Utica
Übersicht
Das antike Utica ist nach alten Quellen die älteste phönizische Gründung in Tunesien. Sie erfolgte etwa 81 Jahre nach dem Fall von Troja. Besuchen Sie von Tunis aus die punischen und römischen Ausgrabungen und das kleine Antiquarium. Der Medjerda verläuft hier seit der Antike in einer flachen Ebene und sein mitgeführtes Schwemmland hat die einst an der Küste liegende Stadt weit von dieser getrennt. Diese Gegend ist ideal für Wanderungen und Besichtigungen aller Art- auch individuelle Aufenthalte sollten berücksichtigt werden. Zu sehen sind in Utica bescheidene Überreste antiker Gebäude, die dennoch in der Lage sind, einiges vom einstigen Glanz der antiken Stadt in der Provinz Africa proconsularis erahnen zu lassen.
Sehenswertes
Es existieren die Spuren von zwei Theatern, einem Stadion, eines kleinen und eines großen Amphitheaters, eines Aquädukts, die Reste von Thermen sowie einer vollständig freigelegten Straße mit Portikus. Die wichtigste Sehenswürdigkeit ist die Villa de la Cascade sowie das kleine archäologische Museum, das in einem liebevoll gestalteten Garten auf Ihren Besuch wartet. Ihre Besichtigung von Utica sollten Sie hier starten, um einen besseren Überblick zu bekommen. Das Eintrittsticket beinhaltet den Besuch des wirklich sehenswerten Museums von Utica und die Besichtigung der Ausgrabungsstätte, die etwa 250 Meter entfernt vom Museum liegt.
...alter Bauernhof...
Dazwischen eingebettet sind die Überreste aus der Kolonialzeit- ein alter französischer Bauernhof. Das Tal des Medjerda war bereits in punischer Zeit das landwirtschaftliche Rückgrat Tunesiens. Auch einen Besuch im Töpferdorf Sejenane, wo Sie die Gelegenheit haben, einen Blick hinter die Kulissen des Töpferhandwerks zu werfen, sollten Sie nicht vergessen. Hier töpfert man noch wie vor 5000 Jahren. Vielleicht findet sich ja das ein oder andere Stück zum mitnehmen.
Geschichte
Im Nordwesten von Karthago, im Golf, der seinen Namen trägt, wird die Stadt durch die Phönizier wahrscheinlich um 1100 vor Chr. gegründet. Als Rivalin von Karthago unterstützt sie 146 v. Chr. Rom für die Zerstörung des karthagischen Reiches. Als Belohnung wird sie 144 v. Chr. zur freien Stadt erklärt und wird Hauptstadt der römischen Provinz von Afrika. In ihren Mauern stirbt 46 v. Chr. der römische Staatsmann Cato, ein Freund von Pompeius, durch Selbstmord nach der Niederlage von Thapsus, um der Rache Julius Caesars zu entkommen.
Municipum Julium Uticense
Marcus Porcius Cato Uticensis, genannt Cato minor, der jüngere, war ein römischer Staatsmann und lebte von 95 v. Chr. bis 46 v. Chr.. Er war ein Kämpfer für die Erhaltung der römischen Republik und somit ein erbitterter Gegner Cäsars. Unter Kaiser Augustus wird Utica eine römische Stadt und nimmt den Namen "Municipum Julium Uticense". Als einfache Kolonie unter Kaiser Hadrian nimmt sie wahrscheinlich wegen der progressiven Versandung ihrer Häfen an Bedeutung ab und verschwindet nach der arabischen Eroberung. In den antiken Zeiten lag Utica direkt am Meer, was heute kaum mehr vorstellbar ist.
Punische Nekropole
Heute sind die Ruinen etwa 12 Kilometer vom Meer entfernt und davor durch eine angeschwemmte und sumpfige Ebene getrennt. Von der antiken Stadt Utica ist nur ein Ruinenfeld geblieben. Auch zu sehen sind die Reste von dem, was wahrscheinlich ein Theater darstellte (118 x 98 m), sowie die Ruinen der Thermen und eines Columbarium. Die punische Nekropole umfasst gewaltige monolithische mit Sandsteinplatten bedeckte Sarkophage. Sie stammen aus dem 6. Jahrhundert v. Christus.
Marcus Porcius Cato Uticensis
Wenige Gestalten der späten römischen Republik wurden bei ihren Zeitgenossen wie auch bei der Nachwelt auf so viele unterschiedliche Weisen bewertet wie der jüngere Cato. Die einen sehen in ihm einen unverbesserlichen Fanatiker, einen Ewiggestrigen und wider alle Vernunft in allen Bereichen Konservativen und scheinheiligen Moralisten, die anderen schätzen und bewundern ihn als einen, wenn nicht gar den letzten großen Vertreter altrömischer Tugenden und sittenstrengen Kämpfer für die römische Lebensart und die Republik, der letztlich an der Verderbtheit und Machtbesessenheit seiner Zeitgenossen, allen voran Julius Caesar, scheiterte.
