Moschee Ez-Zitouna
Djamaa Ez- Zitouna
Die Zitouna-Moschee wurde vom Emir Abu Ibrahim Ahmad (Aghlabiden-Dynastie - 856 - 863) vollständig erneuert. Ihre Säulenhalle zählt nicht weniger als 184 Säulen und antike Kapitelle, die höchstwahrscheinlich von den Ruinen Karthagos stammen und wiederverwendet wurden. Dieses Bauwerk wurde laufend von den nachfolgenden Dynastien umgebaut und verschönert. Die Kuppel des "Bahou" (oberhalb des Eingangs zum Gebetssaal auf der Hofseite gelegen) ist ein gutes Beispiel für die ziridische Kunst (11. Jahrhundert), wo sich unzählige Nischen mit zweifarbigen Steinen harmonisch verbinden.
Bibliothek
Die Bibliothek, die sich im Hauptschiff östlich des Gebetsaals befindet, wurde vom Sultan Abu Uthman im Jahre 1450 gegründet. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde die Ostfassade des Gebäudes mit einer Säulengalerie verziert. Die Türken haben eine Galerie an drei Seiten des Hofes (1653) angefügt und ein neues Minarett errichtet. Dieses wurde als zuwenig hochangesehen und im Jahre 1834 durch einen 44 m hohen Turm ersetzt, der vom spanisch-maurischen Dekor des Minaretts der Moschee der Kasbah beeinflusst war.
Geschichte
Die Zitouna-Moschee ist das älteste Gebäude in Tunis. Einigen Quellen ist zu entnehmen, dass es zur Zeit der Statthalter im 8. Jahrhundert entstanden ist. Einer mündlichen Überlieferung zufolge soll die Moschee schon früher erbaut worden sein: nach der Stadteroberung durch die Araber im 7. Jahrhundert. Die Namensgebung der Moschee ist umstritten. Einige glauben, dass die Moschee ihren Namen einem Ölbaum verdankt, der jahrhundertelang im Innenhof des Bauwerks stand.
In einigen Berichten christlicher Reisender wird jedoch behauptet, dass diese Bezeichnung an den Heiligen Olive?? erinnert, dessen Kapelle zu Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckt wurde. Vom Aufbau und Plan her geht das gegenwärtige Monument auf die Aghlabidenzeit (9. Jahrhundert) zurück. Die Inschriften auf der Mihrab-Kuppel und an der Fassade des Gebetsraumes geben das Jahr 864 als Baudatum an. Im 10. Jahrhundert wurden Galerien um den Innenhof angefügt. Seitdem hörten die Restaurierungsarbeiten nicht auf, was auf den Willen der Herrscher hinweist, im wichtigsten Bauwerk der Stadt ihre Spuren zu hinterlassen.
Ibn Khaldun (1332 - 1406)
Die Moschee Zitouna avancierte schon früh zur Universität des Landes. Zu ihren berühmtesten Schülern gehörten Ibn Khaldun (1332 - 1406) und Ibn Afra. Diese Universität gab dem Land seine besten Persönlichkeiten, die um Fortschritt in sozialer Hinsicht (Frauenemanzipation und Bildungsreform) und in der Politik (Unabhängigkeitskampf) sehr bestrebt waren. Durch die Aufteilung und einige Bauteile erinnert das Monument an die Moschee von Kairouan. Die Zitouna Moschee ist jedoch etwas kleiner und läßt sich in zwei Teile - Hof und Gebetssaal - gliedern.
Der Gebetssaal folgt dem Beispiel der Oqba-Moschee: eine flache Decke mit von antiken Säulen getragenen Hufeisenbögen. Beim Mischmaterial mußten Gesimse und Bändeln verwendet werden, um das Bauwerk zu befestigen. Der 15-schiffige Gebetssaal hat den Plan einer Basilika. Hervorgehoben ist die Bedeutung des Hauptschiffes durch seine Breite und Höhe ebenso wie durch den Bau zweier Kuppeln an beiden Enden. Die Mihrab-Kuppel gilt als Replik der Oqba-Moschee in Kairouan. Die Zitouna-Moschee hatte ursprünglich kein Minarett (das heutige datiert vom 19. Jahrhundert) und läßt sich deswegen mit der Großen Moschee von Sousse vergleichen.
Ausgestattet wurde die Moschee einst mit zwei Ecktürmen (der Eckturm an der Nordostseite ist noch sichtbar), die an die Verteidigungsrolle des Monuments erinnern. Das Minarett aus dem 19. Jahrhundert, das an der Nordwestseite des Innenhofes steht, ist spanisch-maghrebinischen Stils, insbesondere aufgrund der Ausschmückung der Außenmauern (geometrische Figuren). Das Zitouna-Minarett wurde vom Minarett der hafsidischen Kasbah-Moschee (8. Jahrhundert) inspiriert. Letzteres ist seinerseits eine Replik der Minarette aus Andalusien (Sevilla) und Marokko (Marrakech, Rabat und Fés).
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