Uthina (Oudna)
Übersicht
Die antike Stadt Uthina liegt etwa dreißig Kilometer südlich der Hauptstadt Tunis. Die Stadt wurde auf einer Anhöhe errichtet mit weitem Blick über die Ebene sowohl nach Norden (Karthago) als auch nach Süden und den Westen des Landes. Forscher datieren die frühe Gründung dieser Stadt in den Zeitraum der lybischen oder berberischen Besiedelung. Im Anschluss hieran wurde Uthina punisch, römisch und byzantinisch. Der Zeitraum zwischen der römischen Epoche und der byzantinischen Eroberung wurde unterbrochen vom Einfall der Vandalen, die hier in Tunesien für etwas mehr als einhundert Jahre die Führung übernommen hatten.
Römische Ruinen
Der Tipp zum Besuch dieser antiken Stadt kam von der Reiseleiterin meiner Agentur: „Besuchen Sie Oudna und den in der Nähe befindlichen römischen Aquädukt, es wird Ihnen gefallen!“ Ich habe ihren Ratschlag befolgt und die Besichtigung mit dem zweiten Besuch von Thuburbo Majus verbunden. Auf dem nebenstehenden Foto sehen Sie ein Detail der Ausgrabungstätte, die spektakulärsten Bauten hier in Uthina sind das Theater und das Kapitol. Weiter unten sehen Sie eine Momentaufnahme der Zisternen aus dem Jahr 2003. Die antike Stätte wird sich bald dem Tourismus öffnen und ein weiterer Höhepunkt in der tunesischen Geschichte (Römische Geschichte) wird zu besichtigen sein.
Zisternen
Der endgültige Niedergang von Uthina begann nach der arabischen Eroberung im 7. Jahrhundert. Das ehemalige Stadtgebiet erstreckt sich heute über rund 140 Hektar. Es sind noch viele imposante Bauten aus der römischen Periode vorhanden, die jetzt zum Teil ausgegraben und restauriert werden. Dazu gehört der Kapitolshügel mit den fünf Säulenstümpfen - der größte Kapitolshügel von Afrika - unterteilt in mehrere Ebenen. Weiterhin zwei große Zisternen, große und kleine private Bäder und auch die Ruinen von öffentlichen Thermen sind zu besichtigen. Weiterhin gibt es Überreste von Patrizier Villen und ein Amphitheater - teilweise in den Boden gegraben - mit einer Kapazität von über 10.000 Zuschauern.
Mosaikböden
Verschiedene Grabungskampagnen in dieser archäologischen Stätte seit dem Ende des 19. Jahrhunderts haben viele Stücke aus der punischen, römischen und byzantinischen Epoche ans Tageslicht gefördert. Uthina hat u.a. auch im Bardo-Museum in Tunis eine Sammlung von Mosaikböden hinterlassen, deren Verarbeitung als unübertroffen gilt. Uthina (Oudna) soll in einen archäologischen Park mit Besucher-Zentrum umgewandelt werden und wird zur Zeit mit der notwendigen Infrastruktur versehen.
...das antike Uthina...
Das erstemal hörte ich von Uthina (Oudna) bei einem Besuch des Bardo-Museums in Tunis 1987. Ich kann mich erinnern, dass mir die Mosaiken aus dieser Stadt am besten gefallen haben. Es muß jedenfalls eine reiche Stadt gewesen sein, denn sonst wären nicht so viele Mosaiken im Bardo Museum in einer eigenen Abteilung zu sehen. Es ist auch neu für mich, eine Stadt zu besichtigen, über die so wenig bekannt ist, wie über das antike Uthina. Der Ort stand zu diesem Zeitpunkt.....
Weitere Informationen zur antiken Stadt Uthina in Nord-Tunesien finden Sie hier....!
