner Bezirk- wahrscheinlich ein Dorf.
Weitere Informationen zur antiken römischen Stadt Pupput in Hammamet finden Sie hier....!
Zaghouan - Römischer Neptuntempel
Das Nymphäum (Wassertempel) in Zaghouan als römische Hinterlassenschaft ist noch sehr gut erkennbar, Mauern stehen im Halbrund, dazwischen Nischen, in denen einst die Statuen der Nymphen standen und in der Mitte der Kuppelbau über der einstigen Quelle, dem Standort der Neptunstatue. Weiterhin beeindruckend: Die Lage des antiken Heiligtums, unmittelbar zu Füßen eines steil hoch ragenden Felsens des Djebel Zaghouan.
Weitere Informationen zum antiken Nymphäum (Wassertempel) in Zaghouan finden Sie hier....!
Neapolis
Der Name Nabeul ist nichts anderes als die arabische Übersetzung eines alten griechischen Ortsnamens. Neapolis (Neue Stadt) nannten die griechischen Händler ihre Siedlung, die sie hier an diesem Platz gründeten. Die spätere römische Verwaltung änderte den Namen nicht. Diese Handlungsweise steht im Gegensatz zu der Namensgebung der benachbarten Städte wie z.B. Kelibia (römischer Name Aspis, Clipea) oder Ras Addar (römischer Name Mermaea Akra, Promunturium Mercuri). Wahrscheinlich taten sie es aus Respekt vor einer sehr alten und tief verwurzelten Tradition...
Weitere Informationen zum römischen Neapolis in Nord-Tunesien finden Sie hier....!
Römisches Clupea
Nördlich der Stadt Kelibia, aber unterhalb der Festung und in deren Sichtweite liegen die römischen Ruinen des einstigen Municipium Clupea. Die wichtigsten Artefakte dieser archäologischen Stätte befinden sich im Bardo-Museum in Tunis und einige Teile sind auch im Museum von Nabeul zu besichtigen. Heute zu sehen sind u.a. die Grundmauern einiger römischer Häuser und ein kleiner Tempel, dessen Säulen wieder aufgestellt wurden. Der Bereich ist in mehrere Abschnitte unterteilt, die nicht alle zugänglich sind....
Weitere Informationen zur römischen Stadt Clupea (Kelibia) in Nordtunesien auf der Halbinsel Cap Bon finden Sie hier....!
Pheradi Majus
Eine besondere Empfehlung zum Besuch dieser alten Stadt will ich ihnen hier aufzeigen. Zum einen lohnt der Besuch wegen der vielen Spuren römischer Geschichte, die hier zu finden sind. Der andere Grund ist die wunderschöne geographische Lage von Pheradi. Pheradi Majus, auch das große Pheradi genannt, liegt in einer Ebene mit zwei Hügeln - genauer gesagt, zwischen zwei Hügeln. Ein kleiner Bach durchfließt das kleine Tal und mündet im Forum dieser antiken Stadt. Das Markenzeichen dieser Stadt ist das von weitem sichtbare und rekonstruierte Tor - auf arabisch "Bab Fradis" genannt...
Weitere Informationen zur antiken Stadt Pheradi Majus in Tunesien finden Sie hier....!
Makhtar (Mactaris)
Von Tunis fahre ich morgens über die GP 3 bis Le Fahs und hinter der Stadt bringt mich die GP 4 in Richtung Südwesten nach Siliana (Ruinen der Stadt Zama Minor), wo ich einen kurzen Zwischenstopp einlege. Auf dem Weg lagen Mohammedia, Thuburbo Majus und einige kleinere Besichtigungspunkte, die ich noch nicht einordnen konnte. Von Siliana aus geht es dann in südöstlicher Richtung nach meinem heutigen Etappenziel Makhtar (Mactaris). Zwischen diesen beiden Orten entdecke ich Ruinen auf der linken Straßenseite in Richtung Makhtar....
Weitere Informationen zur römischen Ruinenstätte Mactaris in Nordwesttunesien finden Sie hier....!
Aïn Tébournouk (Tubernuc)
Nicht weit entfernt von Grombalia - in der Nähe des Ortes Bou Arkoub - liegt die römische Ruinenstätte Aïn Tébournouk - das antike Tubernuc. In alten Zeiten gab es hier eine Quelle, die die Römer sicherlich für ihre Zwecke genutzt haben und wahrscheinlich auch Bäder hier errichtet hatten. Die Ausgrabungsstätte erstreckt sich über ein großes Areal und es gibt einiges zu sehen, was von Interesse ist. So gibt es einen Damm, der die in Regenzeiten anfallenden Niederschläge aufstaut und somit ein kleiner Stausee....
Weitere Informationen zum antiken römischen Tubernuc in Nordtunesien finden Sie hier....!