Freund der Republik
Marcus Porcius Cato Uticensis lebte von 95 - 46 v. Chr.. Er war der Urenkel des Cato maior. Um 72 v. Chr. nimmt er an den Kämpfen gegen Spartacus teil, 67 kämpft er in Makedonien. 65 v. Chr. wird er Quaestor und ist für den Staatshaushalt zuständig. 63 v. Chr. designierter tribunus plebis - er gilt als sittenstreng und als Stoiker. Als Vertreter des traditionellen Römertums der frühen Republik spricht er sich in der Senatssitzung am 5. Dezember 63 v. Chr. gegen Julius Caesar für die Todesstrafe an den Catilinariern aus.
Tod in Utica
Von 58 - 56 legatio libera in Zypern. Unterstützt 56 v. Chr. zusammen mit Cicero Milo. Die erfolgreiche Bewerbung des Pompeius und des Crassus um das Konsulat wollte, aber konnte er nicht verhindern. 54 v. Chr. wird er Praetor. Zwei Jahre später erfolglose Bewerbung um das Konsulat für das Folgejahr. Als Anhänger der Republik wird Cato ein Gegner Julius Caesars. Bei Ausbruch des Bürgerkrieges flieht er zunächst nach Campanien, übernimmt dann im Auftrag des Senats als Propraetor Sizilien, begibt sich zu Pompeius, von dort nach Rhodos. Nach der Niederlage des Pompeius weicht er nach Africa aus. Nach Caesars Sieg am 6. April 46 v. Chr. bei Thapsus tötet sich Cato bei Utica Mitte April 46 v. Chr. mit dem Schwert.
Punisches Utica
Hier in Utica sind u. a. auch Überreste aus phönizischer und punischer Zeit zu finden. Insgesamt gibt es drei Nekropolen: eine im Nordosten aus dem (7./5. Jahrhundert v. Chr., eine im Nordwesten aus dem 5./4. Jahrhundert v. Chr. und eine im Südwesten (3./2. Jahrhundert v. Chr.. Auch einige wenige punische Häuserreste sind zu finden. Die aus Zahnsteinen und Lehmziegeln gebauten Mauern ruhen auf Fundamenten aus Bruchsteinen. Der Fußboden wurde gepflastert. Weiterhin gibt es punische Zisternen in schmaler und gestreckter Bauweise mit abgerundeten Kanten. Die Wasserdichtigkeit wurde durch einen Plastikputz an den Seitenwänden sichergestellt.
...römisches Utica...
Auch Überreste aus römischer Zeit sind in Utica zu finden. Allerdings sind die meisten öffentlichen Bauwerke (2. Jahrhundert n. Chr.) in einem schlechtem Erhaltungszustand. Zu den bedeutendsten Bauwerken gehört das Forum novum. Es handelt sich um einen 110 x 54 m großen, mit Marmorplatten aus Proconese ausgelegten Platz. Nur der Abdruck ist noch zu sehen. Erbaut wurde der Platz im 2. Jahrhundert n. Chr. anstelle des alten Forums aus dem 1. Jahrhundert v. Chr.. Weiterhin ein Tempel, der vermutlich aus der republikanischen Zeit (1. Jahrhundert v. Chr. stammt, höchstwahrscheinlich handelt es sich um den bei Plutarch erwähnten Jupitertempel.
Thermen
Ein kleiner Teil des Amphitheaters ist freigelegt worden. Der andere Teil liegt unter modernen Konstruktionen vergraben. Das Theater liegt an der Südwestseite und geht auf das 2. Jahrhundert n. Chr. zurück. Weiterhin die Reste eines Aquädukts, den Kaiser Hadrian (117 - 138 n. Chr.) bauen ließ, um vor allem die großen Thermen und die zahlreichen Zisternen mit Wasser zu versorgen. Ein Teil davon ist heute an der Südwestseite der Ruinenstätte zu sehen. Dann gibt es noch die großen Thermen aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. zu sehen- sie liegen am Rande eines Sumpfgebietes.
Museum von Utica
Neben dem wunderschönen Garten, wo bedeutende römische und punische Architekturteile ebenso wie Bodenmosaiken ausgestellt sind, gibt es ein Museum, das aus zwei Räumen besteht. Der erste Raum ist phönizischen und punischen Funden gewidmet, die bei alten und neuen Ausgrabungen in Nekropolen freigelegt worden sind. Man findet hier viele Keramiken aus Phönizien und Griechenland, ägyptische Schmuckstücke, Urnen, Grabsteine und verschiedene Lampen. Im zweiten Raum sind Gegenstände aus römischer Zeit ausgestellt, die hauptsächlich Bodenmosaiken und eine Sammlung aus lateinischen Steininschriften umfaßt. Sehr gut vertreten ist die Bildhauerkunst mit Skulpturen wie schlafende Ariadne, Herkules, Äskulap und Satyr.