Bauten aus der Protektoratszeit
Das antike Uthina liegt in einer weiten, fast baumlosen Ebene. Die Gegend wirkt recht eintönig und melancholisch. Die Ausgrabungsstätte ist ca. 28 Kilometer von Grombalia und 30 Kilometer südlich von Tunis entfernt. Stellenweise gibt es spärliche Anzeichen für eine landwirtschaftliche Nutzung des Bodens und für Tierhaltung. So befindet sich ein noch aus der Protektoratszeit stammender Bauernhof mit mehreren noch erhaltenen Gebäuden direkt unterhalb des Kapitolshügel - also auf dem Gelände der Ausgrabungsstätte. Das Wohnhaus hatte sich der Bauer gleich auf dem Kapitolshügel direkt neben den Säulen errichten lassen (siehe Foto unten).
Kapitolshügel
Wir steigen die Treppen zum Kapitol empor und haben von hier oben einen wunderbaren Ausblick über das gesamte Gelände von Oudna. Von der Terrasse des Kapitols kann man das Theater in ca. 400 Meter Entfernung erkennen. Uns kommt das Areal riesig vor - fast so groß wie Thuburbo Majus. Unter dem Kapitol befindet sich eine große, begehhbare Halle mit gigantischen Tonnengewölben. Ein weiterer Rundblick macht zahlreiche Ruinen ausfindig, die scheinbar darauf warten, ans Tageslicht geholt zu werden.
Bei unserem ersten Besuch von Oudna (Uthina) stand hinter den sechs antiken Säulen ein Wohnhaus (siehe Foto oben) noch aus der Kolonialzeit. Das Haus auf dem Kapitol ist mittlerweile abgerissen und der Platz sieht jetzt ziemlich majestätisch aus. Auch die Aussicht von hier auf die spärlich bebauten Felder ist im Frühjahr grandios. Tief in der Ebene in Richtung Zaghouan ist eine große Olivenplantage zu sehen. Noch weiter geht die Aussicht bis zum Djebel Ressas und dem Djebel Bou Kornine, der sich schon ziemlich nah am Golf von Tunis befindet. Auch die anderen Gebäudeteile hier auf dem Hügel sind interessant.
...römisches Theater...
Links neben dem Kapitol befindet sich eine große Zisterne (Zisterne des Forums) - gemauert und ehemals überwölbt - und direkt daneben schließen sich einige Vorratsräume an. Wir machen uns auf den Weg zum Theater und begegnen unterwegs einem Trupp Bauarbeitern, die im inneren des Theaters gearbeitet haben und gerade Feierabend machen. Wir fragen natürlich, was sie da tun und sie erklären uns, dass das Theater gerade restauriert wird. Wir wollen uns davon überzeugen und gehen durch den ehemaligen Haupteingang des Theaters direkt in die Arena.
...weitere Ansichten...
Wir sind beeindruckt- alles sieht wirklich sehr gut instandgesetzt aus. Wir schätzen, das ehemalige römische Theater hatte mal ca. 10 000 Sitzplätze und wäre damit größer, als es von außen betrachtet wirkt. Vom Theater aus erkunden wir nun die zahlreichen umliegenden Ruinen und erkennen mehrere Kirchen aus byzantinischer Zeit - darunter eine sehr große mit wunderschönem Grundriss und gut erhaltenen Mosaikfußboden - und mindestens zwei Thermen und einige für uns undefinierbare Grundmauern.
Wohnhaus der Laberii
Auch die Mosaikböden der Thermen wirken frisch und sind wie das Theater wahrscheinlich gerade überarbeitet worden. In der Nähe befinden sich weitere Gebäudereste von ehemaligen Wohnhäusern, ein Gymnasion und viele weitere Ruinen, teilweise auch aus byzantinischer Zeit. Ich schätze die Stadtgründung war in der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts n. Chr. und somit wäre Oudna über 1800 Jahre alt. Eines der am besten erhaltenen Wohnhäuser ist das der Familie Laberii. Hier handelt es sich um ein repräsentatives Wohnhaus aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. Das Gebäudeareal ist über 1600 Quadratmeter groß und ist eines der schönsten Häuser in Uthina. Das Haus wurde um eine Säulenhalle (Peristyl) mit angrenzendem Garten errichtet.