Ruinenstätte Segermes
In 8 Kilometer Entfernung von Bou Ficha in Richtung Zaghouan auf der linken Straßenseite befindet sich die römische Ruinenstätte Segermes, die auch sehr interessant ist. Die antike Stadt Segermes wurde wahrscheinlich im frühen zweiten Jahrhundert von den Römern gegründet. Segermes ist auch ein Titularbistum der Römisch-katholischen Kirche in Tunesien. Die antike Stätte ist ca. 60 Kilometer von Tunis entfernt und etwa 35 Kilometer von Hammamet....
Weitere Informationen zur antiken Stadt Segermes in der Nähe von Zriba finden Sie hier....!
Ain Tounga (Thignica)
Während meiner Fahrt von Testour nach Teboursouk bemerke ich auf der linken Straßenseite mehrere umgestürzte antike Bauteile und wenige Minuten später erreiche ich schon einen kleineren Ort mit dem Namen Ain Tounga. Bei der Ruinenstätte handelt es sich um die antike römische Stadt Thignica mit den Resten einer byzantinischen Festung aus dem 6. Jahrhundert n. Chr., deren Mauern noch gut erhalten sind. Ich parke den Wagen und steige aus. Während ich einem kleinen Pfad folge, der sich durch Ruinenteile hindurchwindet, bemerke ich, dass mir jemand folgt...
Weitere Informationen zur antiken Stätte des römischen Thignica in Nordwesttunesien finden Sie hier....!
Djebel Oust
Der kleine Ort Djebel Oust ist etwa 30 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Tunis platziert. Er liegt in einem zum Teil landwirtschaftlich genutztem Gebiet und wird eingegrenzt von einer kleinen Industriezone (Zementwerke). Im Zentrum dieses Gebiets liegt der kleine Ort mit einem wunderschönen Bahnhof, einer Schule und einer Moschee mit schönem Minarett. Außerhalb des Ortes liegt das Kurzentrum Hammam Oust mit den Thermalbadanlagen. Hammam el Oust gehört zu den drei wichtigsten Kurorten in Tunesien...
Weitere Informationen zum Ort Djebel Oust und dem Kurzentrum mit Badeanlagen, römischen Thermen und zwei Hotels finden Sie hier....!
Römische Stadt Uppenna
Etwa 7 Kilometer nördlich von Enfidha (Enfidaville) liegt Henchir Fraga, das alte Uppenna, mit den Ruinen einer großen Byzantinischen Festung und einer dreischiffigen Bischofskirche. Hier wurden Mosaike mit Epitaphen verschiedener Bischöfe und Märtyrer gefunden. Seit 1967 ist Uppenna wieder ein römisch-katholisches Titular-Bistum, dem ein Bischof vorsteht. Säulen, Mosaike, Stelen und andere Fundgegenstände verschiedener Ausgrabungskampagnen sind im Archäologischen Museum von Enfidha im Innen- und Außenbereich zu sehen.
Weitere Informationen zum antiken Uppenna in der Nähe von Enfidha finden Sie hier....!
Mustis (Musti - El Krib)
In der römischen Epoche war Mustis eine wichtige Stadt, da hier heute wie damals eine Straße vorbeiführte, die Karthago und Tebessa (...im heutigen Algerien Hauptstadt der gleichnamigen algerischen Provinz) miteinander verband. Gegen Ende des 2. Jahrhunderts v. Chr. ließ sich der römische Feldherr Gaius Marius mit seinen Veteranen hier nieder. Gaius Marius lebte von 157 v. Chr. bis zum 13. Januar 86 v. Christus. Er war römischer Feldherr und Staatsmann. Während seiner politischen Laufbahn wurde er allein siebenmal zum Konsul gewählt....
Weitere Informationen zum antiken römischen Mustis (El Krib) in Tunesien finden Sie hier....!
Weitere antike Orte:
- Ghar el-Kebir- Römische Steinbrüche (Cap Bon)
- Kerkouane - Punische Stadt (Cap Bon)
- Korbous - schon in der Römerzeit bekannte Heilquellen
- Römische Brücke - bei Bouficha
- Djebel Oust - Römische Thermen (Hammam Oust)
- Taparura - punisch-römische Stadt südlich von Sfax
- Ausgrabungen in Thaenae (Thyna) bei Sfax
- Römisches Capsa - Gafsa
- Thélepte - antike römische Stadt (Colonia) bei Feriana
- El Kantara und Meninx - Insel Djerba
- Puta Pallene - Naoura bei Zarzis
- Antikes Cilium - Kassérine
- Uppenna - Byzantinische Ruinenstätte bei Enfidha
- Ain Garci - Römischer Quellort und Nekropole bei Enfidha
- Bibae - Römisch-byzantinische Ruinenstätte (beim Berberdorf Jeradou)
- Agbia - Römisch-byzantinische Ruinenstätte (bei Nouvelle Dougga)
- Neapolis - Nabeul
- Abthugni - antike Stadt bei Zaghouan
- Nymphäum (Wassertempel) in Zaghouan
- Abthugni - antike Stadt in Nordafrika südlich von Zaghouan
- Römisch-byzantinische Ruinen bei Oued Ez Zit
- Oudhna - Römischer Aquädukt
- Zisternen von La Malga in Tunis - Karthago
- Curubis - Römische Ruinenstätte bei Korba (Cap Bon)
- Horrea Caelia bei Hergla
- Aspis Kelibia (Cap Bon)
Römische Landwirtschaft
Interessant sind die Informationen zur römischen Landwirtschaft auf der Website: "Römische Landwirtschaft in Tunesien". Alte Pläne und Landkarten, Bilder mit Abbildungen der damaligen landwirtschaftlichen Geräte, Erläuterungen zum Anbau von Getreide etc.- alles, was Sie schon immer über die Ansiedlung der Römer in Afrika wissen wollten, hat der Autor Uwe Bigalke auf seiner Website zusammengetragen.