Umgebung von Utica
Direkt neben der Ausgrabungsstätte Utica befindet sich eine ehemalige kleine französische Ansiedlung, die aus einem Bauernhof mit mehreren Wirtschaftsgebäuden, mehreren Hausruinen und einer kleinen Villa besteht, wo man den Eindruck gewinnt, die Zeit wäre hier stehengeblieben. Alles ist verschlossen, die Rolläden sind heruntergelassen und könnte meinen, das Anwesen wartet auf die Rückkehr seiner alten Besitzer. Der Bauernhof wird heute noch genutzt und die Kühe weiden in den nahen Ruinen. Ansiedlungen in der Nähe von römischen oder byzantinischen Ruinen waren in der Kolonialzeit gang und gäbe. Die hier vorbeiführende Straße führt zum Küstenort Raf Raf im Osten von Utica.
Weitere antike Orte:
- Ghar el-Kebir- Römische Steinbrüche (Cap Bon)
- Kerkouane - Punische Stadt (Cap Bon)
- Korbous - schon in der Römerzeit bekannte Heilquellen
- Römische Brücke - bei Bouficha
- Djebel Oust - Römische Thermen (Hammam Oust)
- Taparura - punisch-römische Stadt südlich von Sfax
- Ausgrabungen in Thaenae (Thyna) bei Sfax
- Römisches Capsa - Gafsa
- Thélepte - antike römische Stadt (Colonia) bei Feriana
- El Kantara und Meninx - Insel Djerba
- Puta Pallene - Naoura bei Zarzis
- Antikes Cilium - Kassérine
- Uppenna - Byzantinische Ruinenstätte bei Enfidha
- Ain Garci - Römischer Quellort und Nekropole bei Enfidha
- Bibae - Römisch-byzantinische Ruinenstätte (beim Berberdorf Jeradou)
- Agbia - Römisch-byzantinische Ruinenstätte (bei Nouvelle Dougga)
- Neapolis - Nabeul
- Abthugni - antike Stadt bei Zaghouan
- Nymphäum (Wassertempel) in Zaghouan
- Abthugni - antike Stadt in Nordafrika südlich von Zaghouan
- Römisch-byzantinische Ruinen bei Oued Ez Zit
- Oudhna - Römischer Aquädukt
- Zisternen von La Malga in Tunis - Karthago
- Curubis - Römische Ruinenstätte bei Korba (Cap Bon)
- Horrea Caelia bei Hergla
- Aspis Kelibia (Cap Bon)
TOP - HOTEL
Hotel Golden Tulip Carthage Tunis
Das 1999 eröffnete Hotel Golden Tulip Carthage Tunis liegt auf dem Hügel von Gammarth, ca. 15 Minuten von Tunis entfernt. Die Anlage erstreckt sich über 23 ha inmitten eines herrlichen Kiefernwaldes. Das Golden Tulip Carthage ist ein 5 Sterne-Hotel, dessen Architektur der griechischen Antike nachempfunden wurde, das den Gästen jedoch alle modernen Annehmlichkeiten für einen angenehmen Aufenthalt bietet. Direkt neben dem Hotel befindet sich ein kleines Dorf mit Restaurants, Einkaufsmöglichkeiten, einer Promenade und mehreren Wohnhäusern.
Vom Hotel aus genießt man einen herrlichen Blick auf das Mittelmeer, Tunis und Ariana. Innerhalb der Anlage stehen den Gästen mehrere sportliche Einrichtungen zur Verfügung, darunter eine Kegelbahn mit 8 Bahnen, ein Fitnesszentrum, ein Hamman, eine Sauna, ein Tennisplatz, mehrere Pools, Aktivitäten für Kinder, Zimmerservice rund um die Uhr und ein Businesszentrum: die ideale Wahl also für Geschäftsreisende und Urlauber.
Einrichtungen des Hotels: Babysitter und Kinderbetreuung; Bar/Foyer; Strand; Friseur- und Schönheitssalon; Business-Zentrum; Rezeption Tag und Nacht geöffnet; Behindertengerechte Zimmer/Einrichtungen; Express-Checkout; Golf; Haartrockner; Tagungs- und Bankettsaal; Haustiere erlaubt; Parken; Restaurant; Zimmerservice; Tresorfach; Geschäfte/Kommerzielle Dienste; Fitness-Center oder Spa; Wäsche- und Schuhputzdienst.
Adresse:
HOTEL GOLDEN TULIP CARTHAGE TUNIS
Avenue De La Promenade Bp 606
2078 La Marsa - Tunisia
Telefon: (216 71) 913000
Fax: (216 71) 912812
E - Mail: info@goldentulipcarthage.com
Website: HOTEL GOLDEN TULIP CARTHAGE TUNIS