Es besaß u.a. schöne Zimmer, deren Böden mit kostbaren Mosaiken (Szenen des ländlichen Lebens, Jagdausflüge und Weinranken, die sich über das gesamte Mosaik ziehen) gepflastert waren, die heute im Bardo-Museum zu besichtigen sind. Heute sind Kopien der Mosaiken auf dem Boden des Gebäudes zu sehen. Das triclimium (der Speiseraum) enthielt ein großes Mosaik mit der Darstellung des Icarus, ein weiteres Zimmer enthielt ein Mosaik mit der Darstellung der bäuerlichen Arbeit, eine lebhafte Anspielung auf die fruchtbare Landschaft der Stadt Uthina in der Antike. Dieses Haus stand einst im wohlhabenden Viertel der Stadt Uthina.
Oudna & Khelidia
Khelidia (arabisch: Al Khulaydiyah) ist ein kleiner Ort im Norden von Tunesien unweit der Hauptstadt Tunis. Er befindet sich etwa 12 Kilometer südöstlich von Mohammedia an der Autoroute C 36, die Ben Arous mit Zaghouan verbindet. Der Ort hat etwa 600 Einwohner und gehört zum Gouvernorat Ben Arous. Khelidia ist ziemlich überschaubar und besitzt ähnlich wie in Oudna einen Bahnhof, der noch aus der Protektoratszeit stammt. Auf der gegenüberliegenden Seite steht noch ein Bauernhof aus dieser Zeit....
Weitere Informationen zum landwirtschaftlich geprägten Ort Khelidia in Nord-Tunesien finden Sie hier....!
Mohammedia
Da ich die Reisebeschreibungen des Fürsten Pückler von Muskau über seinen Tunesienbesuch um 1835 schon gelesen hatte, war ich gespannt, wo denn das märchenhafte Schloss (Versailles von Tunesien) wohl sein könnte und wie es heute aussieht. Unsere Planung sah vor, bei einem Besuch des antiken Oudna auch die kleine Stadt Mohammedia mit einzubeziehen. Auf der Suche nach dem Schloss sind wir natürlich dreimal daran vorbeigefahren. Es ist halt von der Hauptstraße in Richtung Tunis kaum zu erkennen und erst gezieltes nachfragen im Ort half uns, das Schloss zu finden.
Weitere Informationen zu Mohammedia, dem einstigen geplanten, aber nie ganz fertiggestellten Versailles von Tunesien finden Sie hier...!
Weitere antike Orte:
- Ghar el-Kebir- Römische Steinbrüche (Cap Bon)
- Kerkouane - Punische Stadt (Cap Bon)
- Korbous - schon in der Römerzeit bekannte Heilquellen
- Römische Brücke - bei Bouficha
- Djebel Oust - Römische Thermen (Hammam Oust)
- Taparura - punisch-römische Stadt südlich von Sfax
- Ausgrabungen in Thaenae (Thyna) bei Sfax
- Römisches Capsa - Gafsa
- Thélepte - antike römische Stadt (Colonia) bei Feriana
- El Kantara und Meninx - Insel Djerba
- Puta Pallene - Naoura bei Zarzis
- Antikes Cilium - Kassérine
- Uppenna - Byzantinische Ruinenstätte bei Enfidha
- Ain Garci - Römischer Quellort und Nekropole bei Enfidha
- Bibae - Römisch-byzantinische Ruinenstätte (beim Berberdorf Jeradou)
- Agbia - Römisch-byzantinische Ruinenstätte (bei Nouvelle Dougga)
- Neapolis - Nabeul
- Abthugni - antike Stadt bei Zaghouan
- Nymphäum (Wassertempel) in Zaghouan
- Abthugni - antike Stadt in Nordafrika südlich von Zaghouan
- Römisch-byzantinische Ruinen bei Oued Ez Zit
- Oudhna - Römischer Aquädukt
- Zisternen von La Malga in Tunis - Karthago