Weitere Informationen zur römischen Landwirtschaft bietet die Website des Autors.
Hier ein kurzer Auszug aus der Einleitung:
"Bis in die Spätantike war die Landwirtschaft der Haupterwerbszweig der Bevölkerung. Die Beschäftigung in der Landwirtschaft galt als ehrbare und geachtete Tätigkeit. Handwerkliche Tätigkeiten wurden in vielen Fällen weniger geachtet. Bedeutende antike Schriftstellen nahmen sich der Landwirtschaft an, so unter anderem Hesiod um 700 v. Chr., Cato d. Ältere 234 bis 149 v. Chr., Varro 116 bis 27 v. Chr., Columella l. Jh. n. Chr., Palladius 5. Jh. n. Chr., Vergil 70 bis 19 v. Chr. und Plinius d. Ältere 23/24 bis 79 n. Chr.. Zur Zeit Catos galt der Anbau von Wein, Obst, Gemüse und Ölfrüchte als besonders ertragreich. In der Kaiserzeit wurde dann der Getreideanbau als vorteilhafter angesehen. Die Landwirtschaft wurde zum großen Teil von Großgrundbesitzern betrieben".
So besaßen zur Zeit Kaiser Neros sechs Großgrundbesitzer etwa die Hälfte der Provinz Afrika!
Via Numidica
Von Uwe Bigalke stammt auch ein interessanter Bericht über die ehemalige römische Straße in Tunesien: Via Numidica. "Im italienischen Wort »strada«, dem englischen »street« und dem deutschen » Straße« klingt eine der größten Errungenschaften römischer Zivilisation nach: die feste, dauerhafte Straße, welche die entferntesten Städte des gewaltigen Imperium Romanum miteinander verband. »Strada«, »street« und »Straße« leiten sich jedoch nicht vom lateinischen Wort für Straße, nämlich »VIA«, her, sondern von einer bedeutenden technischen Einzelheit des Straßenbaus, dem Nivellieren, dem Pflastern, von einer Einzelheit also, durch die sich die großen römischen Verkehrsstraßen von den anderen, staubigen, ungepflasterten Straßen des Altertums unterscheiden. Die geradlinige Anlage der großen Verkehrsadern machte gewaltige öffentliche Arbeiten notwendig: den Bau von Tunneln, das abtragen von Felsen, die Konstruktion gewaltiger Brücken mit mehreren Bogenreihen übereinander".
Weitere Informationen zur Via Numidica bietet die Website des Autors.
Copyright © Text und 2 Bilder zum Bericht "Römische Landwirtschaft in Tunesien" und "Via Numidica" 2003 - 2016 by Uwe Bigalke
Weinbau in Tunesien
Ein geschichtlich bedeutender Ort ist das alte Karthago, heute ein Villenvorort der Hauptstadt Tunis. Legenden ranken sich um die antike Stätte- der einstige Glanz der Stadt drang damals bis nach Europa vor. Kriege wurden geführt um die Vorherrschaft in diesem Teil der Welt, die schließlich die Römer gewannen und sich das Land untertan machten. Hier entstand die Kornkammer Roms und hier wurde auch Weinbau betrieben, der als fertiges Produkt in riesigen Amphoren mit Galeeren über das Meer nach Sizilien und weiter in die römischen Provinzen im Norden transportiert wurde. Karthago wurde im Jahre 840 v. Chr. gegründet und erlebte in der Folgezeit eine beispiellose Expansion und etablierte sich als führende Kultur- und Handelsnation der Antike. Hier in der Gegend um Karthago entstehen prachtvolle Anwesen und große Weinanbaugebiete, denn Wein wurde damals wie heute gerne getrunken....
Weitere Informationen zur Geschichte des tunesischen Weinanbaus finden Sie hier......!
Quellenverzeichnis:
Das Foto "Eingang zur Archäologischen Stätte Bulla Regia - Autor: hubbers" ist lizenziert unter der Creative Commons Attribution ShareAlike 3.0 Unported Lizenz.