- Curubis - Römische Ruinenstätte bei Korba (Cap Bon)
- Horrea Caelia bei Hergla
- Aspis Kelibia (Cap Bon)
TOP - HOTEL
Hotel The Residence Tunis
170 komfortabel und geschmackvoll eingerichtete Zimmer, Bad mit Fön, separater Dusche und WC, Balkon, Radio/TV, Telefon, Minibar, Safe. Kleiner Balkon. 24 Stunden Roomservice. Superiorzimmer mit Meersicht. Die Gäste verpflegen sich à la carte, sei es im Restaurant L’Olivier, das mediterrane Küche, vor allem Fisch und Krustentiere, bietet, oder im „Le Bai“, wo eine asiatische Küchenbrigade exquisite chinesische Gerichte zubereitet. Dieses für Tunesien einzige chinesische Restaurant zieht auch viele Gäste von auswärts an. An warmen Sommerabenden wird im Poolside-Grill serviert. Und nach einem genüsslichen Essen lädt das Café Maure zu einem Thé de menthe, oder zu einem starken türkischen Kaffee oder auch zum Rauchen der Wasserpfeife ein. Eingerichtet wurde es nach dem Vorbild des legendären maurischen Café des Nattes in Sidi Bou Said, das heute noch erhalten ist.
Dieses im maurisch-andalusischen Stil erbaute, geschmackvolle Hotel bietet Luxus pur in altehrwürdiger Umgebung. Es vereinigt harmonisch die vergangene Pracht mit der Modernität. Das Hotel liegt direkt an der weitgeschwungenen Bucht mit feinsandigem Strand. Dieses führende Hotel an der Nordküste Tunesiens ist Mitglied der renommierten Hotelgruppe „THE LEADING HOTEL OF THE WORLD“. In der lichtdurchfluteten Empfangshalle zieht sich eine Wasserrinne hin zum plätschernden Springbrunnen, und der Blick schweift durch eine immense Fensterfront hinaus in den blühenden Garten – Erinnerung an den Generalife, das Lustschloss der maurischen Könige in Granada, werden wach. Weite und Licht setzen sich fort in den spärlich, aber auserlesen möblierten Aufenthaltsräumen. In den von Säulen und Bögen eingefassten Sitzecken ist die Intimsphäre gewahrt. Über 300 Angestellte sind für das Wohl der maximal 400 Gäste besorgt.
Das Hotel ist direkt mit dem Thalassozentrum verbunden. Das Meerwasser wird aus 1000 Meter Entfernung von der Küste hereingepumpt und aufgewärmt, der Algenschlamm aus der Bretagne eingeführt. Massagen, Algenpackungen und Sprudelbäder sind weitere, den französischen Normen entsprechende Kuranwendungen; ärztliche Betreuung ist rund um die Uhr gewährleistet. Hoteleigene Tennisplätze und der nahe Golfplatz laden zu weiterer Aktivität ein. In den Thermes Marins de Carthage sind die 3500 Quadratmeter großen, luxuriösen Meerwasserthermen untergebracht. Ihre Architektur mit den Säulen, Innenhöfen, Löwenköpfen und Lichtspielen erinnert an die Hammams des Orients und die Bäder des alten Roms.
Das Hotel The Residence Tunis hat mehrere Auszeichnungen erhalten. Darunter u.a. die Auszeichnung: „The Best Beach Resorts In The World“ Forbes (im Jahr 2003)
Adresse:
THE RESIDENCE TUNIS - HOTEL
Les côtes de Carthage - BP 697
2070 La Marsa /Tunesien
Telefon: +216 71 - 910 101
Fax : +216 70 - 243 640
E-Mail: residence.tun@gnet.tn
Website: Hotel The Residence Tunis